Triathletin Julia Mai im Interview

"Alle drei Disziplinen bilden eine Symbiose"

Foto zu dem Text "
| Foto: Mai

27.09.2016  |  (rsn) - Auch Triathleten müssen Radfahren. Deshalb schauen wir mal über den Tellerrand und auf Julia Mai! Die gebürtige Offenbacherin ist für den deutschen Triathlon das, was Fausto Coppi für den Radsport war: eine Langstrecken-Triathletin der alten Schule.

Das zeigt sich schon in ihrem sportlichen Werdegang: Im Jahr 2001 absolvierte sie am Anfang ihres Sportstudiums in Frankfurt ihren ersten Marathon. Zwei Jahre später bestritt sie mit dem  Ironman Frankfurt ihren ersten Triathlon. Am 1. September 2011 stand Julia Mai erstmals  ganz oben auf dem Treppchen: Siegerin beim ICAN auf Mallorca. 2013 und 2014 folgten erste und zweite Plätze beim Ostseeman, und beim Ironman Wales endlich der Sieg auch in der Gesamtwertung.

Im Jahr 2015 gab sie ihrer langjährigen Liebe das Ja-Wort, und zeigte in der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner“, dass sie sich nicht nur auf Leistungssport versteht, sondern auch noch so manchen Profi-Koch mit ihren Künsten neidisch machen kann. Wie wichtig ausgewogene Ernährung für die sportliche Bedeutung im Zusammenhang mit Immunsystem-Problemen ist, erklärt Julia Mai übrigens in ihrem Blog.

Dass sie auch ausdauernd Radfahren kann, bewies sie mit mehreren Alpen-Überquerungen und der Teilnahme am Ötztaler Rad-Marathon. Grund genug, für radsport-news.com, sich einmal mit Julia Mai über inneren Antrieb, schraubende Triathletinnen und ihren Trainingsalltag zu unterhalten...

Frau Mai, liest man Ihre Vita, stellt man fest, dass Sie einen besonderen Hang zum Fahrrad haben. Sie fahren die höchsten Alpenpässe, und auch den Ötztal-Rad-Marathon. Kann man sagen, dass das Rennrad Ihre Lieblings-Disziplin im Triathlon ist?
Julia Mai: "Nein, sicherlich nicht… ich bin Triathletin, und definitiv keine Radsportlerin. Alle drei Disziplinen bilden eine Symbiose, was grundlegend für einen erfolgreichen Wettkampf ist."

Gehen Sie jede Disziplin mit dem gleichen Spaß an?

Julia Mai: "Wenn ich eine Disziplin mal weniger trainiere, fehlt sie mir sofort! Ich bin Triathletin, keine Schwimmerin, Radfahrerin, Läuferin."

Jeder Rennradler hat seine eigenen Trainings-Gewohnheiten. Was sind Ihre, und wie passen diese in einen Trainingsalltag, in dem drei unterschiedliche Sportarten kombiniert werden müssen?
Julia Mai: "Ich fahre gerade in den Sommermonaten frühmorgens manchmal schon um fünf Uhr. Da sind die Straßen noch leer, und ich habe zum Mittagessen schon eine gute lange Einheit trainiert. Im Winter fahre ich viel auf der Rolle."

Wie sieht Ihr Trainings-Alltag aus?

Julia Mai: "Schlafen, Essen, Triathlon (grinst). Zwischen der Arbeit im Frankfurter Lauf-Shop und Trainerin bei Sisu-Training mit dem Hund rausgehen, essen, planen - meine vierte Disziplin - frühmorgens trainieren, und das sieben Tage die Woche, 350 Tage im Jahr."

Übrigens: Wer mehr über die Einzelheiten des sportlichen Trainings von Julia Mai wissen möchte, der findet hier einen Tag-für-Tag-Überblick über ihren Rhythmus in der Off-Season, und einen weiteren Artikel, in dem sie von ihrem geänderten Trainingsalltag unter ihrem neuen Trainer berichtet.

Auf welchem Rad sitzen Sie, und wie sieht das Setup aus?
Julia Mai: "Ein Specialized Shiv mit elektronischer Di2-Schaltung, das Technik-Seminar-Setup. Das regelt mein Ehemann, der hat sein Radgeschäft Bike Rite hier in Bad Vilbel, und ist mein bester Berater."

Kein Rennrad kommt ohne Einstellarbeiten aus. Schraubt eine Julia Mai auch mal selbst in der Garage, oder wird das komplett von Profis übernommen?
Julia Mai: "Es schraubt nur mein Mann an meinem Rad, oder wenn ich mal alleine unterwegs bin, dann ich."

Ist das Fahrrad für Sie ein reines Sportgerät, das Sie nur fürs Training und Wettkämpfe anrühren, oder wird man so zu jemandem, der alles mit dem Bike erledigt?
Julia Mai: "Jep… alle Wege mit dem Rad, so gut es geht. Autofahren ist für mich nur Kopf-Stress."

Die Liste Ihrer Erfolge ist lang – woher kommt die Motivation, immer wieder aufs Neue anzutreten?
Julia Mai: "Ich liebe das, was ich tue. Den positiven Stress, den ich habe, und wie gesagt 'essen, schlafen, Triathlon'. Das ist ein Teil meines Lebens, und ich liebe es, eigenbestimmt und immer an der frischen Luft zu sein – und immer wieder neue Grenzen kennenzulernen, und sich dadurch selber neu und besser zu fühlen."

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2024Lutsenko und Cattaneo in der Romandie ausgestiegen

(rsn) – Ohne Alexej Lutsenko (Astana Qazaqstan) wird am Donnerstag die  77. Tour de Romandie fortgesetzt. Wie sein Team mitteilte, ist der Kasachische Meister, der zuletzt den Giro d´Abruzzo gewan

25.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.202422 Teams am Start der 3. Tour de France Femmes

(rsn) – Mit insgesamt 22 Teams wird am 12. August im niederländischen Rotterdam die 3. Tour de France Femmes (2.WWT) gestartet. Beim Grand Départ dabei sein werden auch die beiden deutschen Frauen

24.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Der Franzose Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat sich die 1. Etappe der Tour de Romandie gesichert. Nach 165,7 Kilometern vom Château-d´Oex nach Fribourg, wobei sechs Bergwer

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika vergeben

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge mit Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten. Außerdem gab der deutsche WorldTo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)