Vorschau Cross-WM in Valkenburg-Limburg

Krönt van der Poel beim Heimspiel seine überragende Saison?

Foto zu dem Text "Krönt van der Poel beim Heimspiel seine überragende Saison?"
Die Cross-WM 2018 findet im niederländischen Valkenburg statt - hier eine Aufnahme aus dem Training. | Foto: Cor Vos

04.02.2018  |  (rsn) - Mehr als 300 Teilnehmer aus 23 Nationen werden am Wochenende zur 69. Auflage der UCI-Cross-Weltmeisterschaften im niederländischen Valkenburg-Limburg erwartet. An den beiden Tagen stehen insgesamt fünf Wettbewerbe auf dem Programm.

Den Anfang machen am Samstagvormittag die Junioren, gefolgt von den U23-Frauen sowie am Nachmittag dem Eliterennen der Frauen. Am Sonntag werden um 11 Uhr die U23-Männer auf den schweren Cauberg-Parcours geschickt, ehe ab 15 Uhr das Elite-Männerrennen das große Finale bildet.

Ob es auch spannend verlaufen wird, darf bezweifelt werden, denn zu deutlich war die Überlegenheit von Mathieu van der Poel in dieser Saison. Der 23-jähriige Niederländer gewann fast alles, was es zu gewinnen gab, und sicherte sich unter anderem den Gesamtweltcup mit gleich sieben Siegen. Den Lauf des Europameisters konnte lediglich Weltmeister Wout Van Aert mit Erfolgen in Zeven und Namur kurzzeitig unterbrechen, zuletzt aber erwies sich van der Poel wieder als der deutlich Stärkere.

Deshalb geht der Weltmeister von 2015 vor den heimischen Fans auch als Top-Favorit ins Rennen. Hinter den beiden überragenden Cross-Spezialisten der vergangenen Jahren ist der Kampf um die Bronzemedaille völlig offen. Kandidaten sind die Belgier Toon Aerts, Michael Vanthourenhout und Laurens Sweeck sowie die Niederländer Corné van Kessel und Lars van der Haar. Der Deutsche Meister Marcel Meisen peilt wie im vergangenen Jahr die Top Ten an, Sascha Weber, der zweite deutsche Starter, ist für einen Platz unter den besten 15 gut.

Wesentlich offener ist das Frauenrennen, in dem sich gleich eine ganze Reihe von Fahrerinnen Gold-Chancen ausrechnen darf. Zwar sicherte sich Titelverteidigerin Sanne Cant wie im vergangenen Jahr auch 2018 souverän den Gesamt-Weltcup, doch die Belgierin hatte in dieser Saison auf den hügeligen Kursen wie dem von Namur oder dem vom Koppenbergcross so ihre Probleme.

Besser liegen dürfte die Cauberg-Strecke Fahrerinnen wie der Italienischen Meisterin Eva Lechner, der Tschechin Katerina Nash und vor allem der Französischen Meisterin Pauline Ferrand-Prévot, die im vergangenen Dezember nach rund zweijähriger Pause ihr Cross-Comeback gegeben hatte und mit zahlreichen Spitzenergebnissen beeindruckte, obwohl sie jeweils von den hinteren Positionen ins Rennen gehen und Aufholjagden starten musste.

Glück im Unglück hatte Ferrand-Prevot am vergangenen Sonntag in Hoogerheide, als sie ebenso wie Jolanda Neff in einer Abfahrt schwer stürzte. Entgegen ersten Befürchtungen blieb die 25-Jährige unverletzt, wogegen die Mountainbike-Weltmeisterin aus der Schweiz sich einen Schlüsselbein- und Ellbogenbruch zuzog, was zugleich das Ende ihrer Medaillenträume für Valkenburg bedeutete.

Die haben dagegen nach wie vor die beiden US-Amerikanerinnen Katie Compton - die aber in Hoogerheide wieder vom Asthma-Problemen geplagt wurde - und Katie Keough sowie die Britinnen Helen Wyman und Nikki Brammeier und die Belgierin Ellen Van Loy. Die Hoffnungen der Gastgeber ruhen auf der Weltmeisterin Marianne Vos, die sich in Hoogerheide in guter Form präsentierte, Lucinda Brand, Maud Kaptheijns, Thalita de Jong sowie auf Annemarie Worst, die 2017 in Luxemburg U23-Weltmeisterin geworden war. Als Außenseiterin ins Rennen geht die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau, einzige Teilnehmerin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).

Das U23-Rennen der Männer dürfte zu einem Duell zwischen dem britischen Weltcup-Gesamtsieger Tom Pidcock und dem Belgier Eli Iserbyt, Weltmeister von 2016, werden. Lediglich um Bronze kämpfen werden wohl Titelverteidiger Joris Nieuwenhuis aus den Niederlanden, der Belgische Meister Thijs Aerts sowie der Tscheche Adam Toupalik. Im U23-Rennen der Frauen zählen neben den Niederländerinnen Fleur Nagengast, und Ceylin del Carmen Alvarado die Belgierin Laura Verdonschot und die US-Amerikanerin Emma White. Top-Favoritin ist für viele jedoch die Britin Evie Richards, die in dieser Saison in der Eliteklasse den Weltcup-Lauf in Namur für sich entscheiden konnte, und die sich nach dem U23-Titelgewinn von 2016 im vergangenen Jahr die Bronzemedaille sicherte.

Der Parcours, auf dem zuletzt 2016 ein Weltcup-Lauf ausgetragen wurde, ist von den Organisatoren zur WM modifiziert worden. Neu ist vor allem die Start-Ziel-Passage. Unmittelbar nach dem Start geht es in einen holprigen und größtenteils abschüssigen Waldabschnitt hinein. Etwa gegen Mitte der 2.900 Meter langen Runde wartet der lange Cauberg-Anstieg, der zu Attacken einlädt. Doch auch im Finale gibt es noch einige Schwierigkeiten zu meistern, und zwar in Gestalt eines weiteren Anstiegs, einer Treppe sowie einer Brücke kurz vor der letzten Kurve, durch die es auf die Zielgerade geht. Die heftigen Regenfälle der vergangenen Woche haben den Untergrund an vielen Stellen in glitschigen Matsch verwandelt, was zusätzlich an den Kräften der Starter zehren udn die Rennen schwieriger machen dürfte.

Die Rennen:
Samstag, 3. Februar:
11 Uhr: Junioren Männer
13 Uhr: U23 Frauen
15 Uhr: Elite Frauen

Sonntag, 4. Februar:
11 Uhr: U23 Männer
15 Uhr: Elite Männer

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

03.02.2024Langeweile durch Dominanz: van Empel verteidigt WM-Titel

(rsn) – Sie kam, sah und fuhr der Konkurrenz nach zwei Minuten auf und davon. Fem van Empel hat bei der Cross-WM in Tabor ihren Titel verteidigt und den Niederlanden die zweite Goldmedaille dieser T

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine