Österreicher peilt fünften Sieg an - Gespräch mit radsport-news

Christoph Strasser: “Für das Race Across America brennt mein Herz“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Christoph Strasser: “Für das Race Across America brennt mein Herz“"
Christoph Strasser, viermaliger Gewinner des Race Across America (2011, 2013, 2014, 2017) | Foto: Manuel Hausdorfer/limeART

17.05.2018  |  In knappp einem Monat, am 12. Juni startet der Österreicher Christoph Strasser zum achten Mal beim Race Across America (RAAM). Der 35-jährige Ultra-Radfahrer könnte mit seinem fünften Sieg zu Rekordmann Jure Robic aus Slowenien aufschließen.

"Das kann ich immer noch nicht ganz glauben. Jure zählt für mich zu den ganz Großen in unserem Sport. Ich habe zwar schon viele Rekorde von ihm eingestellt, aber ich zähle mich immer noch zu den Jungen", sagte Strasser zu radsport-news.com.

Im Jahr 2011 gewann er erstmals das rund 5000 Kilometer lange Rennen von der West- bis zur Ostküste der USA. Strassers Ziel ist es, heuer mit einer Zeit von unter acht Tagen das Rennen zu beenden. Der von ihm aufgestellte Allzeit-Rekord von 7 Tagen 14 Stunden und 44 Minuten ist aber laut Strasser auf der aktuellen Strecke nicht möglich.

"Seit drei Jahren gibt es eine neue Route hinauf nach Flagstaff in Arizona. Landschaftlich ist es schöner als früher, aber zeitlich länger. Das macht es für alle Fahrer schwieriger. Speziell für mich, da ich dadurch den Wolf-Creek-Pass (3309 m) in der Nacht überfahren muss. Da herrschen dann Temperaturen von null Grad Celsius", erklärt der Steirer.

Während der 5000 Kilometer wird Strasser, wie auch alle anderen Teilnehmer, ständig von seiner Crew begleitet und betreut. Das Team ist ein entscheidender Faktor beim Race Across America, denn neben der Verpflegung und der medizinischen Versorgung sind muss es den Athleten in den schwierigen Phasen des Rennens wieder aufrichten.

Wie im letzten Jahr traf sich Strasser mit seiner Crew zu einem Vorbereitungswochenende. "Ganz abgeschieden, ohne Handy-Empfang auf einer Alm. Wir haben viel geredet und mögliche Szenarien geprobt. Es wird nichts dem Zufall überlassen", berichtete der viermalige RAAM-Sieger.

Seine Vorfreude auf die Kontinentaldurchquerung der Vereinigten Staaten ist groß: "Das Rennen ist jedes Jahr aufs Neue spannend. Auch wenn ich mir unter dem Jahr gerne andere, kleinere Ziele setze, so ist das RAAM sicherlich das Highlight in meinem Rennkalender. Dafür brennt mein Herz. Meine Crew ist top motiviert, und es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn jedes Zahnrad in das nächste greift."

Als seine härtesten Gegner schätzt Strasser den Luxemburger Ralph Diseviscourt ein, Vierter von 2016, sowie den Neuling Tom Mauerhofer, der auch aus der Steiermark stammt. "Gerade bei Rookies ist es schwer einzuschätzen, was sie beim RAAM zeigen können. Sie sind zwar anfällig für Fehler, aber gerade Reto Schoch, Severin Zotter und Pierre Bischoff haben mit ihren Siegen gezeigt, dass man auch bei der ersten Teilnahme ganz vorne landen kann", analysierte der Titelverteidiger. 

Strasser arbeitet zudem gerade an seiner Biografie. "Es wird aber kein Ratgeber, wie man solche Rennen fährt. Das überlasse ich gerne anderen. Es haben sich mittlerweile viele Geschichten und Anektdoten gesammelt rund um mich und meine Person. Von der Schulzeit bis über das Begräbnis von Jure Robic und meine sportlichen Erfolge. Es war richtig spannend dies mit Egon Theiner vom Egoth-Verlag aufzuarbeiten", erzählte Strasser, der in vierzehn Tagen zum Rennen aufbricht.

Zwei Wochen vor dem Start akklimatisiert er sich in Borrego Springs, einem kleinen Nest in der kalifornischen Wüste: "Die Stadt ist eigentlich so was wie meine zweite Heimat geworden. Die Wochen dort sind die schönsten im ganzen Jahr. Das Training ist abgeschlossen und die Organisation ist erledigt. Ich schalte dann in den Rennmodus und freue mich auf den Start in Oceanside."

