Movistar vor 81. Flèche Wallonne gelassen

Valverde erster Sieg-Kandidat - aber "den Druck haben andere"

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Valverde erster Sieg-Kandidat - aber
Alejandro Valverde (Movistar) bei seinem vierten Sieg beim Flèche Wallonne im Jahr 2016. | Foto: Cor Vos

19.04.2017  |  (rsn) - In den vergangenen drei Jahren verlief der Flèche Wallonne immer nach dem gleichen Muster, und am Ende war der Sieg von Alejandro Valverde">Alejandro Valverde (Movistar) die unausweichliche Konsequenz davon. 2006 gelang dem Spanier an der Mauer von Huy sein erster Erfolg, danach dauerte es acht Jahre, bis er den "kleinsten" der drei Ardennenklassikern erneut gewinnnen konnte - und seitdem konnte niemand Valverdes Dominanz brechen. Im Vorjahr holte der 36-Jährige seinen insgesamt vierten Sieg und stieg zum alleinigen Rekordhalter auf. Auch bei der heutigen 81. Auflage des Flèche Wallonne ist Valverde der große Favorit.

Doch unter Zugzwang sieht seine Mannschaft den Kapitän nicht. "Druck? Was für einen Druck könnte Alejandro haben, da er doch die letzten drei Austragungen gewonnen hat! Wenn irgendjemand gelassen an dieses Rennen herangehen kann, dann Alejandro." sagte Movistars Sportlicher Leiter José Luis Arrieta. An seiner Erwartungshaltung ändert das aber nichts: "Sicher ist er der Top-Favorit und er wird ganz vorne dabei sein", prognostizierte er.

Alles andere wäre auch eine riesige Überraschung, ist der finale Anstieg zur Mauer von Huy dem Titelverteidiger doch wie auf den Leib geschneidert. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt eine Bank in Bergauf-Sprints jeder Art, kommt Valverde die kurze, aber fast zehn Prozent steile Mur besonders entgegen. Sein Rezept ist simpel: Valverde kontrolliert das Tempo von der Spitze weg und hält es so hoch, dass niemand attackieren kann. Sobald der Anstieg dann rund 200 Meter vor dem Ziel flacher wird, lanciert er seinen Sprint und lässt alle seine Gegner stehen.

Nach dem besten Saisonstart seiner Karriere wird Valverde mit noch mehr Selbstbewusstsein ins Rennen gehen. Er gewann die Ruta del Sol, die Katalonien-Rundfahrt sowie erstmals auch die Baskenland-Rundfahrt. An seinen 24 Renntagen holte er neun Siege und 19 Top-Ten-Plätze - trotz seines bescheidenen 19. Platzes beim Amstel Gold Race ist Valverde, der in sechs Tagen 37 Jahre alt wird, also der große Sieg-Kandidat in Huy.  "Er ist in guter Form, aber das kann man erwarten. Mit Alejandro ist es so: Wenn es nicht gut bei ihm läuft, läuft es sehr gut", sagte Arrieta in der Beurteilung von Valverdes Verfassung.

Am heutigen Mittwoch kann der Routinier erneut auf eine starke Mannschaft zählen. Mit Daniel Moreno hat Movistar den - neben Valverde selbst - einzigen anderen ehemaligen Sieger in ihren Reihen. Der Spanier gewann 2013 den Wallonischen Pfeil, damals noch im Trikot der Katusha-Mannschaft.

Dazu kommen Marc Soler, der Dritte der Katalonien-Rundfahrt, Rory Sutherland, Gewinner des GP Rioja, sowie José Joaquin Rojas, zuletzt Fünfter des Amstel Gold Race. Für Valverde spricht auch das Fehlen einiger Konkurrenten. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors), der den Flèche Wallonne im Jahre seines Ardennnen-Triples 2011 gewann, muss verletzt passen, und auch der Zweite der vergangenen beiden Austragungen, Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), wird nicht am Start sehen.

So sind es vor allem Michal Kwiatkowski (Sky), Daniel Martin (Quick-Step Floors) und Michael Albasini (Orica-Scott), die noch am ehesten eine erneute Episode der Valverde-Show in Huy verhindern könnten. Wahrscheinlich ist das aber nicht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.04.2017Jungels: "Das war eine geplante Attacke"

(rsn) - Der Flèche Wallonne, genauer gesagt die Streckenführung des "kleinsten" der drei Ardennenklassiker, steht nicht erst seit der gestrigen 81. Auflage in der Kritik. Grund: Bis zum letzten, ext

19.04.2017Valverde: "Der Unschlagbare" an der Mur erneut unantastbar

(rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat ein einfaches Rezept gefunden, jedes Jahr aufs Neue mit dem Status des Top-Favoriten beim Flèche Wallone umzugehen: Er und seine Mannschaft lassen es auf ei

19.04.2017An der Mur sehen die Konkurrenten wieder nur Valverdes Rücken

(rsn) – Auch im vierten Jahr in Folge hat niemand ein Rezept gefunden, der Flèche Wallonne-Show des Alejandro Valverde (Movistar) an der Mur de Huy etwas entgegenzusetzen. Der 36-jährige Spanier k

19.04.2017Valverde siegt zum fünften Mal an der Mur de Huy

(rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) ist bei der 81. Auflage von La Flèche Wallonne seiner Favoritenrolle ein weiteres Mal eindrucksvoll gerecht geworden und hat den zweiten der drei Ardennenklassik

19.04.2017Wintereinbruch sorgt auch für Streckenkürzung in Kroatien

(rsn) - Neben der Bergetappe der Tour of the Alps musste am Mittwoch auch die Königsetappe der Kroatien-Rundfahrt wegen des Wintereinbruchs verkürzt werden. Schneefall sorgte dafür, dass die Fahrer

18.04.2017Ein Top-Favorit und jede Menge Herausforderer

(rsn) - Der Wallonische Pfeil (La Flèche Wallonne) steht als "kleinster“ der drei Ardennenklassiker stets etwas im Schatten des Amstel Gold Race, vor allem aber von Lüttich-Bastogne-Lüttich, eine

22.02.2017Lüttich-Bastogne-Lüttich: Änderungen wegen Straßenarbeiten

(rsn) - In Folge von Straßenarbeiten muss die Streckenführung der 103. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich (23. April) verändert werden. Nach Angaben der ASO, die als Organisator des größten d

21.02.2017ASO benennt Feld für Fléche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Am Dienstag hat die ASO diejenigen Teams bekanntgegeben, die am Start der von ihr organisierten beiden Ardennenklassiker La Flèche Wallone (19. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (23. Apri

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

22.04.2024Bernal auf allerbestem Weg zurück in die Weltspitze

(rsn) – Am Ende stand für Egan Bernal (Ineos Grenadiers) in Lüttich der 21. Platz auf der Ergebnisliste. Doch das Resultat an sich spiegelte kaum wider, wie stark der Kolumbianer bei seinem Debüt

22.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

22.04.2024Siege, Spitzenresultate und jede Menge Wertungstrikots

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams konnten sich bei ihren UCI-Renneinsätzen der vergangenen Woche über zahlreiche Wertungstrikots freuen. Besonders Santic - Wibatech räumte bei der Fernfahrt

22.04.2024“Ich betreibe massiv Aufwand und andere sind hinter dem Auto“

(rsn) – Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) konnte und wollte mit seinem Frust nicht hinter dem Berg halten. Platz zehn bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, das war eine Woche nach seinem Triumph beim Amstel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)