Niederländer blieb keine Wahl mehr

Kroon gesteht unter Druck: Auch er hat gedopt

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Karsten Kroon am Rande der Heim-WM 2012 in Valkenburg. | Foto: Cor Vos

24.04.2018  |  (rsn) -  Ex-Profi Karsten Kroon hat gegenüber der niederländischen Presse-Agentur ANP öffentlich gestanden, in seiner Karriere Dopingmittel benutzt zu haben, um seine Leistung zu steigern. Damit bestätigte der 42-Jährige  einen Artikel der niederländischen Zeitung AD vom Vormittag. Darin hatte Redakteur Thijs Zonneveld berichtet, dass Kroon ihm bereits vor einem Jahr seinen Dopingmissbrauch gestanden habe. Er habe das selbst öffentlich machen wollen, sei dieser Abmachung dann aber nicht nachgekommen.

"Die Geschichte ist richtig", so Kroon nun laut ANP. "Ich habe während meiner Karriere auch für eine kurze Periode Doping benutzt. Es tut mir leid und ich übernehme die Verantwortung dafür." Er sei in einer sehr schwierigen Zeit Profi gewesen und habe "enorm viel Respekt" vor seinen Kollegen, die damals der Versuchung des Dopings widerstanden. "Zum Glück hat sich der Sport seitdem sehr verändert. Ich wurde nach der Festina-Affäre Profi und habe in meiner Karriere den EPO-Test kommen sehen, das Whereabouts-System und auch den Blutpass. Ich habe den Sport, den ich liebe, sich entwickeln sehen und bin davon überzeugt, dass er momentan sauberer ist als je zuvor."

Kroon fuhr von 1998 bis 2014 unter anderem für Rabobank, CSC, BMC und Tinkoff. Er hat im Jahr 2002 eine Etappe der Tour de France in Plouay gewonnen und 2004 sowie 2008 Rund um den Henninger Turm für sich entschieden. Hinzu kamen ein zweiter Platz beim Amstel Gold Race 2009, Rang drei beim Flèche Wallonne 2006 und Platz sieben bei der Flandern-Rundfahrt 2007. Im Jahr 2004 war der Niederländer einmal von der UCI wegen eines abweichenden Blutwerts gewarnt worden, was aber erst neun Jahre später ans Licht kam.

Seit 2015 arbeitet Kroon als Experte für Eurosport und wird diesen Job auch behalten, wie der Sportsender verkündete. "Wir haben die Nachricht mitbekommen", erklärte Eurosport. "Karsten hat sich dazu bekannt, dass er in seiner aktiven Karriere verbotene Mittel benutzt hat. Das Wichtigste für Eurosport ist, dass er nun seine Verantwortung übernommen hat, indem er Offenheit gezeigt und Bedauern geäußert hat. Dabei belassen wir es fürs Erste."

Gespräche über eine mögliche Expertenrolle für AD für den Giro d'Italia 2017 hatten vor rund einem Jahr dazu geführt, dass Kroon gegenüber Zonneveld seinen Dopingmissbrauch gestand. "Ich habe ihm damals am Telefon gesagt, dass es scheinheilig wäre, ihn beim Giro nach seiner Meinung zu fahren, während er selbst nicht über seine eigene Vergangenheit sprechen wollte. Wir hatten dann eine sehr offene Konversation und Kroon bestätigte, dass er Doping verwendet hat und dass er darüber nachdenken würde", so Zonneveld nun.

Kroon sei offen dafür gewesen, öffentlich zu gestehen, vor dem Giro 2017 aber darauf zu verweisen, dass er erst nach der Saison mehr dazu sagen werde, um die aktuellen Athleten nicht damit zu belasten. Doch zu beidem kam es dann doch nicht, denn Kroon reiste aus persönlichen Gründen nicht zum Giro und die Zusammenarbeit mit AD kam nicht zustande.

Als Zonneveld ihn im Winter fragte, was aus dem Geständnis werde, hatte Kroon seine Meinung geändert. Der niederländische Journalist aber konnte seine Mitwisserschaft nicht damit vereinbaren, still zu halten und erklärte Kroon, dass er damit entgegen der Prinzipien des Journalismus handeln würde. Deshalb veröffentliche er nun die Geschichte, so Zonneveld.

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