Den Tod des Freundes noch nicht überwunden?

Andy Schleck: Wouter Weylandt fährt mit

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Andy und Fränk Schleck (Leopard-Trek) auf der 16. Etappe der Tour de France | Foto: ROTH

20.07.2011  |  Gap (rsn) - Die knapp zehn Kilometer lange Abfahrt der 16. Etappe vom Col de Manse (1268 m) hinunter ins Ziel nach Gap wirbelte die Prognosen dieser Tour durcheinander. 48 Sekunden verlor Top-Favorit Andy Schleck (Leopard-Trek) auf diesem kurzen Stück gegenüber der Gruppe um seinen Bruder Fränk, in der er noch nahezu zeitgleich den Gipfel überquert hatte. Der 26-Jährige offenbarte auf der regennassen Straße eine Schwäche, die ihm den Toursieg kosten kann.

"Seit dem Tod seines Kollegen kommt er nicht mehr runter", glaubt Vater Schleck eine Begründung für die übervorsichtige Fahrweise seines Sprösslings gefunden zu haben. Beim Giro war Wouter Weylandt, Freund und Teamkollege seiner Söhne, tödlich verunglückt.

Beide Schlecks galten bisher schon nicht als die besten Downhill-Piloten, doch so schwach wie Andy auf dem Weg nach Gap präsentierten sie sich noch nie. Hatte er zu viel Respekt? Wie viel Wouter Weylandt fuhr mit?„Ich habe mir die Etappe nach Gap angesehen mit dem Col de Manse, wo es am Ende sehr stark hoch geht. Aber das Gefährlichste ist die Abfahrt. Meiner Meinung nach muss man kein solches Finale machen. Es kann dort immer zu Stürzen kommen“, erklärte er am Ruhetag.

Wenn er gestern schon so vorsichtig war, wie wird er heute fahren? "Ich kann die ASO nicht verstehen, die solch eine Zielankunft einbaut", kritisierte Andy Schleck auch die 17. Etappe von Gap nach Pinerolo (179 km) mit vier Bergen der ersten, zweiten und dritten Kategorie

"Sollte es regnen, sehen wir weitere Fahrer im Krankenhaus. Das ist praktisch ein Fahrradweg in einem Waldgebiet. Ich bin ihn dreimal im Training gefahren. Ich hoffe, die Tour wird nicht dort durch einen Sturz entschieden", machte er auch hier seine Besorgnis öffentlich, die seine Konkurrenten sicher auszunutzen versuchen werden. Es bedarf keine Hellseherei, um vorherzusagen, dass hier heftige Attacken erfolgen werden. Zur Entschärfung könnte beitragen, dass es im Gegesatz zu gestern trocken bleiben soll.

"Ich denke, es ist kein Tragödie. Ich verlor 20 bis 25 Sekunden. Andy ein bisschen mehr. Doch das ändert nicht unsere Pläne für die kommenden Tage", versuchte Fränk Schleck die Schlappe vom Dienstag abzuschwächen. "Contador hat das takitisch gut gemacht. Er wusste, dass wir weder Regen noch Abfahrten mögen und zog seinen Vorteil daraus."

Fränk Schleck blieb cool und kündigte seinerseits Angriffe in den kommenden Bergen an. "Es reicht nicht, bei den anderen (Favoriten, d. Red.) zu bleiben. Wir müssen Zeit gewinnen. Das werden wir in den nächsten Tagen zu sehen bekommen", erklärte der Luxemburgische Meister.

Schon heute strebt die Tour einem weiteren Höhepunkt zu. Es geht, wie Herbert Watterott in seiner Vorschau ausgerechnet hat, 26 Kilometer bergauf - und 56 bergab. Radsport News ist wie immer mit dem Ticker live dabei.

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