Vuelta: Gilbert bleibt im Roten Trikot

Igor Anton geht steil, Sastre baden

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Igor Anton (Euskaltel) auf dem Weg zu seinem 2. Vuelta-Etappensieg Foto: ROTH

31.08.2010  |  (rsn) – Der nur 900 Meter lange, aber bis zu 27 Prozent steile Schlussanstieg in Valdepeñas de Jaén verlangte den Klassementfahrern auf der 4. Etappe der Vuelta a Espana alles ab. Am besten mit der extremen Steigung kam der Baske Igor Anton (Euskaltel) zurecht, der sich mit je einer Sekunde Vorsprung auf den Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas) und dem Slowaken Peter Velits (HTC Columbia) seinen zweiten Vuelta-Etappensieg sicherte.

"Ich habe mir diese Zielankunft vor sechs Wochen schon einmal näher angeschaut. Das scheint eine gute Entscheidung gewesen zu sein", so Anton nach dem Rennen. "Ich habe aus meinem Fehler beim Fleche Wallonne, als ich zu früh attackiert hatte, gelernt. Ich bin nicht in Panik geraten, als andere Fahrer angegriffen haben und mir meine Kräfte gut eingeteilt."

Hinter dem Spanier Joaquin Rodriguez (Katjuscha/ +0:01) belegte der belgische Vortagessieger Philippe Gilbert (Omega Pharma Lotto) mit fünf Sekunden Rückstand Platz fünf und verteidigte sein Rotes Trikot des Gesamtführenden.

Ein starkes Rennen zeigte auch der junge US-Amerikaner Tejay van Garderen (HTC Columbia). Der Neo-Profi sicherte sich mit acht Sekunden Rückstand den sechsten Platz. Weitere vier Sekunden dahinter folgte mit Ezequiel Mosquera (Xacobeo) ein weiterer Spanier.

Während der Russe Denis Mentschow (Rabobank/11.) und der Luxemburger Fränk Schleck (Saxo Bank/13.) bei erneut hochsommerlichen Temperaturen ihren Rückstand mit 19 Sekunden in Grenzen halten konnten, verlor der Spanier Carlos Sastre (Cervélo TestTeam), bereits am vorletzten Anstieg des Tages den Kontakt zur Spitzengruppe. Bei 1:34 Minuten Rückstand im Ziel dürfte der 35-jährige Sastre wohl schon alle Chancen auf den Vuelta-Sieg verspielt haben.

Auch der Tscheche Roman Kreuziger (Liquigas) fiel als 42. mit 2:48 Minuten Verspätung im Gesamtklassement weit zurück und muss seine Hoffnungen auf eine gute Gesamtplatzierung bereits am vierten Tag der Spanien-Rundfahrt begraben. Bereits am Montag hatte sich mit Andy Schleck (Saxo Bank) mit über 14 Minuten Rückstand aus dem Kampf um den Gesamtsieg verabschiedet.

"Meine Gefühlslage war selbstverstänlich schon mal besser. Aber im Moment gibt es einige Fahrer, die einfach frischer sind als ich", gestand Sastre.

Im Gesamtklassement hat Lotto-Kapitän Gilbert jeweils zehn Sekunden Vorsprung auf Anton und Rodriguez. Nibali folgt weitere zwei Sekunden dahinter. Das Columbia-Duo Peter Velits und van Garderen folgt mit 16 beziehungsweise 29 Sekunden Rückstand auf den Plätzen fünf und sechs. Fränk Schleck weist als Achter 50 Sekunden Rückstand auf. Erneut war Markus Fothen (Milram/+1:42 Minuten) auf Platz 31 bester deutscher Fahrer. In der Gesamtwertung rangiert der Kaarster auf dem 27. Platz.

Fothens Teamkollege Dominik Roels gehörte lange Zeit zu den Protagonisten des Tages. Gemeinsam mit dem Kölner konnten sich der Franzose Guillaume Bonnafond (Ag2r), der Italiener Dario Cataldo (QuickStep) und der Spanier Sergio Carrasco (Andalucia) schon früh auf der in Malaga gestarteten, 183 Kilometer langen Etappe vom Feld absetzen. Bis zu sechs Minuten Vorsprung fuhr das Quartett über zwei Bergwertungen der 2. und einer der 3. Kategorie heraus. 35 Kilometer vor dem Ziel hatte die Spitzengruppe noch knapp vier Minuten an Vorsprung, doch dies reichte nicht aus. Am Kategorie-2-Berg, dem Alto de Valdepeñas de Jaén, acht Kilometer vor dem Ziel wurden mit Bonnafond und Cataldo die beiden letzten Fahrer der Ausreißergruppe gestellt.

Doch nicht nur die Spitze wurde zurückgeholt. Auch im Peloton bröckelte es berghoch gewaltig. Überraschend musste auch der spanische Mitfavorit Sastre reißen lassen. Bis zur Kuppe reduzierte sich die erste Gruppe auf 23 Mann, der Rückstand des Toursiegers von 2008 wuchs auf 45 Sekunden an. Zu Beginn der 900 Meter langen Schlusssteigung versuchte Rigoberto Uran (Caisse d`Epargne) sein Glück mit einer Attacke, die allerdings zu früh kam. Punktgenau gesetzt war dann Antons Angriff, dem die Konkurrenten bis ins Ziel zwar noch einmal gefährlich nahe kamen. Ganz reichte es aber nicht mehr, um den Basken noch zu stellen.

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