Ärger bei Katusha-Alpecin?

Sportdirektor Konyshev bezeichnet Kittel als “Egoist“

Von Joachim Logisch aus Dreux

Foto zu dem Text "Sportdirektor Konyshev bezeichnet Kittel als “Egoist“"
Dmitry Konyshev, Sportlicher Leiter bei Katusha-Alpecin | Foto: Cor Vos

14.07.2018  |  (rsn) - Bei Katusha-Alpecin wird man gewiss mit anderen Erwartungen in diese Tour de France gegangen sein. Ein dritter Platz durch Top-Sprinter Marcel Kittel zum Auftakt in Fontenay-le-Comte bedeutet bislang die beste Platzierung. Es läuft nicht rund bei der russischen Mannschaft mit Schweizer Lizenz. Das schlägt offenbar nun auch teamintern auf die Stimmung. 

Wie anders sind die Sätze zu verstehen, die Spordirektor Dimitri Konyshev in der französischen Sporttageszeitung l’equipe raushaut. Im Vorspann eines Interviews in der heutigen Ausgabe spricht der Russe über Kittel, den „er nicht ausgewählt“ habe und den er als „Egoist“ empfinde: "Wir bezahlen ihm eine Menge, aber er ist nur an sich selbst interessiert. Vor dem Mannschaftszeitfahren in Cholet hat er während der Teambesprechung mit seinem Handy herumgespielt. Das hat mir zu verstehen gegeben, dass ihn das nicht interessiert."

Dazu gibt es keine Nachfrage oder eine Einordnung des Journals. Es ist also schwer, es ohne Zusammenhang einzuordnen.

Von radsport-news.com kurz vor dem Start der 8. Etappe in Dreux angesprochen, reagiert Kittel überrascht: „Wo soll er das gesagt haben? Das kommentiere ich jetzt nicht, weil ich nicht weiß, ob es stimmt.“

Ausschlaggebend für Konyshevs frontale Attacke könnte die 7. Etappe gewesen sein. Als der insgesamt 14-malige Tour-Etappensieger nicht in den Massensprint eingriff, den Dylan Groenewegen gewann. „Ich habe mich nicht gut gefühlt, es war nicht mein Tag“, begründete Kittel am Mannschaftsbus gegenüber Eurosport. Er machte das Profil dafür verantwortlich: „1500 Höhenmeter sind nicht die Definition einer Flachetappe. Am Ende gab es halt einen flachen Sprint.“

Konyshevs Kollege in der Sportlichen Leitung, Torsten Schmidt, sagte nach der Ankunft in Chartres gegenüber radport-news.com: "Ich der Kommunikation gab es Missverständnisse, aber die Kommunikation war auch nicht aggressiv genug. Das kann passieren, ist aber gerade bei einer Tour de France sehr ärgerlich. Wir haben uns sicherlich mehr erhofft." 

Kittel fuhr die Etappe ohne Ambitionen als letzter des Hauptfeldes zu Ende: „Es war wichtiger, relaxed anzukommen. Denn heute gilt es!“

Mit einem Sieg in Amiens könnte er heute viele Kritiker zum Verstummen bringen!

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Strecken zum Oster-Highlight: Die Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Die 108. Flandern-Rundfahrt der Männer und die 21. der Frauen werden am Ostersonntag auf den letzten 45 Kilometern ab dem Ort Melden am Fuß des berüchtigten Koppenbergs über dieselbe Str

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • La Route Adélie de Vitré (1.1, FRA)