Radsport News Teamcheck 2011

Garmin-Cervélo: Eine bärenstarke Truppe

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Der Garmin-Sprinterzug bei der Vuelta a Espana 2010 Foto: ROTH

15.01.2011  |  (rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum Saisonbeginn auf dem Laufenden zu halten, gibt Radsport News einen Überblick über die 18 ProTeams, stellt deren Aufgebote vor und bewertet Stärken und Schwächen.

Teil 5: Garmin-Cervélo

Nach dem Zusammenschluss von Garmin-Transitions und Cervélo hat sich mit dem Team Garmin-Cervélo eine erstklassig besetzte Mannschaft formiert, die sowohl die großen Klassiker als auch die (großen) Rundfahrten ins Visier nehmen wird. Insgesamt umfasst der Kader 29 Athleten, praktisch allesamt Spitzenfahrer.

Kommen und Gehen: Nachdem der neue Co-Sponsor gleich sieben Cervélo-Fahrer mit zu Garmin brachte, musste Teamchef Jonathan Vaughters Platz für die prominenten Neuzugänge schaffen. So bekamen gleich zehn Fahrer, in erster Linie die "Hinterbänkler", keine neuen Verträge mehr. Prominenteste Abgänge sind der Kanadier Svein Tuft (zu Team Spidertech), der Südafrikaner Robert Hunter (zu RadioShack) und der Schwede Frederik Kessiakoff (zu Astana). Ebenfalls auf Teamsuche begeben mussten sich die US-Amerikaner Steven Cozza (zu NetApp), Kirk Carlsen (Slipstream Sports), Tim Duggan (Liquigas), Danny Pate (HTC Highroad), der Australier Trent Lowe (Ziel unbekannt), der Niederländer Ricardo Van der Velde (Donckers Koffie) und der Kanadier Christian Meier (United HealthCare).

Dem steht eine herausragende Riege an Neuzugängen gegenüber. Vor allem die  "Cervélo-Fraktion" ist vom Feinsten. Neben dem norwegischen Weltmeister Thor Hushovd wechselten auch die Australier Heinrich Haussler und Brett Lancaster (2010 Etappensieger beid er Kalifornien-Rundfahrt), der Brite Roger Hammond (2010 Vierter bei Paris-Roubaix), der Münchner Andreas Klier (2005 Zweiter der Flandern-Rundfahrt), Hushovds Landsmann Gabriel Rasch und der Brite Daniel Lloyd in die USA.

Dazu kommen weitere namhafte Fahrer wie der französische Vizemeister Christophe LeMevel (von Fdjeux), 2009 Zehnter bei der Tour de France, der Belgier Sep Vanmarcke (von Topsport Vlaanderen), der 2010 Zweiter bei Gent-Wevelgem wurde. Komplettiert wird die Liste der Neuzugänge durch die beiden Neo-Profis Andrew Talansky und Ramunas Navardauskas. Der 22-jährige US-Amerikaner wurde letzte Saison Zweiter bei der Tour de L`Avenir. Der gleichaltrige Litauer gewann 2010 die U23-Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Die Kapitäne: Vor allem in den Klassikern und den Sprinterrennen kann Teamchef Vaughters aus dem Vollen schöpfen. Damit sich die Stars nicht ins Gehege kommen, wurden die Rollen im Vorfeld der Saison klar verteilt.  Hushovd, 2009 Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour, soll sich auf die Frühjahrsklassiker konzentrieren. Nach seinem zweiten Platz im Vorjahr peilt der Weltmeister in dieser Saison den Sieg bei Paris-Roubaix an.

Als Co-Kapitän wird Haussler in den Frühjahrsrennen wie Mailand-San Remo oder Flandern-Rundfahrt antreten. Nach einer überragenden Saison 2009 mit zweiten Plätzen bei Mailand-San Remo und der Flandern-Rundfahrt sowie einem Tour-Etappensieg musste der 26-jährige Australier wegen Knieproblemen auf den Großteil der vergangenen Saison verzichten. Die langjährige Verletzung scheint  nun aber ausgeheilt.

In den Massensprints soll es der US-Amerikaner Tyler Farrar richten. Der 26-Jährige gewann im Jahr 2010 acht Rennen, darunter Etappen beim Giro und der Vuelta sowie die Hamburger Cyclassics. In dieser Saison soll nicht nur ein Erfolg bei der Tour de France, sondern auch das Grüne Trikot folgen.

