Sportlicher Leiter nach HTC-Aus auf Jobsuche

Schaffrath: "Ich würde auch in die zweite Division gehen"

Von Christoph Adamietz aus Genk

Foto zu dem Text "Schaffrath:
Jan Schaffrath (HTC-Highroad) | Foto: ROTH

13.08.2011  |  (rsn) – Auch der Sportliche Leiter Jan Schaffrath muss sich nach dem Aus von HTC-Highroad um einen neuen Job bemühen. Im Interview mit Radsport News äußert sich Schaffrath zum aktuellen Stand seiner Verhandlungen. An den Spekulationen über die Zukunft von Tony Martin und John Degenkolb will er sich nicht beteiligen.

Herr Schaffrath, das Aus von HTC-Highroad ist besiegelt. Wie ist diese Nachricht bei Ihnen angekommen?

Schaffrath: Ich habe es am Telefon erfahren. Es war sicher keine schöne Nachricht, zumal wir in den letzten Jahren sehr erfolgreich waren. Mit der Situation muss man sich jetzt aber auch abfinden und nach neuen Wegen suchen. Es bringt nichts, in Trauerstimmung zu verfallen.

Wie viele Fahrer von HTC-Highroad werden Ihrer Meinung nach bei einem erstklassigen Team unterkommen?

Schaffrath: Ich bin sehr optimistisch, dass da die Quote nahezu 100 Prozent betragen wird. Gerade auch, weil wir in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren. Auch die Helfer im Team haben ihre Ergebnisse herausfahren können.

Um Tony Martin und John Degenkolb gab es viele Gerüchte. Was glauben Sie, wo die beiden landen werden?

Schaffrath: Da möchte ich mich an der Gerüchteküche nicht beteiligen. Das sollen die beiden Jungs entscheiden und nicht die Medien. Ich wünsche den beiden viel Glück und hoffe, dass Sie eine Mannschaft finden, in der alles für sie passt.

Hat es Sie überrascht, dass Renshaw zu Rabobank wechselt und nicht mit Cavendish zu Sky geht?

Schaffrath: Das war schon eine Überraschung für mich. Mark Renshaw wird aber wohl auch auf eigene Rechnung fahren wollen. Von daher ist das auch absolut okay.

Wie geht es bei Ihnen im kommenden Jahr weiter?

Schaffrath: Es laufen Gespräche, aber es gibt noch keine absehbaren Tendenzen.

Verbinden Sie Ihre Zukunft mit anderen Fahrern des HTC-Highroad-Teams?

Schaffrath: In erster Linie muss man seinen eigenen Weg finden. Das eine schließt das andere aber nicht aus.

Muss es für Sie zwingend ein Team der ersten Division sein?

Schaffrath: Man sollte für sich im Leben nie etwas ausschließen. Natürlich möchte man immer in der höchsten Division arbeiten. Aber wenn das nicht möglich sein sollte, dann wäre es auch nicht weiter schlimm. Ich würde auch zu einem Zweitdivisionär gehen.

Noch ist die Saison nicht zu Ende. Was trauen Sie ihrem Team noch zu?

Schaffrath: Einiges. Jeder ist motiviert. Die Erfolge sind nach wie vor da. Van Garderen hat das Zeitfahren in Utah gewonnen, Gretsch wurde dort Dritter. Hier bei der Eneco-Tour ist Alex Rasmussen Zweiter im Zeitfahren geworden. Wenn er am Tag zuvor nicht in der Spitzengruppe viel Kraft gelassen hätte, dann hätte es auch nach ganz vorne reichen können. Man sieht, dass die Mannschaft einen guten Abschluss hinlegen möchte.

Bei der WM stellt das Team mit Bert Grabsch und Tony Martin im Zeitfahren gelich zwei Favoriten. Was ist bei Ihren beiden Schützlingen möglich?

Schaffrath: Wir haben nicht nur im Zeitfahren, sondern auch im Straßenrennen gute Chancen. So gut waren die Chancen wohl schon lange nicht mehr für die Deutschen. Für beide Rennen haben wir sehr gute Mannschaften. Wer am Ende die Medaillen holt, muss man abwarten.

Wird in diesem Jahr das stärkste deutsche Team der letzten Jahre am Start stehen?

