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25.07.2016 | (rsn) – Bisher habe ich die Schlussetappe der Tour de France ja immer nur im Fernsehen erlebt. Gestern live dabei gewesen zu sein, das war definitiv ein Erlebnis.
Die Fahrer, ob in unserem Team oder aber Simon Geschke von Giant-Alpecin, sagten mir schon bei der Einfahrt nach Paris Gänsehaut voraus. Das war dann tatsächlich ein unglaubliches Gefühl. Vor dieser Kulisse zu fahren, das war echt atemberaubend und emotional. Ich dachte mir, „jetzt hast Du es geschafft, jetzt bist Du angekommen, davon hast Du immer geträumt.“
Andererseits war ich schockiert darüber, wie schlecht der Straßenbelag der Champs-Élysées ist. Kopfsteinpflaster ist ja okay, aber der Zustand der Straße mit ihren Löchern, den Unebenheiten, die uns so viele Schläge versetzten. All das war unglaublich, und ich dachte mir nur: „Was ist das bloß für eine Strecke hier.“
So viel Materialpech, wie wir gestern hatten – einen Marcel Kittel traf es ja auch -, das war schon brutal. Unser Sprinter Dylan Groenewegen kriegt zwei Kilometer vor dem Ziel einen Platten, mir fiel wegen der Schlaglöcher jede Runde die Kette runter, Timo Roosen ist schlimm gestürzt, der sah danach aus wie ein Schnitzel. Nur gut, dass er sich dabei nichts gebrochen hat.
Dabei hatten wir uns vorgenommen, nach der Tour d’honneur die letzten 50 Kilometer nochmal voll zu fahren – wir wollten was zeigen, wir wollten sprinten. Aber dann lief nichts zusammen, und das zog sich ja auch so ein bisschen wie ein roter Faden durch unsere gesamte Tour. Gestern konnten wir wiederum nicht zeigen, dass wir im Sprint zu den Besten dazugehören.
Paris war dennoch eine Reise wert. Das Wetter hat gepasst und den Abend haben wir und unsere Frauen gemeinsam mit den Sponsoren im Garten der holländischen Botschaft in einer schönen Atmosphäre ausklingen lassen.
Zum Fazit: Als Team haben wir uns natürlich mehr erhofft. Wir wollten um einen Etappensieg mitkämpfen und wenn man das jetzt schwarz-weiß sieht, dann haben wir es einfach nicht gepackt, eine der 21 Etappen zu gewinnen. Wir wollen aber auf jeden Fall mit Dylan wieder zurückkommen und es wäre schön, wenn ich auch 2017 beim Tour-Start dann in Düsseldorf wieder Teil der Mannschaft sein könnte.
Bis nächstes Jahr vielleicht
Euer Wagi
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