Kanadier erreicht Platz zwei, ließ aber Jungels fahren

Spätstarter Woods beweist in Lüttich sein Ardennen-Potenzial

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Michael Woods (EF Education First) im Finale bei Lüttich-BAstogne-Lüttich. | Foto: Cor Vos

23.04.2018  |  (rsn) - Gerade einmal zweieinhalb Jahre ist Michael Woods Profi-Radsportler. In diesem Zeitraum erreichte der Kanadier Platz sieben bei der Vuelta a Espana, Platz fünf bei der Tour Down Under sowie nun einen zweiten Rang bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Lauter vielversprechende Resultate für den Anfang einer Karriere. 

Der ganz große Hype, wie üblich bei erfolgreichen Neulingen, entstand jedoch nie um ihn – schlicht, da Woods erst im hohen Radsport-Alter von 29 Jahren seinen Weg in den Sport fand. Der ehemalige Läufer ist kein aufstrebender Jungstar, der eine lange Karriere voller großer Versprechungen vor sich hat. Minder talentiert macht ihn das dennoch nicht, wie nun auch sein Auftritt bei "La Doyenne" wieder zeigte.

Im Finale des Ardennen-Klassikers sprang Woods 2,8 Kilometer vor dem Ziel an das Hinterrad von Romain Bardet (Ag2r) und das Duo schaffte den Sprung weg aus der achtköpfigen Verfolgergruppe. Zusammen fingen sie in der Schlusssteigung sogar noch den vorausfahrenden Jelle Vanendert (Lotto Soudal) ein, einzig zum Sieger Bob Jungels (Quick-Step Floors) reichte es nicht mehr. Den Sprint um Platz zwei gewann Woods souverän gegen seinen französischen Begleiter.  

"Der Antritt von Bardet war exzellent und ich wusste sofort, dass ich folgen musste. Ich schaffte den Anschluss und wir arbeiteten ziemlich gut zusammen", sagte Woods im Ziel. Dabei wäre am Ende möglicherweise noch mehr drin gewesen. Denn dass Jungels sich 20 Kilometer vor dem Ziel nach der Cote de la Roche-aux-Faucons erfolgreich absetzte, lag auch an Woods. Der 31-Jährige fuhr in der Gruppe genau am Hinterrad von Jungels – und ließ den Luxemburger widerstandslos davonfahren. "Ich nahm gerade ein Gel zu mir, als er ging. Ich trage ein wenig die Schuld daran", gab Woods zu. 

Ob es in einem anderen Szenario jedoch zu mehr als Platz zwei gereicht hätte, bleibt Spekulation. Woods zeigte sich auch so sehr zufrieden mit dem Resultat und seiner Leistung. "Ich hatte zu Beginn der Saison durch Krankheiten viele Probleme. Ich hatte nicht den Saisonstart, den ich wollte. Heute fühlte ich mich den ganzen Tag jedoch großartig und zum ersten Mal wie ein Radsportler in diesem Jahr", äußerte er sich.  

Sein Potenzial für Lüttich bewies er bereits im Vorjahr mit Platz neun. Trotzdem blieb er vor dem Rennen zurückhaltend bezüglich seiner Möglichkeiten in den Ardennen. "Jonathan Vaughters (Teamchef von EF Education First; Anm. d. Red.) erzählte mir, ich könnte einen Ardennen-Klassiker gewinnen. Nun fange ich an, ihm das zu glauben", erzählte Woods.  

Auch Vaughters zeigte sich angetan von der Entwicklung seines Fahrers. "Woods macht deutliche Fortschritte in seiner Fähigkeit, ein Rennen zu lesen", sagte der Teamchef.

Für Woods stimmt die Richtung in Hinblick auf seinen Saisonhöhepunkt, den Giro d’Italia im Mai. An der italienischen Landesrundfahrt nimmt er als Kapitän von Education First-Drapac teil. Eine große Aufgabe für jemanden, der erst in seiner dritten Profi-Saison steckt. Doch Woods hat sich diesen Status innerhalb kürzester Zeit verdient. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich schrieb er zudem ein Stück Radsport-Geschichte: Woods ist der erste Kanadier, der bei "La Doyenne" das Podium erreichte.

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