Schaffrath: Die Auswahl war wohl noch nie so schwer. Es wollten auch noch nie so viele deutsche Topfahrer am Start stehen. Das ist eine hervorragende Ausgangsposition. Es ist besser, wenn man aus 20 Fahrern auswählen kann, als nur aus 12. Ich glaube, dass wir eine sehr starke Mannschaft haben werden.

Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass André Greipel Weltmeister wird?

Schaffrath: Die Chance ist da. Er hat bei der Eneco-Tour zwei Etappen gewonnen. Er ist hoch konzentriert und motiviert. Als Team haben wir gute Chancen.


Mit Jan Schaffrath sprach Christoph Adamietz.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.05.2012Orica-GreenEdge holt Bewley

(rsn) - Das australische Orica-GreenEdge-Team hat den Neuseeländer Sam Bewley als Ersatz für den zurückgetretenden Sprintroutinier Robbie McEwen verpflichtet. Der 24-Jährige kommt ab Mittwoch bere

16.05.2012Rebellin findet bei Meridiana Unterschlupf

(rsn) - Nach langer Suche hat der Italiener Davide Rebellin doch noch ein Team für die Saison 2012 gefunden. Der 40-Jährige, der im vergangenen Jahr nach zweijähriger Dopingsperre ins Peloton zurü

09.05.2012Pellizotti unterschreibt bei Androni-Giocattoli

(rsn) - Nach seiner Dopingsperre hat der Italiener Franco Pellizotti einen Vertrag bis Ende 2013 beim italienischen Zweitdivisionär Androni-Giocattoli unterschrieben. Dies gab der Rennstall von Giann

12.04.2012Gilberts Bruder kriegt eine Stelle bei Accent Jobs

(rsn) – Jerome Gilbert, der jüngere Bruder von Philippe Gilbert (BMC), fährt ab sofort für den belgischen Zweitdivisionär Accentjobs- Willems Verandas. Dies gab der Rennstall am Donnerstag bekan

09.04.2012Pujol wechselt zum iranischen Azad University Cross Team

(rsn) – Der Spanier Oscar Pujol, der nach der Auflösung von Omega Pharma-Lotto vom Nachfolger Lotto-Beliosl nicht mher übernommen worden war, wechselt zum irnaischen Drittdivisionäre Azad Univers

29.03.2012Stauff kehrt zu Eddy-Merckx-Indeland zurück

(rsn) – Andreas Stauff wird seine Karriere bei seinem alten Team Eddy-Merckx-Indeland fortsetzen. Wie der deutsche Continental-Rennstall am Donnerstag meldete, wird der 25 Jahre alte Kölner wird ab

26.03.2012Van Impe erklärt seinen Rücktritt

(rsn) – Kevin Van Impe hat seinen sofortigen Rücktritt vom Profiradsport bekannt gegeben. Der 30 Jahre alte Belgier war erst Ende 2011 vom belgischen Quick Step-Rennstall zum niederländischen Vaca

21.03.2012Vorarlberg verpflichtet Vrecer

(rsn) - Der Slowene Robert Vrecer fährt ab sofort für das österreichischen Continental-Team Vorarlberg. Der 31-Jährige stand in der vergangenen Saison beim slowenischen Rennstall Perutnina Ptuj un

08.03.2012Marcel Wyss verstärkt bei NetApp die Rundfahrer-Fraktion

(rsn) - Team NetApp hat nach dem krankheitsbedingten Rückzug des US-Amerikaners Steven Cozza mit sofortiger Wirkung Marcel Wyss verpflichtet. Der 25 Jahre alte Schweizer fuhr in den vergangenen drei

29.02.2012Rebellin wird nicht Teamkollege von Schumacher

(rsn) – Davide Rebellin wird nicht Teamkollege von Stefan Schumacher beim Christina Watches-Team. Der dänische Drittdivisionär, der kurz vor einer Verpflichtung des 40-jährigen Italieners gestand

27.02.2012Schröder fährt 2012 für Team Raiko Stölting

(rsn) – Der frühere Milram-Profi Björn Schröder hat ein neues Team gefunden. Der 31 Jahre alte Berliner, der im vergangenen Jahr beim Bochumer Nutrixxion-Rennstall unter Vertrag stand, fährt in

02.02.2012Lampre-ISD: Erfahrung als größter Trumpf

(rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum bevorstehenden Saisonbeginn auf den aktuellsten Stand zu bringen, ste

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine