D-Tour: Rennbericht 4. Etappe

Gerdemanns Team hatte alles im Griff

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Team Columbia auf der 4. Etappe der D-Tour

Foto: ROTH

02.09.2008  |  (rsn) – Wie die Feuerwehr legte das noch 148 Fahrer starke Feld auf der 4. Etappe der D- Tour über 174 Kilometer von Wiesloch nach Mainz los. Die erste Sprintwertung bei km 20 in Speyer erreichte es bei Rückenwind und Temperaturen von über 20 Grad geschlossen – angesichts des hohen Tempos war keine der zahlreichen Attacken erfolgreich. Der Australier William Walker (Rabobank) sicherte sie sechs Sprintpunkte vor dem Schweizer Meister Markus Zberg (Gerolsteiner) und dem Franzosen Thomas Voeckler (Bouygues Telecom).

Auch nach der Sprintwertung versuchten immer wieder Gruppen, sich vom Peloton abzusetzen. Angesichts einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50km/h in der ersten Rennstunde blieben alle Attacken erfolglos; so auch die von Jens Voigt (CSC-Saxo Bank), nach dessen Angriff sich eine neun Fahrer starke Gruppe bildete, die nach wenigen Kilometern aber ebenfalls wieder vom Feld gestellt wurde.

Überraschend war es dann eine gleich 18 Fahrer große Gruppe, die sich lösen konnte, mit dabei: Linus Gerdemann (Columbia) und sein wohl schärfster Konkurrent im Gesamtklassement, der Slowene Janez Brajkovic (Astana), Marcus Burghardt (Columbia), der Führende in der Bergwertung, Daniel Musiol (Team Volksbank-Corratec) und dessen Teamkollege André Korff und Milram-Youngster Dominik Roels (Milram). Die kurzzeitige Verwirrung im Feld nutzten die Ausreißer aus, um ihren Vorsprung bis zum Beginn des ersten Anstiegs bei km 69,2 auf 1:47 Minuten auszubauen.

500 Meter vor der Bergwertung der 3. Kategorie setzten sich fünf Fahrer aus der Spitzengruppe ab. Korff holte sich die drei Punkte, dahinter folgten die beiden Franzosen Anthony Charteau (Caisse d’Epargne) und Christophe Mengin (Fdjeux). Das Feld gab derweil keine Ruhe und reduzierte den Rückstand zunächst auf 15 Sekunden, bevor es die Gruppe zwischen den beiden Bergwertungen wieder stellte. Kaum schien Ruhe eingekehrt, machten sich ein Belgier und ein Franzose auf und davon: Tom Stubbe (Fdjeux) und Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) gelang es, im zweiten und letzten Anstieg des Tages einen Vorsprung von einer Minute herauszufahren. Stubbe holte sich die drei Punkte am Eisenberg (Kat.3) vor Voeckler und Musiol, der damit seinen Vorsprung in der Bergwertung ausbaute und das Peloton mit mehr als zwei Minuten Rückstand bei km 82,9 über den Berg führte.

Danach wuchs der Vorsprung des Spitzenduos innerhalb kürzester Zeit rasant an und betrug bei der Verpflegungsstelle bei km 91,3 bereits 5:30 Minuten. Mehr als 6:25 Minuten bei km 100 ließ das Feld aber nicht zu. Die zweite Sprintwertung holte sich Voeckler vor Stubbe und Bert Grabsch (Columbia), der das Peloton anführte. An der Nachführarbeit, die zunächst Columbia übernommen hatte, beteiligten sich 65km vor dem Ziel mittlerweile auch Silence-Lotto (für Robbie McEwen) und das niederländische Skil-Shimano-Team. Die Wirkung der „konzertierten Aktion“ ließ nicht lange auf sich warten: Kurz vor dem letzten Zwischensprint des Tages, den schließlich Voeckler vor Stubbe und Jurgen van den Broeck (Silence-Lotto) gewann, war der Vorsprung der beiden Ausreißer auf unter vier Minuten zusammengeschmolzen. 35km vor dem Ziel betrug er noch 1:15 Minuten, 15 Kilometer später nur noch 45 Sekunden.

Auf den letzten 15 flachen Kilometern nach Mainz hinein waren die Ausreißer gegen die geballte Macht des Feldes chancenlos, knapp sieben Kilometer vor dem Ziel war das Duo wieder gestellt. Mit annhähernd 60km/h jagte das Feld, angeführt von Gerolsteiner und Columbia, dem Ziel entgegen. An der letzten scharfen Rechtskurve rund 600 Meter vor dem Ziel hatte der Columbia- den Gerolsteiner-Zug abgelöst. Auf der Zielgeraden bereitete Gerald Ciolek den Sprint für Greipel vor, der sich auf den letzten Metern aus dem Windschatten seines Teamkollegen löste und den Angriff von McEwen souverän abwehrte. Mit deutlichem Abstand folgte Robert Förster auf Platz drei.

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