Aru verliert, Landa bleibt der Trostpreis

Contador trotzt in Madonna di Campiglio der Astana-Ãœbermacht

Foto zu dem Text "Contador trotzt in Madonna di Campiglio der Astana-Ãœbermacht"
Alberto Contador (Tinkoff-Saxo, Mi.) hat die Astana-Fahrer Mikel Landa (li.) und Fabio Aru fest im Griff. | Foto: Cor Vos

24.05.2015  |  (rsn) – Das Team Astana hat auf der 15. Etappe des Giro d`Italia nichts unversucht gelassen, um Alberto Contador (Tinkoff Saxo) in Schwierigkeiten zu bringen. Doch selbst eine fünffache Ãœbermacht reichte im Schlussanstieg zur Bergankunft Madonna di Campiglio nicht, um den Mann in Rosa zu gefährden. Letztlich blieb dem kasachischen Rennstall  nur der Trostpreis mit dem Tagessieg des Spaniers Mikel Landa. "Ich wollte eine Etappe gewinnen und es beruhigt mich, dieses Ziel erreicht zu haben", so der Spanier, dessen Kapitän Fabio Aru sogar noch sieben Sekunden auf den Spitzenreiter verlor.

Nach 165 Kilometern fuhr der Tinkoff-Saxo-Kapitän nämlich als Dritter hinter Landa und dem Russen Yuri Trofmov (Katusha/ +0:02) mit fünf Sekunden Rückstand als dritter über den Zielstrich, wofür er vier Bonussekunden einheimste.

Da Aru, der auf den letzten drei Kilometern immer wieder Probleme hatte, dem Madrilenen zu folgen, auch auf den letzten 50 Metern das Hinterrad von Contador nicht halten konnte, büßte er bei der Überquerung des Zielstriches eine weitere Sekunde auf den Spanier ein, der selbst bei einem Zwischensprint im Etappenverlauf als Dritter noch zwei zusätzliche Sekunden gutmachte und somit mit 2:35 Minuten Vorsprung auf Aru in den zweiten Giro-Ruhetag geht."Es ist immer gut, Zeit zu holen. Die Kraft, die ich da verbraucht habe, würde mir später nicht fehlen", kommentierte Contador seinen Kampf um die Bonussekunden beim Zwischensprint.

Nach dem erfolgreichen Tag konnte es Contador auch verkraften, weiterhin auf seinen ersten Etappensieg beim diesjährigen Giro warten zu müssen. "Jeder würde gerne eine Giro-Etappe gewinnen, speziell an einem so mysthischen Platz wie Madonna di Campiglio. Aber die Rennsituation war kompliziert und Landa stark. Es sollte nicht sein."

Zunächst bestimmte eine Ausreißergruppe um den Führenden in der Bergwertung, Benat Intxausti (Movistar), das Geschehen bei der Fahrt über drei schwere Anstiege. Dazu gehörten auch dessen italienischer Teamkollege Giovanni und seine Landsleute Diego Rosa (Astana) und Francesco Gavazzi (Southeast), sowie Ilnur Zakarin (Katusha/Russland),  Brent Bookwalter (BMC(USA), Hubert Dupont, (Ag2r/ Frankreich), Sergio Paulinho (Tinkoff-Saxo/Portugal) und Konstantin Siutsou (Sky/Weißrussland).

Den ersten Bergpreis entschied Intxausti - zu diesem Zeitpunkt noch mit Visconti und Zakarin als Trio unterwegs - für sich. Die große Spitzengruppe, die sich im Anschluss formte, war sich aber auch nicht lange einig, so dass sich 55 Kilometer vor dem Ziel Hupont, Siutsou, Visconti und Bookwalter nach vorne verabschiedeten. Im Kategorie-1-Anstieg Ponte Arche konnte an der Spitze Bookwalter das Tempo nicht mehr halten, doch entscheidende Szenen spielten sich zeitgleich im Feld ab, als Richie Porte (Sky) und der Kolumbianer Rigoberto Uran (Etixx Quickstep), dem von Astana angeschlagenen Tempo nicht mehr folgen konnten und zurückfielen. Uran kam letztlich mit acht Minuten Rückstand ins Ziel, Porte kassierte gar 27 Minuten.

Nachdem sich Visconti den Bergpreis am Ponte Arche gesicherte hatte, ließen er und Siutsou sich in die Favoritengruppe zurückfallen, um dort ihren Kapitänen Andrey Amador (Movistar) und Leopold König (Sky) zu Diensten sein zu können, so dass Hupont das Rennen als Solist anführte. Aber der Franzose wurde zu Beginn der 15 Kilometer langen Schlusssteigung von der knapp 15 Fahrer starken Favoritengruppe, in der Contador isoliert war, und die von gleich fünf Astana-Fahrern angeführt wurde, gestellt.

Danach hielt Astana das Tempo hoch, so dass nach und nach Fahrer Schwierigkeiten hatten und zurückfielen - nicht jedoch Contador. Drei Kilometer vor dem Ziel übernahm Landa die Tempoarbeit und forcierte dabei derart, dass Aru in Schwierigkeiten geriet und nur Contador seinem Landsmann folgen konnte. Danach verschleppte Landa das Tempo mehrmals, was dem Russen Yuri Trofimov, der zwischenzeitlich schon abgehängt war, die Möglichkeit gab, gut 1000 Meter vor dem Ziel zum Spitzentrio Contador, Aru und Landa aufzuschließen und dieses mit einem Antritt auch stehen zu lassen.

Bis 400 Meter vor dem Ziel lag der Katusha-Profi an der Spitze, dann attackierte Landa nochmals aus der Verfolgergruppe und konnte den Russen noch überholen. "Eigentlich sind wir heute gefahren, um Aru zum Sieg zu verhelfen, aber als wir nur noch zu dritt waren, war ich einen Tick besser", erklärte Landa nach dem Rennen. Dahinter erhöhte Contador auf den letzten Metern nochmals das Tempo und konnte Aru im Kampf um Platz drei hinter sich lassen und diesen um eine Sekunde distanzieren.


Video-Zusammenfassung der 15. Giro-Etappe:

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2015Sky will an Idee mit Motorhomes festhalten

(rsn) – Glück brachte das sogenannte Motorhome, eine Art Campingwagen, das die britische Sky-Mannschaft mit zur diesjährigen Auflage der Italien-Rundfahrt brachte, Richie Porte nicht. Der Tasman

04.06.2015Van Den Broeck: „Wir sind doch keine Maschinen"

(rsn) - Nachdem Teamchef Marc Sergeant seine Enttäuschung über das Giro-Abschneiden seines Kapitäns Jurgen Van Den Broeck kundgetan und dessen Trainer sich im Gegenzug über fehlendes Vertrauen von

02.06.2015Unfairer Coledan und die Ausreißer durchkreuzten Kluges Ziele

(rsn) - Den Sieg auf der prestigeträchtigen Schlussetappe mit Ziel in Mailand sowie die Rote Laterne als Vorletzter knapp verpasst, dennoch war Roger Kluge (IAM) mit seiner Giro-Premiere zufrieden.

01.06.2015Bei Katusha saß der zweite Anzug, bei Sky griff Plan B

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

01.06.2015Vegni: „Sestriere-Etappe war herausragend"

(rsn) – Giro-Chef Mauro Vegni hat eine positive Bilanz der am Sonntag in Mailand zu Ende gegangenen 98. Italien-Rundfahrt gezogen. „Ich bin sehr zufrieden, wie dieser Giro abgelaufen ist“, sagte

01.06.2015Orica mit Gala-Auftakt, Movistar auch ohne Nairo Quintana Spitze

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

01.06.2015Lampre kann vier Mal jubeln, CCC Sprandi bleibt nur die Tristesse

rsn - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück g

01.06.2015Debütant Dayer Quintana: „Der Giro war richtig schön"

(rsn) – Nairo Quintana (Movistar) gewann gleich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr den Giro d’Italia. Für seinen jüngeren Bruder Dayer ging es bei dessen erster Teilnahme an einer dreiwöchig

01.06.2015Astana fuhr in einer eigenen Liga, BMC erreichte seine Ziele

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück

31.05.2015Keisse düpiert in Mailand die Sprinter, Kluge Dritter

(rsn) – Am letzten Tag des 98. Giro d’Italia waren alle Blicke auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und die Sprinter gerichtet. Doch auf der 21. Etappe, die über 178 flache Kilometer von Turin nac

31.05.2015Jetzt wartet die Tour auf Contador

Mailand (dpa/rsn) - Zum Feiern bleibt nicht viel Zeit. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) wird seinen am Sonntag errungen zweiten Gesamtsieg beim Giro d`Italia schnell abhaken müssen, um sich auf

31.05.2015Contador triumphiert in Mailand, Keisse gewinnt Schlussetappe

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo-Tinkoff) hat den 98. Giro d’Italia gewonnen und damit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2008 gefeiert. Auf der abschließenden 21. Etappe kam der Spanier mit de

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Mo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)