Bei den Drei Tagen von De Panne nur Roubaix im Kopf

Wiggins wähnt sich nach Zeitfahrsieg zurück in der Spur

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Wiggins wähnt sich nach Zeitfahrsieg zurück in der Spur"
Mit guter Laune auf dem Weg zum Abschiedsrennen in Roubaix: Bradley Wiggins (Sky) | Foto: Cor Vos

02.04.2015  |  (rsn) - Es war der letzte Auftritt im Regenbogentrikot für Bradley Wiggins: Der Brite, der sich nach Paris-Roubaix vom Team Sky und damit auch dem Profizirkus verabschiedet, um sich um sein eigenes neues Continental-Team zu kümmern, holte in De Panne noch einmal alles aus sich heraus und wurde seiner Favoritenrolle gerecht – Sieg im 14,2 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr.

„Es hat sich schrecklich angefühlt da draußen. Aber ich denke das war für alle gleich“, sagte Wiggins, der wegen des Windes an der belgischen Küste stellenweise sogar ungewohnt unruhig auf dem Rad saß. „Wenn man schon am Morgen ein Rennen gefahren ist, fühlt es sich danach nie flüssig an“, erklärte er außerdem. Das Zeitfahren von De Panne war die Etappe 3b, nachdem vorher bereits eine 111 Kilometer lange Etappe 3a ausgetragen worden war.

Wiggins freute sich besonders über den Sieg, weil er an selber Stelle vor 13 Jahren im Team Francaise des Jeux sein erstes Profi-Zeitfahren bestritten hatte. „Das hatte ich die ganze Woche im Kopf. Ich wollte hier unbedingt gewinnen“, gab er zu. Trotzdem: Die Drei Tage von De Panne waren für den Tour-Sieger von 2012 in erster Linie ein Test. Wiggins hat in seiner Straßen-Karriere noch ein großes Ziel, er will in zehn Tagen Paris-Roubaix gewinnen – quasi mit einem weiteren Höhepunkt abtreten.

iesem Ziel ordnet er derzeit alles unter, und damit erklärte er auch sein Aussteigen bei Paris-Nizza vor dem Bergzeitfahren am Col d’Eze am Schlusstag. Er wolle lieber in großem Umfang trainieren, als eine kurze, harte Belastung zu fahren, hieß es da. Nun aber gibt er zu, dass er sich krank fühlte. „Ich hatte einen Virus, der Arzt dachte zuerst, es sei Gürtelrose“, so Wiggins. „Ich hatte einen komischen Ausschlag.“

Mit Hilfe von Antibiotika habe sich das dann gelegt und der Brite konnte wieder normal trainieren. Trotzdem verzichtete er als „Vorsichtsmaßnahme“, wie er nun sagt, auf den E3 Preis von Harelbeke Ende der vergangenen Woche und war auch bei Gent-Wevelgem „noch nicht bei 100 Prozent. Aber jetzt bin ich wieder wo ich war.“ Dass von Wiggins Krankheit vorher niemand etwas mitbekam, lag an seinem Team. „Sie wollten nichts sagen – weiß Gott warum“, so der 34-Jährige laut cyclingnews.com.

Jetzt, da durch den Zeitfahrsieg in De Panne alles wieder im Plan sei, kann sich Wiggins aber auch auf die Flandern-Rundfahrt freuen. Der Brite bewies in den vergangenen drei Tagen, als er immer wieder an der Spitze des Feldes fuhr und Stärke demonstrierte, dass er gut drauf ist. Jetzt will er sich bei der Ronde voll in den Dienst von Teamkollege Geraint Thomas stellen, der nach seinen beeindruckenden Auftritten beim E3 Preis und bei Gent-Wevelgem zu den Top-Favoriten gehört.