Bei Mehretappenrennen ruhen die Hoffnungen auf Ryder Hesjedal. Der 30 Jahre alte Kanadier zählte 2010 zu den Aufsteigern des Jahres und wurde völlig überraschend Siebter der Tour de France. In den großen Rundfahrten wird sich Hesjedal die Kapitänsrolle mit dem zuletzt von Verletzungen gebeutelten  US-Amerikaner Christian Vande Velde teilen. Für die bergigen Eintagesrennen setzt Garmin-Cervélo auf Hesjedal und Vande Velde, vor allem aber auf den jungen Iren Dan Martin. In den Zeitfahren sind der Schotte David Millar und der US-Amerikaner David Zabriskie für Spitzenresultate gut. Auch dem australischen Talent Jack Bobridge ist einiges zuzutrauen.

Der Geheimtipp: Garmin-Cervélo besteht zwar ganz überwiegend aus gestandenen Profis - Jack Bobridge zählt allerdings noch nicht dazu. Der 21-jährige Australier, der in sein zweites Garmin-Jahr geht, verfügt über jede Menge Potential. Das bewies er mit seinem Sieg im WM-Zeitfahren der Klasse U23 im Jahr 2009. Auch in seiner ersten Profisaison zeigte der Zeitfahrspezialist mit einem Etappensieg bei der EnecoTour und dem fünften Gesamtrang bei der Delta Tour Zeeland sein Talent. 2011 soll der nächste Schritt auf der Karriereleiter folgen. Bei den australischen Straßenmeisterschaften sorgte Bobridge bereits für erste Paukenschläge. Im Straßenrennen setzte er sich gegen erstklassige Konkurrenz durch und sicherte sich als Ausreißer den Titel. Im Zeitfahren wurde er Zweiter.

Stärken und Schwächen: In den flämischen Klassikern und bei Sprintankünften hat wohl kein anderes Team so viele Optionen wie Garmin-Cervélo. In den Sprints sind Farrar, Hushovd und Haussler zahlreiche Siege gut. Bei Eintagesrennen können neben diesem Trio auch noch Andreas Klier, Roger Hammond und der Niederländer Martijn Maaskant glänzen. Für die hügeligen Klassiker und die großen Landesrundfahrten ist das Team ebenfalls gut aufgestellt, Siegfahrer fehlen allerdings. Anders dürfte es bei kleineren Rundfahrten mit Zeitfahren aussehen, wo vor allem Millar und Zabriskie, aber auch Bobridge Siege einfahren können.

Prognose: In der neu zusammengestellten US-Mannschaft steckt jede Menge Potenzial. In der Breite ist Garmin-Cervélo wohl so stark besetzt wie kein anderer Rennstall. Fast alle der 29 Profis können Spitzenergebnisse einfahren. Werden die zahlreichen Neuzugänge schnell integriert, dürfte es eine erfolgreiche Saison werden. Die ganz großen Ziele wie Klassikersiege und das Grüne Trikot bei der Tour werden aber nur schwer zu erreichen sein.

Garmin-Cervélo 2011: Tom Danielson, Tyler Farrar, Thomas Peterson, Peter Stetina, Andrew Talansky, Christian Vande Velde, David Zabriskie (alle USA), Jack Bobridge, Heinrich Haussler, Brett Lancaster, Cameron Meyer, Travis Meyer, Matt Wilson (alle Australien), Thor Hushovd, Gabriel Rasch (beide Norwegen), Michel Kreder, Martijn Maaskant (beide Niederlande), Johan Vansummeren, Sep Vanmarcke (beide Belgien), Roger Hammond, Daniel Lloyd (beide England), David Millar (Schottland), Christophe Le Mevel (Frankreich), Andreas Klier (Deutschland), Murilo Fischer (Brasilien), Julien Dean (Australien), Ryder Hesjedal (Kanada), Ramunas Navardauskas (Litauen), Dan Martin (Irland)

Zugänge: Thor Hushovd, Gabriel Rasch, Heinrich Haussler, Andreas Klier, Brett Lancaster, Daniel Lloyd, Roger Hammond (alle Cervélo TestTeam,), Christophe LeMevel (Fdjeux), Sep Vanmarcke (Topsport Vlaanderen), Ramunas Narvadauskas, Andrew Talansky (beide NeoProfis)

Abgänge: Steven Cozza (Net App), Robert Hunter (RadioShack), Svein Tuft (Spidertech), Tim Duggan (Liquigas), Kirk Carlsen (Slipsteam Sports), Frederik Kessiakoff (Astana), Christian Meier (United HealthCare), Danny Pate (HTC Columbia), Ricardo Van der Velde (Donckers Koffie), Trent Lowe (Ziel unbekannt),

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