Polen-Rundfahrt: Chaotisches Finale auf 3. Etappe

Kopp gewinnt "sehr, sehr langen Sprint"

11.09.2007  |  (Ra) – David Kopp (Gerolsteiner) hat die 3. Etappe der Polen-Rundfahrt gewonnen. Der 28-jährige Kölner setzte sich nach 192,2 Km von Ostroda nach Gdansk in einem chaotischen Massensprint deutlich vor dem Spanier Jose Rojas (Caisse d’Epargne) und dem Belgier Wouter Weylandt (Quick Step) durch und feierte seinen ersten Saisonsieg. Bereits auf der Etappe am Montag hatte Kopp mit Platz vier seine gute Form unter Beweis gestellt.

Der gestrige Tagessieger, der Australier Graeme Brown (Rabobank), wurde Achter und musste das gelbe Führungstrikot an Weylandt abgeben. Der 22-jährige Belgier geht mit je einer Sekunde Vorsprung auf Kopp und Brown am Mittwoch auf die 4. Etappe.

Bei regnerischem, kühlem Wetter mit Temperaturen um die 14 Grad hatten zwei Ausreißer lange Zeit das Renngeschehen bestimmt: Der polnische Zeitfahrmeister Lukasz Bodnar (Action-Uniqa), der sich bereits am Montag in Szene setzen konnte, und der junge Franzose Nicolas Rousseau (Ag2r) erarbeiteten sich einen Vorsprung von rund acht Minuten, bevor die Sprinterteams Ernst machten.

Dabei blieb die zunächst Rabobank, das Team des in der Gesamtwertung führenden Brown, in der Verfolgungsarbeit auf sich allein gestellt. Erst rund 30 Kilometer zeigten sich auch Lampre (für Danilo Napolitano), Quick Step (für Weylandt) und Liquigas (für Murilo Fischer) an der Spitze des Feldes. Rund 15 Kilometer vor dem Ziel war das Ausreißerduo wieder gestellt. Danach gelang es keinem Fahrer mehr, sich vom Feld abzusetzen.

Das Finale erwies sich eines ProTour-Rennens unwürdig. Zwei Kilometer vor dem Ziel wurden die Fahrer von einer falschen Streckenführung irritiert, was zu gefährlichen Situationen führte. Dann stand dem jagenden Feld ein parkender Bus im Weg, kurz darauf mussten die Fahrer ein Polizeiauto umkurven. Nach zwei scharfen Kurven gelangte das Feld schließlich auf die Zielgerade, wo Kopp vom Österreicher Peter Wrolich optimal in Position gefahren wurde. Der Kölner, der in diesem Jahr aufgrund von Stürzen und Verletzungen noch nicht recht in Tritt gekommen war, sicherte mit einem langen Sprint von rund 300 Metern seinem Team schließlich den 17. Saisonsieg.

"Das war perfektes Timing. Paco hat mich wirklich super reingefahren. Dann habe ich mir gesagt, versuch' es und zieh’ das Ding durch. Der Sprint war schon sehr, sehr lang, aber es hat doch geklappt", freute sich Kopp nach dem Rennen. „Es hat lang gedauert seit meinem letzten Sieg. Jetzt bin ich natürlich erleichtert." Dabei profitierte Kopp auch vom Pech seines Teamkameraden Robert Förster, der rund 15km vor dem Ziel stürzte und danach seinem Teamkollegen „Grünes Licht“ gab. "Es ist schon gut, wenn man Alternativen hat", so Gerolsteiners Sportlicher Leiter Christian Wegmann, der nach Försters Sturz alles auf Kopp gesetzt hatte.

Zu den Geschlagenen zählte auch T-Mobile, das auf die beiden Sprinter Gerald Ciolek und Bernhard Eisel gesetzt hatte. "Der gestörte Rennverlauf am Ende hat unsere Mannschaft stark behindert“, so der Sportliche Leiter Jan Schaffrath nach dem Rennen. „Aber diesen Nachteil hatten auch die anderen, das vordere Feld ist komplett auseinander gerissen worden. Auch Gerald Ciolek ist überhaupt nicht mehr zum Sprint gekommen." Die vierte Etappe der Polen-Rundfahrt führt am Mittwoch über 242,3 Kilometer von Chojnice nach Poznan.

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