ADFC fordert Pflicht für LKW-Abbiege-Assistenten

Bereits 15 durch LKW getötete Radfahrer seit Jahresbeginn

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| Foto: ADFC/ Jens Lehmkühler

09.05.2018  |  Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) schlägt Alarm: Die Zahl der durch LKW getöteten Radfahrer steigt seit Jahren bedenklich an. Allein am vergangenen Montag wurden zwei Radfahrerinnen von LKW überrollt und getötet: in München ein 9-jähriges Mädchen, in Hamburg eine 32-jährige Frau.

Der ADFC fordert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dringend auf, sofort bei der EU-Kommission für die verpflichtende Einführung von elektronischen LKW-Abbiege-Assistenten zu intervenieren – und eine Task Force „Prävention von Radunfällen durch abbiegende LKW“ ins Leben zu rufen.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: „Abbiegende LKW sind eine Todesfalle für Radfahrende. 15 durch LKW getötete Radfahrer müssen wir in den ersten Monaten des Jahres beklagen, davon elf Frauen und Mädchen. Der Verkehr auf unseren Straßen ist für Radfahrende knallhart. Gelegenheitsradler, Senioren und Kinder sind besonders gefährdet. Herr Minister Scheuer, machen Sie den Straßenverkehr sicher für alle - handeln Sie, jetzt!“

Der ADFC fordert in einem Brief an das Bundesverkehrsministerium (BMVI) Minister Scheuer auf, zum besseren Schutz von Radfahrern unverzüglich eine Task Force einzurichten. Mit am Tisch sitzen sollten die Verkehrsministerkonferenz der Länder, die Hersteller von LKW und Nachrüstsätzen, Speditionsverbände, die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), die Unfallforschung der Versicherer (UDV), die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Vertreter von Städten und Gemeinden, des ADFC und des BMVI.

Neben der verpflichtenden Einführung von LKW-Abbiege-Assistenten fordert der ADFC, dass alle LKW-Hersteller schnell serienreife Assistenz-Systeme zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern entwickeln. Gleichzeitig müssen Infrastruktur und Ampelregelungen besser auf die Sicherheit von Radfahrenden abgestimmt werden. „

Der ADFC hat 2012 den "Runden Tisch LKW-Abbiege-Assistent" beim Bundesverkehrsministerium initiiert. Die Vorgänger-Regierung hat Anforderungen und Prüfverfahren entwickeln lassen und hat die Forderung nach verpflichtenden LKW-Abbiege-Assistenten bei der EU und der zuständigen UN-Behörde (UNECE) eingebracht.

Doch seitdem ist die politische Durchsetzung ins Stocken geraten. Daimler hat seit knapp zwei Jahren ein entsprechendes System auf dem Markt, Mobileye bietet es auch zur Nachrüstung an. Selbst der Bundesverband Güterkraftverkehr fordert die Pflicht zum Einbau dieser Systeme. Trotzdem kommen LKW-Abbiege-Assistenten bisher freiwillig kaum zum Einsatz, weil die Speditionen sich das Geld sparen.

Ein Großteil der schweren LKW-Unfälle geht auf das Konto von Kommunal-Fahrzeugen. Burkhard Stork: „Hier müssen die Kommunen aktiv werden, und ihre eigenen Flotten umrüsten. Der Bund sollte mit einem Sofortprogramm die Nachrüstung anschieben.“

Der ADFC fordert den Bundesverkehrsminister mit Nachdruck auf, dafür zur sorgen, dass elektronische LKW-Abbiege-Assistenten in die neue Verkehrssicherheits-Agenda der EU kommen. Die neue „General Safety Regulation“ wird von der EU-Kommission am 16. Mai vorgestellt. LKW-Fahrassistenz-Systeme sind bisher nicht vorgesehen.

Die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer steigt seit einigen Jahren an – von 28 im Jahr 2013 auf 38 im Jahr 2017. 15 Todesfälle dieser Art gab es bereits in den ersten Monaten 2018, der ADFC rechnet in diesem Jahr mit mindestens 40 Todesfällen, denn sowohl der Radverkehr als auch der Straßengüterverkehr in den Städten nehmen zu.

Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten durch LKW-Abbiege-Assistenten 60 Prozent der schweren Unfälle durch abbiegende LKW verhindert werden. Siegfried Brockmann, Leiter der UDV, unterstützt die Forderungen des ADFC daher in vollem Umfang.

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