Das 2. Video des MTB-Trial-Weltmeisters

David Cachon: Schotter in der Wüste

Von David Cachon

Foto zu dem Text "David Cachon: Schotter in der Wüste"
| Foto: David Ponce

31.08.2021  |  (rsn) - David Cachon ist zweifacher MTB-Trial-Weltmeister, lebt seit einigen Jahren in Asturien/ Spanien, und produziert Videos über seine Bike-Abenteuer - bisher mit dem Mountainbike, und ua in Peru, China, auf Malta, in Kroatien oder den Pyrenäen. Nun hat er das Gravelbike entdeckt...

Ende Juli hatte er seine erste Tour in der Nähe seines Heimatorts, und seine ersten Erfahrungen mit einem Gravelbike in einem spektakulären Video festgehalten - nun folgt der nächste Streifen, im Naturpark Bardenas Reales, eine Halbwüste im Süden der spanischen Region Navarra. Sie finden das Video am Ende dieses Texts.

Ich bin ein Liebhaber des Fahrrads und aller seiner Varianten. Und schon vor längerem habe ich auf einer Reise nach Deutschland das Gravelbiken entdeckt, und ich liebte dieses Konzept sofort. Eine neue Welt tat sich mir auf - ein Gravelbike bietet mir die totale Vielseitigkeit, und es erlaubt mir, dasselbe zu tun wie mit einem Cross-Country-Mountainbike: Schotter, Straßen, Trails... Wenn die Sache zu kompliziert wird, kann ich auf die Straße zurück und dank der Roller-Qualität des Bikes ein paar zusätzliche Kilometer machen.

Nun zu meiner zweiten Gravel-Tour: 
Ich gebe zu, dass ich eine Obsession habe, nichts Schlimmes oder Seltsames... In einem Notizbuch schreibe ich alle Orte auf, an denen ich gerne Radfahren würde und die meine Aufmerksamkeit erregen. Viele von ihnen sehe ich im Fernsehen, in Zeitschriften oder im Internet...

Was mich dabei immer wieder erstaunt: Dass es in der Nähe unserer Heimat, in den Gegenden, in denen wir leben, oft fantastische Orte gibt, die wirklich unglaublich sind. Aber aufgrund der Nähe haben sie nicht unsere Aufmerksamkeit, obwohl es oft erstaunliche Orte sind...

Die Zeit der Wüste ist gekommen:
Hitze, trockener Boden, brüchiger Untergrund, Spurrillen, Staub... Die Wüste Bardenas Reales ist nur eine knappe Stunde von meinem Haus entfernt - und sie ist wirklich erstaunlich, nur 70 Kilometer von den Pyrenäen entfernt, ein Ort, den ich gut kenne. Ich bin schon viele Male dort gefahren und weiß, dass es eine ganz besondere Gegend ist, die nicht immer einfach ist.

In manchen Bereichen dieser Wüste ist es schwierig, Rad zu fahren, aber es lohnt sich auf jeden Fall, sie zu erkunden. Ihre Fauna und Flora ist typischer für den afrikanischen Kontinent als für den Norden der Iberischen Halbinsel; Bardenas Reales war einst ein Paradies für Krokodile und Schildkröten. Heute tummeln sich hier Adler, Geier, Eulen, Trappen, Füchse, Wildkatzen, Amphibien und Reptilien zwischen Büschen, Sisallar, Salz und Espartales... Es ist, als ob man eine Oase mitten in der Wüste findet - nur anders herum.

Wenn man sich dann zwischen kilometerlangen
Schotterstraßen verliert, die von Ödland umgeben sind, das durch Erosion und raue Witterungsbedingungen entstanden ist, ist das ein guter Hinweis darauf, dass es hier schwierig werden kann, wenn man Fehler macht. Die Route, die ich für dieses Abenteuer vorbereitet habe, war weniger als 100 km lang, aber sie ist sehr anstrengend, zumal ich  durch einige der am schwersten zugänglichen Stellen in den Bardenas fahren wollte, sehr technische Orte, die keine Fehler erlauben.

Noch ein Wort (oder fünf;-) zur Federgabel an meinem Gravelbike: Das bringt uns nicht in Richtung MTB, sondern lässt uns meiner Meinung nach mehr erreichen, in besserer körperlicher Verfassung. Wir quälen uns unnötig und schränken uns ein, wenn wir versuchen, einem Purismus treu zu bleiben, der eigentlich gar nicht nötig ist. Das Fahrrad hat sich seit seinen Anfängen weiterentwickelt - und damit auch der Radsport. Mein Rat ist folgender: Ausprobieren, vergleichen, weiterentwickeln - oder sterben (lacht).

Zurück zu meinem zweiten Gravel-Abenteuer:
Es war dann wirklich episch - eine endlose Anzahl von Spurrillen, Furchen, Gräben, losem Boden, viel Staub und Herzinfarkt-Graten.  Am Ende war ich erschöpft, aber sehr zufrieden. Es ist das Gefühl zu wissen, dass es hart war, man ist sehr müde, aber zur gleichen Zeit sehr glücklich...

Aber sehen Sie selbst:

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

08.03.2024Nibelungen Radmarathon: Alle Pfälzer Highlights...

(rsn) - Seit 2018 veranstaltet Timo Rokitta den Nibelungen-Gravelride in Worms. Dieses Jahr hat der Pfälzer Ultra-Radler (ua Paris - Brest - Paris, The Traka) neben vier Gravelrides auch die zweite A

05.03.2024Nova Eroica Prosecco Hills: Prickelnde Hügel-Runde

(rsn) - Im Herbst 2019 haben die Veranstalter der Eroica-Vintage-Radrennen auf den Strade Bianche, den weißen Schotter-Straßen der Toskana, mit der "Nova Eroica" auch den Gravel-Trend aufgegriffen

29.02.2024L´Ardèchoise: mit Granfondo-Europameisterschaften

(rsn) - Seit Ende der 80er Jahre findet immer Mitte Juni "L´Ardèchoise" statt, eine Rundfahrt durch das Departement Ardèche im Südosten Frankreichs, mit im vergangenen Jahr rund 12.500 Teilnehmern

27.02.2024Neusiedler See Radmarathon: Mit Klöden, Sagan, den “Gold-Tobis“...

(rsn) - Wie jedes Jahr wird die Radmarathon-Saison in Österreich am 20. und 21. April mit dem "Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus" (NRM) eröffnet. Und wie immer ist auch jede

26.02.2024Alpen-Challenge: “Der direkte Weg zum Glück...“

(rsn) - "Manchmal ist der direkte Weg zum Glück eine gewisse Anzahl von Serpentinen" - so lautet das schöne Motto eines der schönsten Rad-Marathons in Europa: die Alpen-Challenge Lenzerheide. Und d

25.02.2024A Day in Hell: Der “Hölle des Nordens“ nachspüren

(rsn) - Zum 118. Mal werden die WorldTour-Profis am 7. April beim Frühjahrs-Klassiker Paris - Roubaix, der "Hölle des Nordens", über die Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs rumpeln. Alle Nicht-Profis

24.02.2024Nova Eroica Schweiz: Mittelalter, Weinberge, Bergdörfer...

(rsn) - Zum vierten Mal geht es am 15. Juni bei der "Nova Eroica Switzerland" durch die Walliser Alpen, auf Schotterstraßen von Sion aus, der ältesten Stadt der Schweiz mit ihren mittelalterlichen B

23.02.2024Ötztaler Radmarathon: Zweite Chance mit Kombi-Paket

(rsn) - Vergangene Woche wurden die 4000 Startplätze für den Ötztaler Radmarathon 2024 verlost. Genau 21 976 Interessent/innen hatten sich dafür beworben, soviele wie noch nie. Nicht mal ein Fünf

21.02.2024Gran Fondo Suisse: Sieben Rennen an drei Tagen

(rsn) - Ein langes Sommer-Wochenende in den Schweizer Alpen, vollgepackt mit nicht weniger als sieben Rennen - das bietet der Gran Fondo Suisse vom 5. bis 7. Juli in Villars-sur-Ollon im Kanton Waadt

19.02.2024Heathland Gravel: Quali-Rennen für Gravel-Legende “Unbound“

(rsn) - Das "Unbound Gravel" ist eines der ältesten Schotter-Rennen weltweit: Es begann 2006 als "Dirty Kanza" mit 34 Starter/innen, mittlerweile sind es rund 4000 Fahrer/innen aus fast 40 Nationen,

17.02.2024Hegau Gravel Race: Auf legendären Strecken

(rsn) - Vor vier Jahren waren die geländegängigen Rennräder mit den breiten Reifen erstmals beim "Rothaus Hegau Bike-Marathon" in Singen dabei, nun wird daraus ein eigenes Rennen - das "Rothaus Heg

15.02.2024Nove Colli Gravel: Hügel auf Schotter

(rsn) - Schotter ist angesagt, auch bei Radrennen... Selbst das über 50 Jahre alte Traditions-Jedermann-Rennen Nove Colli öffnet sich nun der Gravel-Welt: Neben den drei Straßen-Runden (200 km, 130

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)