Greipel kritisiert die Zielankunft

Ewan schlängelt sich am schnellsten durch die 7. Giro-Etappe

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Ewan schlängelt sich am schnellsten durch die 7. Giro-Etappe"
Caleb Ewan (Orica-Scott) | Foto: Cor Vos

12.05.2017  |  (rsn) - Mal rechts, mal links, die Kurven mal weitgezogen, dann wieder etwas enger - so schlängelten sich die letzten Kilometer der 7. Etappe des 100. Giro d'Italia durch Alberobello. Eine nicht unkomplizierte Anfahrt für die Sprinter.

Am Ende feierte Caleb Ewan (Orica-Scott) seinen ersehnten Tageserfolg, der als Erster vor der letzten Kurve den Sprint eröffnet hatte. André Greipel (Lotto-Soudal), der sich zu diesem Zeitpunkt an dritter Position befand, wartete vielleicht einen Tritt zulange im Windschatten von Sam Bennett (Bora-hangrohe), der sofort Tempo aufnahm und auch davonzog, als Ewan an ihm vorbeispurtete.

In der langgezogenen Linkskurve stieß nun Gaviria innen mit hohem Tempo aus Greipels Windschatten nach vorne durch. Der Mann im Maglia Ciclamino konnte zwar noch den Bora-hansgrohe-Sprinter passieren, aber Ewan war zu weit weg.

"Der erste Teil des Giro war etwas schwierig für uns. Doch ich steigerte mich und das Team arbeitete sehr hart. Deshalb bin ich nun sehr glücklich, gewonnen zu haben", freute sich der kleine Australier (61 kg/1,61 m) über den ersten Giro-Erfolg in diesem Jahr. Ewan weiter: "Es war ein sehr enger Sprint. Ich musste drei Kilometer vor dem Ziel viel arbeiten. Daher war ich etwas müde. Aber Luka (Mezgec, d.Red.) lieferte ein starkes Lead out ab, so lief's perfekt für mich."

Fernando Gaviria haderte ein wenig mit Platz zwei. "Ich denke, wir haben im Finale einen Fehler gemacht", sagte der Punktbeste des Giro, um dann zuzugeben: "Er hat verdient gewonnen, ich hatte nicht die Beine, um mit um den Sieg zu kämpfen. Ich gratuliere heute Orica-Scott."

André Greipel war mit dem Ausgang und besonders der Streckenführung im Finale ganz und gar nicht einverstanden. "Danke an die UCI-Kommissare, dass sie mit einem Finale wie diesem auf die Sicherheit der Fahrer achten", twitterte der Gorilla sarkastisch nach dem Zieleinlauf, um allerdings anzufügen: "Glückwunsch Caleb Ewan - der Schnellste gewann." Schon direkt nach dem Zieleinlauf hatte er dem Sieger Respekt gezollt und ihm mit einem Klopfer auf den Rücken zu dessen Erfolg beglückwünscht

Bob Jungels (Quick-Step Floors) verteidigte ohne große Mühe sein Rosa Trikot. "Am Ende ist es immer tricky. Es war ein schöner Tag, doch die letzten zehn Kilometer waren verrückt. Wir mussten viel riskieren, manchmal auch für nichts"; beschrieb der Luxemburger die wilde Hatz ins Ziel

Die 7. Etappe des Jubiläums-Giro über 224 Kilometer von Castrovillari nach Alberobello wurde wie üblich von einer Ausreißergruppe geprägt. Im Gegensatz zu gestern, als sie durchkam, passten die Sprinterteams diesmal besser auf. Nur zwei Profis durften das Feld nach vorne verlassen. Doch dem Italiener Guiseppe Fonzi (Willier Triestina) und dem Russen Dimitri Kozonchok (Gazprom-Rusvelo) wurden maximal vier Minuten Vorsprung zugestanden. Und 18 Kilometer vor dem Ziel beenden sie per Handshake freiwillig ihren Ausflug bevor sie ganz eingeholt worden waren.

Kristian Koren (Cannondale-Drapac) versuchte es 3,5 km vor Schluss zwar noch mal, aber das von Sky und Movistar angeführte Peloton, die mit hohem Tempo das Feld kontrollierten und so ihre Kapitäne absicherten, holten ihn schnell wieder zurück.

Und dann legten die Sprinter los...

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Ãœbersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Mo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)