Tour de Suisse: Cunego souverän

De Gendt jubelt, Andy Schleck schlägt zurück

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Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) gewinnt die 7. Etappe der Tour de Suisse. Foto: ROTH

17.06.2011  |  (rsn) – Die 7. Etappe der Tour de Suisse dominierte das zweite niederländische ProTeam. Während Rabobank am Donnerstag absahnte, hatte Vacansoleil-DCM am Freitag allen Grund zum Jubeln. Der Belgier Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) siegte nach 223 Kilometer vom liechtensteinischen Vaduz zur Bergankunft im österreichischen Serfaus/Fiss-Ladis als Solist mit 34 Sekunden Vorsprung auf Andy Schleck (Leopard-Trek). Der Luxemburger zeigte sich nach seinem gestrigen Einbruch in großartiger Verfassung und übernahm die Führung in der Bergwertung.

Platz drei ging an den überraschend starken Spanier José Joaquin Rojas (Movistar/+0:48), Vierter wurde der US-Amerikaner Christian Vandevelde (Garmin-Cervélo/+0:51). Hinter dem Spanier Alberto Losada (Katjuscha) belegte De Gendts usbekischer Teamkollege Sergey Lagutin (+1:33) den sechsten Platz. Rang sieben ging an den Belgier Jan Bakelants (Omega Pharma-Lotto/1:34). Als Achter kam mit dem Italiener Marco Marcato ein weiterer Vacansoleil-Fahrer ins 1.429 Meter hoch gelegene Ziel.

Eine starke Vorstellung lieferte Andraes Dietziker (NetApp) ab. Der 28 Jahre alte Schweizer war in der ursprünglich 17 Fahrer umfassenden Ausreißergruppe dabei und belegte schließlich Platz 12.

Der Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD) führte 4:38 Minuten hinter dem Tagessieger die Favoritengruppe ins Ziel und verteidigte souverän sein Gelbes Trikot vor dem niederländischen Rabobank-Duo Bauke Mollema (1:23) und Steven Kruijswijk (+1:36). Lediglich Jakob Fuglsang (Leopard-Trek) konnte sich leicht absetzen und acht Sekunden auf den Gesamtführenden aufholen, liegt aber weiterhin mit 2:38 Minuten auf Rang sechs.Neunter ist der Schweizer Mathias Frank (BMC/+3:20), der wieder eine erstklassige Leistung zeigte.

Die 17-köpfige Ausreißergruppe – bestehend aus Andy Schleck (Leopard Trek), Manuele Boaro (Saxo Bank), Jan Bakelants (Omega Pharma), George Hincapie (BMC), Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo), Alberto Losada und Luca Paolini (beide Katjuscha), José Ivan Gutierrez, Angel Madrazo und Jose Joaquin Rojas (alle Movistar), Enrico Gasparotto (Astana), Javier Aramendia (Euskaltel), Dries Devenyns (Quick Step), Thomas De Gendt, Sergey Lagutin und Marco Marcato (alle Vacansoleil) sowie Andreas Dietziker (NetApp) fand erst nach rund 80 Kilometern zueinander.

Zuvor waren bei hohem Tempo immer wieder Ausreißversuche gestartet worden. Zwischenzweitlich hatte sich bereits ähnlich große Gruppe absetzen können, war aber vom aufmerksamen Feld wieder gestellt worden.

Am Gipfel des 2383 Meter hohen Flüelapasses (HC) hatte die Schleck-Gruppe fast acht Minuten Vorsprung. Diese Bergwertung wie auch die folgende an der Norbertshöhe (2. Kat.) gewann Andy Schleck, der sich immer wieder an der Spitze der Ausreißer zeigte. Mit seinem zweiten Platz an der Bergankunft in Seruas fuhr der Leopard-Kapitän den Niederländer laurens Ten Dam (Rabobank) schließlich um einen Zähler aus dem Bergtrikot. Vor der Etappe hatte Schleck in der Sonderwertung noch Rang 18 belegt.

Rund 25 Kilometer vor dem Ziel attackierte De Gendt an der letzten Sprintwertung des Tages und fuhr schnell einen Vorsprung von mehr als einer Minute heraus. Im unteren Teil des Schlussanstiegs griff dann Andy Schleck an, schüttelte schließlich alle seine Begleiter ab, konnte den Rückstand zu De Gendt aber nicht mehr wettmachen.

Im bereits stark dezimierten Feld sorgten vor allem Rabobank, Garmin-Cervélo und Lampre-ISD für die Tempoarbeit. Cunego kam auf den letzten Kilometern nie wirklich in Gefahr, auch wenn sich zwischenzeitlich der erneut sehr starke Mathias Frank (BMC), der niederländische Vortagessieger Steven Kruijswijk (Rabobank) und der US-Amerikaner Tom Danileson (Garmin-Cervélo) einen kleinen Vorsprung hatten herausfahren können. Auch eine späte Attacke von Fränk Schleck wurde knapp zwei Kilometer vor dem Ziel vereitelt. Nur seinem Teamkollegen Jakob Fuglsang gelang es schließlich noch, sich aus der Gruppe des Gelben Trikots abzusetzen und einige Sekunden gutzumachen.

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