Umstrittene Aktion auf 18. Giro-Etappe

Kangert nennt Contador-Attacke „ein dreckiges Spiel"

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Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) attackierte auf der 18. Giro-Etappe, als es hinter ihm im Feld zu einem Sturz kam, durch den auch sein Konkurrent Mikel Landa (Astana) aufgehalten wurde. | Foto: Cor Vos

28.05.2015  |  (rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) dominiert den 98. Giro d’Italia weiter nach Belieben. Auf der 18. Etappe, die über 170 Kilometer von Melide nach Verbania führte, nutzte der Spanier den Monte Ologno, den einzigen kategorisierten Berg des Tages, zu einer Attacke, um alle seine Konkurrenten loszuwerden. Nur der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Hesjedal) konnte kurz vor der Bergwertung zum Träger des Rosa Trikots aufschließen, wogegen alle anderen Klassementfahrer 1:13 Minuten gegenüber Contador einbüßten.

Zu den großen Geschlagenen des Tages zählte auch das Astana-Duo Mikel Landa und Fabio Aru, die zwar weiterhin die Plätze zwei und drei der Gesamtwertung belegen, allerdings nun bereits 5:15 Minuten (Landa) und 6:05 (Aru) Rückstand auf Contador aufweisen. Doch während der drittplatzierte Italiener zum wiederholten Mal bei diesem Giro Schwächen am Berg zeigte, wurde sein spanischer Teamkollege durch einen Sturz am Fuß des Ologno aufgehalten und musste danach eine – vergebliche – Aufholjagd starten.

Zwar betonte Contador, dass er vom Missgeschick seines Landsmanns nichts mitbekommen habe und attackierte, als er sah, dass Aru Probleme hatte, wollten nicht alle diese Version Glauben schenken. „Heute haben sie es so dreckig gespielt wie alle anderen, mit dem Unterschied, dass sie die anderen anklagen. Sie sollten mal in den Spiegel gucken“, machte etwa Tanel Kangert im Ziel gegenüber radsport-news.com seinem Unmut Luft. Für den Esten kam die Aktion allerdings nicht überraschend, „es ist Teil des Radsports, es gehört zum Radsport von heute“, wie Kangert anfügte, weshalb er Tinkoff-Saxo auch keinen Vorwurf machen wollte.

Trotzdem sah Landas Helfer den Sturz als mit entscheidend dafür an, dass Contador seinen Vorsprung gegenüber dem zweimaligen Etappengewinner weiter ausbauen konnte. „Wir konnten nicht sofort so in die Pedale steigen, wie wir wollten, weil Landa durch den Sturz aufgehalten war. Er war hinter uns und kam erst in der Mitte des Bergs zu uns“, erklärte der 28-Jährige, für den zweifelsfrei feststand: „Wäre er früher bei uns gewesen, hätte Alberto nicht so davon ziehen können. Aber er war auch sehr stark heute, das muss man anerkennen“, wollte Kangert dann aber doch auch die Leistung des Madrilenen nicht kleinreden.

Und auch wenn Contador nun uneinholbar scheint, so kündigte Kangert an, dass Astana den Kampf nicht aufgeben werde: „Der Giro ist für ihn aber noch nicht gewonnen. Das passiert erst mit dem Erreichen der Ziellinie in Mailand“, sagte er.

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