Peter Maurer ist Redakteur bei radsport-news.at
Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Jedermann-Nachrichten

08.03.2024Nibelungen Radmarathon: Alle Pfälzer Highlights...

(rsn) - Seit 2018 veranstaltet Timo Rokitta den Nibelungen-Gravelride in Worms. Dieses Jahr hat der Pfälzer Ultra-Radler (ua Paris - Brest - Paris, The Traka) neben vier Gravelrides auch die zweite A

05.03.2024Nova Eroica Prosecco Hills: Prickelnde Hügel-Runde

(rsn) - Im Herbst 2019 haben die Veranstalter der Eroica-Vintage-Radrennen auf den Strade Bianche, den weißen Schotter-Straßen der Toskana, mit der "Nova Eroica" auch den Gravel-Trend aufgegriffen

29.02.2024L´Ardèchoise: mit Granfondo-Europameisterschaften

(rsn) - Seit Ende der 80er Jahre findet immer Mitte Juni "L´Ardèchoise" statt, eine Rundfahrt durch das Departement Ardèche im Südosten Frankreichs, mit im vergangenen Jahr rund 12.500 Teilnehmern

27.02.2024Neusiedler See Radmarathon: Mit Klöden, Sagan, den “Gold-Tobis“...

(rsn) - Wie jedes Jahr wird die Radmarathon-Saison in Österreich am 20. und 21. April mit dem "Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus" (NRM) eröffnet. Und wie immer ist auch jede

26.02.2024Alpen-Challenge: “Der direkte Weg zum Glück...“

(rsn) - "Manchmal ist der direkte Weg zum Glück eine gewisse Anzahl von Serpentinen" - so lautet das schöne Motto eines der schönsten Rad-Marathons in Europa: die Alpen-Challenge Lenzerheide. Und d

25.02.2024A Day in Hell: Der “Hölle des Nordens“ nachspüren

(rsn) - Zum 118. Mal werden die WorldTour-Profis am 7. April beim Frühjahrs-Klassiker Paris - Roubaix, der "Hölle des Nordens", über die Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs rumpeln. Alle Nicht-Profis

24.02.2024Nova Eroica Schweiz: Mittelalter, Weinberge, Bergdörfer...

(rsn) - Zum vierten Mal geht es am 15. Juni bei der "Nova Eroica Switzerland" durch die Walliser Alpen, auf Schotterstraßen von Sion aus, der ältesten Stadt der Schweiz mit ihren mittelalterlichen B

23.02.2024Ötztaler Radmarathon: Zweite Chance mit Kombi-Paket

(rsn) - Vergangene Woche wurden die 4000 Startplätze für den Ötztaler Radmarathon 2024 verlost. Genau 21 976 Interessent/innen hatten sich dafür beworben, soviele wie noch nie. Nicht mal ein Fünf

21.02.2024Gran Fondo Suisse: Sieben Rennen an drei Tagen

(rsn) - Ein langes Sommer-Wochenende in den Schweizer Alpen, vollgepackt mit nicht weniger als sieben Rennen - das bietet der Gran Fondo Suisse vom 5. bis 7. Juli in Villars-sur-Ollon im Kanton Waadt

19.02.2024Heathland Gravel: Quali-Rennen für Gravel-Legende “Unbound“

(rsn) - Das "Unbound Gravel" ist eines der ältesten Schotter-Rennen weltweit: Es begann 2006 als "Dirty Kanza" mit 34 Starter/innen, mittlerweile sind es rund 4000 Fahrer/innen aus fast 40 Nationen,

17.02.2024Hegau Gravel Race: Auf legendären Strecken

(rsn) - Vor vier Jahren waren die geländegängigen Rennräder mit den breiten Reifen erstmals beim "Rothaus Hegau Bike-Marathon" in Singen dabei, nun wird daraus ein eigenes Rennen - das "Rothaus Heg

15.02.2024Nove Colli Gravel: Hügel auf Schotter

(rsn) - Schotter ist angesagt, auch bei Radrennen... Selbst das über 50 Jahre alte Traditions-Jedermann-Rennen Nove Colli öffnet sich nun der Gravel-Welt: Neben den drei Straßen-Runden (200 km, 130

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine