Stimmen der deutschsprachigen Ronde-Starter

Degenkolb: “Der Druck lastet komplett auf van Aert“

Foto zu dem Text "Degenkolb: “Der Druck lastet komplett auf van Aert“"
John Degenkolb (DSM) vor dem Start von Dwars door Vlaanderen | Foto: Cor Vos

02.04.2023  |  (rsn) – Zum 175 Fahrer umfassenden Feld der 107. Flandern-Rundfahrt gehören auch zehn deutsche Profis, darunter Nils Politt (Bora – hansgrohe / Fünfter von 2019), und John Degenkolb (DSM / Siebter 2015 und 2017). Wir haben vor dem Start in Brügge Stimmen der deutschen Teilnehmer gesammelt und auch den Österreicher Michael Gogl aus Mathieu van der Poels Alpecin-Deceuninck-Team befragt.

Nils Politt (Bora – hansgrohe / RSN / Fünfter 2019): ”Noch fühle ich mich ganz gut, aber das wird sich nachher natürlich ändern. Ich denke, ich bin gut drauf und wir gucken, was dabei rauskommt. Wir hoffen, irgendwie früher loszukommen als van Aert, Pogi und Mathieu. Wir müssen gucken, dass wir ihnen einen Schritt voraus sind und so eine Chance bekommen. Wenn ich sagen kann, dass ich alles gegeben und keinen Blödsinn gemacht habe, bin ich zufrieden. Wir werden sehen, welche Platzierung dabei rauskommt.“

John Degenkolb (DSM / RSN / Siebter 2015 und 2017): ”Ich bin mittlerweile schone in paar Mal hier gewesen. Es wird ein ultraschweres Rennen. Wir haben drei absolute Überflieger und mit Pogacar jemanden, der weiß, dass er nur etwas reißen kann, wenn er die anderen beiden abhängt. Dementsprechend wird er alles dafür tun, sie so früh wie möglich zu isolieren und dann eine Attacke nach der anderen zu setzen. Dann werden wir sehen, ob er stark genug ist. Am Ende müssen die Jungs, die vorher etwas zeigen wollen, noch früher los als das normalerweise der Fall gewesen wäre. Mathieu (van der Poel) ist aktuell in der besten Position. Er hat schon zweimal gewonnen und war in den letzten Rennen stark genug, um Tadej zu folgen. Der Druck lastet komplett auf Wout (van Aert). Wenn Tadej geht, kann Mathieu auch immer die Karte Wout spielen und auf ihn schauen. Seine Mannschaft ist die stärkste und muss die Arbeit verrichten. Ich wäre megazufrieden, wenn wir als Mannschaft zur Mitte des Rennens etwas zeigen können und ich am Ende noch dabei bin und Richtung Top 20 fahren könnte.“

Kim Heiduk (Ineos Grenadiers / RSN): "Der Start ist anders als letztes Jahr und es ist ein bisschen Wind vorausgesagt. Vielleicht kriegen wir jemand in die Gruppe, um taktisch noch eine Option offen zu haben – und dann wird es natürlich ein absoluter Kampf. Ab dem ersten Mal Kwaremont ist nur noch Vollgas angesagt mit all den Anstiegen und dem Wind. Tom hat Strade gewonnen, war dann aber einige Tage raus wegen der Gehirnerschütterung. Deshalb ist er nicht bei allen ganz oben auf der Liste, aber er ist unheimlich stark und vielleicht wird er unterschätzt – das sollte man besser nicht tun!" Max Walscheid (Cofidis / RSN): “Wir wissen alle, was auf uns zukommt. Aber ich freue mich auch auf das Rennen. Eine schlaflose Nacht hatte ich nicht. Für uns geht es darum, uns den Tag über gut zu platzieren und möglichst lang vorn zu bleiben. Wir haben keinen Fahrer, der mit den Topstars mitfahren kann. Es kommt ein sehr, sehr schnelles, hartes und hektisches Rennen auf uns zu, bei dem man clever fahren muss. Ich bin zwei Mal gefahren. Dabei bin ich 27. und 30. geworden. Wenn ich das toppen würde, wäre ich super zufrieden.“

Juri Hollmann (Movistar / RSN): “Wir haben bis jetzt unsere Erwartungen in Flandern weit übertroffen. Wir sollten das Selbstvertrauen einfach mitnehmen, aber trotzdem auch eine gewisse Lockerheit. Wir sollten jetzt nicht denken, wir könnten das Radrennen hier gewinnen, aber ein gutes Ergebnis anzustreben sollte auf jeden Fall unser Ziel sein. Die Gruppe des Tages wird wieder relativ interessant sein. Mit Matteo (Jorgenson) und Ivan (Garcia Cortina) haben wir aber auch zwei gute Leute fürs Finale. Deswegen teilen wir das Rennen wie Mittwoch (Dwars door Vlaanderen) in zwei Teile. Meine Aufgabe ist es, die zwei Kapitäne möglichst gut zu positionieren.“

Max Walscheid (Cofidis / RSN): “Wir wissen alle, was auf uns zukommt. Aber ich freue mich auch auf das Rennen. Eine schlaflose Nacht hatte ich nicht. Für uns geht es darum, uns den Tag über gut zu platzieren und möglichst lang vorn zu bleiben. Wir haben keinen Fahrer, der mit den Topstars mitfahren kann. Es kommt ein sehr, sehr schnelles, hartes und hektisches Rennen auf uns zu, bei dem man clever fahren muss. Ich bin zwei Mal gefahren. Dabei bin ich 27. und 30. geworden. Wenn ich das toppen würde, wäre ich super zufrieden.“

Michael Gogl (Alpecin – Deceuninck / RSN): "Durch die schiere Länge des Rennens und natürlich mit unserem Leader (Mathieu van der Poel) wartet eine Mammutaufgabe auf uns, ihn so gut wie möglich ins Finale zu bringen. Weil es von Brügge weg in die Region Oudenaarde schon ziemlichen Seitenwind gibt, wird es von Anfang an unangenehm werden. Das wird nicht dramatisch, aber zusätzlich Schmerzen verursachen. Und dann muss man ab dem ersten Mal Kwaremont immer konzentriert sein. Ich soll Mathieu bis etwa Kilometer 200 unterstützen. Das sollte nach meiner Bronchitis, durch die ich bis vor zwei Wochen zehn Tage lang nicht auf dem Rad gesessen bin, auch gehen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

26.07.202330-Tage-Sperre für Maciejuk für Sturz bei Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Bis zum 23. August sperrte der Radsportweltverband UCI nun den Polen Filip Maciejuk (Bahrain – Victorious). Der Grund dafür ist der vom 23-Jährigen ausgelöste Massensturz bei der Flande

04.04.2023Nach Massensturz bei Flandern-Rundfahrt: UCI will “Exempel statuieren“

(rsn) – Die direkte Disqualifikation noch während des Rennens wird nicht die einzige Strafe für Filip Maciejuk bleiben. Dem Bahrain-Victorious-Profi, der den Massensturz bei der Flandern-Rundfahrt

03.04.2023Bjergs und Trentins Leadouts ebneten Pogacar den Weg

(rsn) – Mit seinem imponierenden Soloritt zum Ronde-Triumph zeigte Tadej Pogacar (UEA Team Emirates) ein weiteres Mal, dass er der kompletteste Fahrer im Feld ist. Doch sein erster Sieg bei der Flan

03.04.2023Politt konnte seinen Plan nur mit Verspätung umsetzen

(rsn) – Als Nils Politt (Bora – hansgrohe) bereits 75 Kilometer vor dem Ziel der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) aus dem Feld heraus angriff, war das zwar keine Panikreaktion, um doch noch die deutlich

03.04.2023Gogl: “....und dann war Bowling angesagt“

(rsn) – Für den Aufreger bei der 107. Flandern-Rundfahrt sorgte Filip Maciejuk (Bahrain – Victorious) als Auslöser eines Massensturzes im Männerrennen rund 140 Kilometer vor dem Ziel. Beim Vers

03.04.2023Wellens brach sich bei Maciejuks Ronde-Manöver das Schlüsselbein

(rsn) – Beim vom Polen Filip Maciejuk (Bahrain Victorious) verursachten Massensturz zur Hälfte der Flandern-Rundfahrt hat sich Tim Wellens (UAE Team Emirates) das Schlüsselbein gebrochen. Der Belg

03.04.2023Neun Antworten von der Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Viel Spannung von Anfang an bot die 107. Flandern-Rundfahrt (1.UWT) – und die Ronde beantwortete ganz brav auch alle Fragen, die radsport-news.com vor dem Start aufgeworfen hatte. Unter a

02.04.2023Reusser: “Hat man schon einmal so ein Teamplay gesehen?“

(rsn) – Bei fünf der sieben letzten Rennen der Women’s WorldTour stellte SD Worx die Siegerin. Auch bei der Ronde van Vlaanderen (1. WWT) waren die Fahrerinnen des niederländischen Teams wieder

02.04.2023Kopecky verteidigt ihren Titel bei der Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx) hat als erste Frau seit Mirjam Melchers im Jahr 2006 erfolgreich den Titel bei der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) verteidigt. Die Belgierin setzte sich in Oudenaarde bei

02.04.2023Rutsch wird Zweiter der “Großen Flandern-Rundfahrt“

(rsn) – Als einer von vier Marathon-Männern absolvierte und beendete Jonas Rutsch (EF Education - EasyPost) alle fünf Klassiker der letzten zwölf Tage in Flandern. In der inoffiziellen Addierung

02.04.2023Highlight-Video der 107. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem denkwürdigen Auftritt die 107. Flandern-Rundfahrt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Slowene triumphierte nach 273,4 Kilometern von Brügge nach

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)