„Ich will mit ihm ins Finale“, erklärte Wiggins. „Denn wenn man nach dem Paterberg zahlenmäßig stark vertreten ist, dann kann das den Unterschied machen.“ Auch wenn Wiggins‘ Straßenkarriere in zehn Tagen vorbei ist, hungrig scheint er noch immer zu sein. Mit ihm ist in Roubaix genauso zu rechnen wie mit Thomas in Flandern – und das Team Sky zeigt sich dieser Tage auch dank Christian Knees so stark wie noch nie bei den Klassikern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.04.2015Küng beeindruckt nicht nur seinen sportlichen Leiter

(rsn) – Als amtierender U23-Zeitfahreuropameister ist es keine Überraschung, dass Stefan Küng (BMC) ein starker Zeitfahrer ist. Nun stellte der Schweizer Neo-Profi sein Können im Kampf gegen die

02.04.2015Kristoff marschiert durchs Zeitfahren zum Gesamtsieg

(rsn) – Auch das 14 Kilometer lange Einzelzeitfahren konnte Alexander Kristoff (Katusha) nicht stoppen – im Gegenteil: Der Norweger hat auf dem letzten Teilstück der Drei Tage von De Panne den Vo

02.04.2015Auch Wiggins‘ Zeitfahrsieg verhindert Kristoffs Gesamtsieg nicht

(rsn) – Bradley Wiggins hat in De Panne das 14 Kilometer lange Abschlusszeitfahren der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Zeitfahr-Weltmeister aus Großbritannien setzte sich auf der Etappe 3b mit

02.04.2015Kristoff und Greipel ersprinten ein gefühltes Unentschieden

(rsn) - Gerade einmal 0,0003 Sekunden trennten am Ende den Norweger Alexander Kristoff (Katusha), der seine dritte Etappe in Serie gewann, und den Deutschen Meister André Greipel (Lotto Soudal) auf d

02.04.2015Kristoff im Foto-Finish hauchdünn vor Greipel

(rsn) - Alexander Kristoff (Katusha) hat die 111 Kilometer lange dritte Etappe der Drei Tage von de Panne (2.HC) gewonnen. Der Norweger setzte sich rund um De Panne hauchdünn nach Foto-Finish-Entsche

01.04.2015Archbold und Pfingsten glänzen für Bora-Argon 18 in Flandern

(rsn) – Auch ohne Sam Bennett und Phil Bauhaus kann man bei Bora-Argon 18 sprinten. Das hat Bennetts Anfahrer Shane Archbold auf der 2. Etappe der Drei Tage von De Panne eindrucksvoll unter Beweis g

01.04.2015Sbaragli kann die Vorarbeit des MTN-Zuges nicht vollenden

(rsn) – Auf dem Weg zur Zielgerade von Koksijde prägte das Team MTN-Qhubeka im Finale der 2. Etappe bei den Drei Tagen von De Panne wie kaum ein anderes Team die Bilder an der Spitze des Hauptfelde

01.04.2015Kristoff hat in Koksijde die frischesten unter vielen müden Beinen

(rsn) – Katusha-Kapitän Alexander Kristoff avanciert in Abwesenheit von John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) bei den Drei Tagen von De Panne mehr und mehr zum heißen Kandi

01.04.2015Kristoff auch im Sprint nicht zu schlagen

(rsn) – Alexander Kristoff hat in Koksijde auch die 2. Etappe der Drei Tage von De Panne gewonnen. Der Norweger vom Team Katusha setzte sich an der Nordseeküste nach 217,2 Kilometern vor dem Italie

31.03.2015Und plötzlich ist Devolder wieder da: Platz 3 zum Auftakt von De Panne

(rsn) – Seit seinem Belgischen Meistertitel Ende Juni 2013 hat Stijn Devolder keine Top-3-Platzierung mehr in einem Profirennen eingefahren – bis heute. In Zottegem gelang dem 35-Jährigen das Com

31.03.2015Platten im falschen Moment stoppt Titelverteidiger Van Keirsbulck

(rsn) – Für das Team Etixx – Quick-Step haben die Drei Tage von De Panne alles andere als wunschgemäß begonnen. Die belgische Mannschaft von Titelverteidiger Guillaume van Keirsbulck brachte ke

31.03.2015Kristoff gelingt Ausreißer-Coup bei den 3 Tagen von De Panne

(rsn) – Schon auf der 1. Etappe scheint eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg bei den Drei Tagen von De Panne gefallen zu sein: Alexander Kristoff (Katusha) durfte sich in Zottegem nach 20

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine