Zugleich neue Österreichische Meister im Ultra-Radsport

Race Around Austria Challenge: Mayer und Strasser gewinnen

Von Peter Maurer und Martin Roseneder

Foto zu dem Text "Race Around Austria Challenge: Mayer und Strasser gewinnen"
| Foto: pixxio.media

16.08.2018  |  Christoph Strasser und Barbara Mayer gewannen heute vormittag die "Race Around Austria Challenge presented by Fever-Tree" und sicherten sich damit auch die Titel der erstmals vergebenen Österreichischen Meisterschaft im Ultra-Radsport. Die beiden wurden ihren Favoriten-Rollen gerecht und erzielten jeweils neue Streckenrekorde.


Gestern um 17 Uhr fiel in St. Georgen im Attergau vor zahlreichen Zuschauern
der Startschuss zur Challenge, den ersten Österreichischen Meisterschaften im Ultra-Radsport überhaupt. „Schon beim Start herrschte Gänsehautstimmung! Dieses Rennen ist und bleibt der weltweite Zuschauer-Magnet für uns Ultra-Radfahrer. Alleine im Mühlviertel standen mitten in der Nacht in den kleinen Dörfern hunderte Zuschauer an der Strecke", erinnert sich Strasser.

Im Uhrzeigersinn mussten die 50 Starter eine Distanz von 560 Kilometern mit 6500 Höhenmetern rund um Oberösterreich im Einzelzeitfahrmodus absolvieren. Mit dem Steirer Christoph Strasser gehen beim Race Around Austria erfahrungsgemäß Rekorde einher - so war es auch heuer bei der zehnten Auflage des härtesten Radrennens Europas.

Der 36-Jährige hält seit 2014 den Streckenrekord
auf der Extrem-Distanz und bewältigte auch die "Challenge" schneller als jemals ein Fahrer zuvor: 15 Stunden und 54 Minuten benötigte Strasser für die 560 Kilometer lange Strecke und war dabei durchschnittlich mit mehr als 35 Kilometern pro Stunde unterwegs. Christoph gewann vor Manuel Dickbauer (17 h 35 min) und Andreas Paster (18 h 9 min).

Mit dieser Leistung entschied Christoph Strasser auch die erstmals ausgetragenen Österreichischen Meisterschaften in der Disziplin Ultra für sich und durfte sich das rot-weiß-rote Sieger-Trikot überziehen. „Dieser Sieg hat eine große Bedeutung für mich. Nicht nur der Meistertitel freut mich, vor allem auf die sportliche Leistung bin ich sehr stolz. Ich wollte von Anfang an Vollgas geben, bis ich eingehe“, brachte der in Graz lebende Kraubather seine Renntaktik auf den Punkt.

Eingegangen ist Strasser aber bis zum Schluss nicht:
„Eine Zeit unter 16 Stunden ist eine super Leistung, ich bin sehr froh und auch stolz, dass sich am Ende der Streckenrekord ausgegangen ist", freute sich Strasser im Ziel. Der fünfmalige Sieger des Race Across America und dreifache Triumphator des "Race Around Austria Extreme" hat mit dem Rekordsieg auf der "Challenge" und dem österreichischen Meistertitel einen weiteren Erfolg eingefahren.

Strassers weitere Pläne: „Die Challenge heute war mit 16 Stunden extrem kurz für mich. Ein noch kürzeres Rennen bestreite ich in einem Monat beim King of the Lake, dem größten Einzelzeitfahren in Österreich. Da geht es aber nur eine Stunde rund um den Attersee.

Danach fliege ich im Oktober noch einmal in die USA,
wo ich die 24-h-Einzelzeitfahr-Weltmeisterschaft bestreite, bei der ich 2016 schon Gold gewann“, blickte der Steirer voraus. „Ich liebe diesen Sport einfach und habe nach wie vor große Freude daran“, beschreibt der Ultra-Radler seine Motivation zu immer neuen Bestleistungen.

Für eine Rekordzeit in der Damen-Wertung sorgte die Oberösterreicherin Barbara Mayer: In 18 Stunden und 36 Minuten umrundete die 36-jährige Linzerin ihr Heimat-Bundesland und war nicht nur von ihrem Sieg überwältigt.

„Es war ein Wahnsinn. Es verging keine Stunde, in der nicht
Fans neben der Strecke standen und mich anfeuerten. Auch wenn man unterwegs im schlimmsten Tief ist, pusht einen diese Unterstützung unglaublich und es geht wieder besser. Diese Fahrt rund um Oberösterreich war unfassbar“, zeigte sich die zweifache Mutter vor allem von der Stimmung während des Rennens überwältigt.

„Dieses Trikot ist wirklich ein schwerverdientes, aber das beste bisher“, freute sich Mayer im Ziel über Sieg, Rekord und Meistertitel. Im September steht sie auch im Aufgebot für die Rad-WM im September in Innsbruck. „Jetzt steht erst einmal ein bisschen Feiern und Erholung auf dem Programm. Danach konzentriere ich mich auf die WM und werde im September wieder voll angreifen“, erklärte die Allrounderin, die auch in der Elite und im Mountainbike zu Österreichs Spitze gehört.

Am Tag der Rekorde hielten sich auch Dominik Schickmair
und Walter Sageder nicht zurück, und gewannen den Zweier-Wettbewerb in 15 Stunden und neun Minuten, und somit der schnellsten jemals gefahrenen Zeit. Als Sieger der Einzelwertungen der vergangenen Jahre wurden die beiden ihrer Favoriten-Rolle gerecht.

„Auch wenn man uns als Titelanwärter gesehen hat, war es sehr schwierig und ein harter Kampf. Wir wollten unbedingt gewinnen, haben unser Tempo durchgezogen und sind sehr glücklich“, beschreiben die beiden den Rennverlauf - und freuen sich ebenfalls über den österreichischen Meistertitel.

In der "Business Challenge" setzten sich Jürgen Penzenleitner und Lukas Islitzer vom "Team Fever-Tree" in einer Zeit von 16 Stunden und 34 Minuten durch.

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