77. Flèche Wallonne: Ire um fünf Zentimeter am Podium vorbei

Martin: Aufholjagd an der Mauer von Huy

Foto zu dem Text "Martin: Aufholjagd an der Mauer von Huy "
Daniel Martin (Garmin-Sharp) | Foto: ROTH

17.04.2013  |  (rsn) - Nach Platz sechs im Vorjahr und Platz fünf bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2012 folgte für Daniel Martin (Garmin-Sharp) beim Fléche Wallonne diesmal mit Rang vier das beste Klassiker-Resultat seiner Karriere. Der Ire zeigte auf den letzten 200 Metern hinauf zur Mur de Huy eine großartige Leistung und spurtete mit hoher Geschwindigkeit von weit hinten noch beinahe aufs Podium. Nur Zentimeter fehlten, dann wäre er auch noch an Carlos Alberto Betancur (Ag2r) vorbeigekommen und Dritter geworden.

„Ich bin natürlich sehr enttäuscht, so knapp am Podium vorbeigeschrammt zu sein – das waren vielleicht fünf Zentimeter“, so Martin, der insgesamt aber trotzdem glücklich und zufrieden war. „Ich habe jetzt großes Selbstvertrauen für Sonntag. Aber zunächst ist jetzt einmal Zeit, das Ergebnis von heute zu genießen.“

Stolz auf seine Leistung darf der Garmin-Kapitän nach dem vierten Platz von Huy definitiv sein, denn 20 Kilometer vor dem Ziel schien sein Rennen schon fast gelaufen zu sein. Martin hatte Defekt und der Teamwagen war weit weg. Doch wozu hat man treue Helfer, wenn nicht für solch eine Situation? „Mein Dank geht an Peter Stetina, der mir mit seiner Hilfe den Tag rettete“, so der 26-Jährige nach dem Rennen. Der US-Amerikaner hatte blitzschnell reagiert, Martin sein Laufrad gegeben und seinen Teamkollegen dann auch noch mit voller Kraft angeschoben.

Trotzdem musste Martin anschließend drei Kilometer lang ganz alleine um den Anschluss an das zu diesem Zeitpunkt unter dem Tempodiktat von BMC sehr schnell fahrende Feld kämpfen. Dass er es, genau wie Teamkollege Ryder Hesjedal einige Kilometer zuvor, schaffte, war dem Team Garmin-Sharp auf Twitter bereits einen Freudenschrei wert: „Tolle Leistung von Ryder und Dan, in die Gruppe zurück gekommen zu sein“, hieß es da.

Doch der Gewinner der Katalonien-Rundfahrt dankte nach dem Rennen nicht nur Stetina für den schnellen Einsatz, sondern auch Nathan Haas, der ihn zuvor den ganzen Tag beschützt hatte, sowie dem Deutschen Meister Fabian Wegmann, „der mich zu Beginn des Schlussanstiegs in eine gute Position brachte“. Angesichts des Zeitverlusts zuvor war es tatsächlich schon als Erfolg einzustufen, dass Martin unter den ersten 20 in die Mur hinein fuhr.

Doch als die Straße steiler und enger wurde, stellte sich heraus, dass ein Platz in der vierten oder fünften Reihe zu diesem Zeitpunkt nicht gut, sondern lediglich mittelprächtig war. Denn als Philippe Gilbert (BMC) das Tempo erhöhte und das Feld in Stücke fiel, war Martin zu weit hinten und wurde zunächst sogar eingeklemmt. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich befreit hatte und der enteilten Konkurrenz hinterherfahren konnte. „Ich bin heute gegen den Berg gefahren, nicht gegen die anderen Fahrer“, schilderte Martin seine letzten 500 Meter später.

Und gegen den Berg kam er ziemlich gut zurecht. Denn während die anderen der steilen Rampe Tribut zollen mussten, wurde Martin oben heraus immer stärker und schneller und spurtete auf den letzten 150 Metern von weit hinten noch ganz weit nach vorne bis auf Platz vier.

Auch wenn es nicht zum Podium langte, wollte Martin nicht mit dem Schicksal hadern. Was ohne Defekt gehabt möglich gewesen wäre, das interessierte ihn nicht. „Es ist immer leicht zu sagen, ‚was wäre, wenn…‘“, meinte er.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.04.2013BMC: Das Team war stark, Gilbert nicht

(rsn) – Viel Arbeit für nichts – so oder ähnlich dürfte das Fazit des BMC-Teams beim 77. Fléche Wallonne ausgefallen sein. Nachdem Marcus Burghardt, Dominik Nerz & Co. über Stunden hin viel g

18.04.2013Geschke: Mit der Attacke das Finale eingeläutet

(rsn) – Das bloße Ergebnis – Platz 74, 2:23 Minuten hinter dem Sieger Daniel Moreno (Katusha) – täuscht über die Art und Weise hinweg, wie sich Simon Geschke (Argos-Shimano) am Mittwoch beim

17.04.2013Kolumbien wird zur neuen Radsport-Großmacht

(rsn) – Beinahe hätte es geklappt: Als Carlos Alberto Betancur (Ag2r) an der Mur de Huy attackierte und ihm zunächst niemand folgte, sah der 23-Jährige fast schon wie der erste kolumbianische Sie

17.04.2013Contador fehlte die Kraft, Kreuziger die Explosivität

(rsn) – Alberto Contador (Saxo-Tiunkoff) muss weiter auf seinen zweiten Saisonsieg warten. Der Spanier, als einer der Favoriten in die 77. Auflage des Flèche Wallonne gegangen, musste sich nach 2

17.04.2013Martens: Amstel-Sturz kratzte nicht an der Form

(rsn) – Auch wenn den deutschen Startern beim 77. Fléche Wallonne kein Spitzenergebnis gelang, konnten zumindest Simon Geschke (Argos-Shimano), Marcus Burghardt (BMC) und Paul Martens (Blanco) übe

17.04.2013Ersatz-Kapitän Moreno beerbt Rodriguez

(rsn) – Daniel Moreno (Katusha) hat den 77. Fleche Wallone gewonnen. Der Spanier setzte sich an der bis zu 24 Prozent steilen Mur de Huy nach 205 Kilometern vor den Kolumbianern Sergio Henao (Sky)

17.04.2013Drei Mann thronen über allen

(rsn) - Es ist Halbzeit der Ardennen-Woche, und da steht wie gewohnt der Wallonische Pfeil im Terminkalender. Drei Tage nach dem Amstel Gold Race und vier Tage vor Lüttich-Bastogne-Lüttich ist der â

16.04.2013Fléche Wallonne: Titelverteidiger Rodriguez kann starten

(rsn) – Mit Titelverteidiger Joaquin Rodriguez wird am Mittwoch der Flèche Wallonne gestartet. Der Katusha-Kapitän, der am Sonntag beim Amstel Gold Race gestürzt war, hat sich nach Auskunft seine

25.02.201377. Flèche Wallonne: Wildcards für IAM und Colombia

(rsn) – Auch beim Flèche Wallonne werden 25 Teams am Start stehen. Die Besetzung ist bis auf zwei Ausnahmen identisch mit der bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wie der Organisator ASO am Montag melde

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)