Merkur Cycling Team - Rennbericht

Cyclassics Hamburg: Musst du einmal gefahren sein!

Von Christian Rose

Foto zu dem Text "Cyclassics Hamburg: Musst du einmal gefahren sein!"
| Foto: Merkur Cycling Team

25.08.2016  |  Nach mehreren Anläufen habe ich es dieses Jahr nun endlich nach Hamburg geschafft. Und ich muss sagen, die Cyclassics waren ein großartiges Erlebnis, und als solches wird es mir in Erinnerung bleiben.

Auch wenn wir unser gesetztes Ziel -
den fünften Sieg in Folge für Daniel Knyss - leider nicht erreichen konnten, hatten wir dennoch reichlich Spaß und zwei tolle Tage in der Hansestadt.

Daniel Knyss belohnte unser gutes Teamwork - vor allem von Christian Müller und mir - mit einer respektablen Bronze-Medaille. Die jubelnden Menschenmassen erlebten auf der Mönckebergstraße ein packendes Sprint-Finale, und sie botem jedem Jedermann-Radsportler wahres Profi-Flair.

Die Anstrengungen der 155-km-Strecke waren danach

schnell vergessen. Auch wenn unsere Freude über unser Ergebnis etwas getrübt war, genossen wir die herrliche Atmosphäre, und zogen schnell ein optimistisches Resümee; „Nach den Cyclassics ist vor den Cyclassics!"

Aber der Reihe nach: Mein persönliches Hamburg-Wochenende begann mit viel zu wenig Schlaf, und einer langen Anreise. Zwei Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn zwischen Hannover und Hamburg bremsten meine Vorfreude auf dem Weg in die "Merkur Druck"-Zentrale jedoch nicht.

Als „Extrawurst“ stoße ich zur gemeinsamen Merkur-Ausfahrt.

"Mister Merkur Druck himself", Markus Adam, organisierte eine kleine, aber sehr feine und in familiärer Atmosphäre geführte Firmen-Runde.

Seine radsportbegeisterten Mitarbeiter/-innen, die "Merkur Equipe"-Fahrer Daniel Knyss, Christian Müller und meiner Wenigkeit sowie special guest Erik „Ete“ Zabel fuhren eine lockere drei Stunden Runde über insgesamt 75 km durch das Umland von Norderstedt.

Wir nutzten die Gelegenheit, einander kennenzulernen
und natürlich ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Das norddeutsche Wetter präsentierte sich am Samstag auch in allen Facetten: Von sonnig und trocken, ein wenig Nieselregen und nass von unten und dann wieder prächtiger Sonnenschein war alles dabei.

Bei den angenehmen Temperaturen war es aber halb so schlimm, und gehörte irgendwie dazu. Eine kurzer Kaffee-Stop durfte auch nicht fehlen. Ich nutze die Gelegenheit zum Smalltalk mit "Ete" Zabel, Foto inklusive.

Im Anschluss ging es zum Hotel, Check-In

und Abholung der Startunterlagen. Auf ein herzliches Hallo schauten wir dann am Expo-Stand unserer Ausstatter Lawi und Rothaí Sports Leipzig vorbei. Hier strahlten Daniel, Christian und ich auch für ein Gruppenfoto in die Kamera.

Die Zeit verrann recht zügig, denn das Rad und die Rennbekleidung galt es ja auch noch herzurichten. Und so fielen dann abends die Äuglein recht schnell zu. Der Wecker schellte wieder früh, denn bereits um 8/10 Uhr fiel der Startschuss für die 155-km-Schleife der "EuroEyes Cyclassics".

Morgens hat jeder Fahrer so seinen eigenen Rhythmus.
Ich persönlich bin eher der Frühaufsteher, und brauche so meine Zeit für dies & das. Das Frühstück will schließlich auch ordentlich verdaut sein. Gut gestärkt und pünktlich reihten wir uns in den uns zugewiesenen Startblock ein.

Die Sonne strahlte herrlich, und die Stimmung war prächtig. Ein ehrwürdiges Gefühl überkam mich, und mit Stolz präsentierte ich die Farben des Merkur Cycling Teams. Der Startschuss fiel pünktlich, und das riesige Peloton nahm Fahrt auf. Wir reihten uns vorne ein und behielten uns im Auge.

Nun galt es, alle Aufmerksamkeit unserem großen Ziel
zu widmen, und im Rennen aufmerksam für Daniel zu fahren. Sturzfrei durchzukommen, und Daniel im Finale bestmöglich positioniert abzuliefern, hatte oberste Priorität.

Christian trat die ersten 25 km gleich mal ordentlich rein und setzte sich, anfänglich allein und ein wenig später dann mit einem Fahrer aus dem VIP-Startblock etwas ab. Die beiden blieben jedoch immer in Sichtweite.

Der Wind war spürbar, und die ersten Wellen
überraschten mich. Beeindruckend war die Elbbrücken-Überquerung, und die vielen Zuschauer am Straßenrand. Ich nahm an, Hamburg sei flach, dem war aber gar nicht so: In Summe standen am Ende gut 800 Höhenmeter zu Buche, zwei Bergwertungen inklusive.

Christian und mir gelang es, keine Ausreißer entscheidend davonfahren zu lassen. Gemeinsam neutralisierten die unzähligen Attacken. Mit ein, zwei eigenen Ausreißversuchen testeten wir die Spitzengruppe - aber ohne Erfolg.

Bei den vielen Ortsdurchfahrten jubelten uns zahlreiche
Zuschauer zu. Einige hatten es sich vor ihren Häusern gemütlich eingerichtet, und nahmen etwa auf liebevoll hergerichteten Bierzelt-Garnituren ihr sonntägliches Frühstück ein.

An der letzten Bergwertung, ca. 20 km vor dem Ziel, wurde dann doch noch attackiert. Dieses Angriffs nahm sich Christian an, und neutralisierte ihn. Nun standen alle Zeichen auf einen Massensprint, was ganz nach Daniels Vorlieben war.

Rechtzeitig vor dem Finale teilte uns Daniel
unsere Aufgaben mit. Etwas aufgeregt aber hoch motiviert stellte ich mich auf die letzten 5 km mental ein - schließlich wollte ich meinen Job (wieder) gut machen.

Nach und nach wurde es hektischer, und die Positionskämpfe energischer. Ich setzte mich immer gut durch, und befand mich auf Kurs. An der 4000-m-Marke attackierte nochmal ein Fahrer, ich setzte sofort nach, und blieb an seinem Hinterrad. Das Zeichen der Führungsübernahme ignorierte ich und blieb hinter ihm.

Ich holte nochmal tief Luft, denn mein Einsatz war

ab der 2000-m-Marke vorgesehen. Dort haute ich alles raus, was ging, hielt das Tempo hoch, und trat einfach nur in die Pedale. Die Muskeln brannten, der Puls schnellte hoch, und irgendwann spürte ich, wie die nachfolgende Meute drohte, an mir vorbeizufahren.

Da übernahm Christian Müller die Pace, und lieferte Daniel an den finalen Metern ab. Ich wurde durchgereicht und rollte gen Ziellinie. Von hinten schaute ich Richtung Ziel und wartete darauf, dass Daniel seine Arme jubelnd in die Höhe riss - aber ich konnte nichts dergleichen erblicken.

So mutmasste ich, das es ein sehr knappes Finish
gewesen sein könnte. Nach der Überquerung der Ziellinie fuhr ich sofort zu den beiden, und wollte wissen, was „wir“ geworden sind. Daniel schaute enttäuscht zu Boden, und schüttelte den Kopf: "Drei, ich bin auf Position drei rein..."

Naja dachte ich, auf’s Stockerl haben wir es geschafft, prima! Ein wenig später konnten wir uns dann doch darüber freuen. Und Daniel brachte es auf den Punkt; „Zwei waren eben besser als ich..“.

Markus Adam gratulierte uns zum guten Ergebnis:

„Daniel, dann musst du es 2017 eben nochmal machen!“ Dem schließe ich mich an, und ergänze: "Auf Wiedersehen Hamburg 2017!" Und natürlich Gratulation an den Sieger Niklas Gustavsson, und den zweitplatzierten Syrer Nazir Yaser.
Sport frei!
Euer Christian

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