Erster Sieg nach vielen Top-Ergebnissen

“Nicht zu fassen“: Engelhardt Europameister der U23

Foto zu dem Text "“Nicht zu fassen“: Engelhardt Europameister der U23"
Felix Engelhardt ist neuer Europameister der U23 | Foto: BDR

10.07.2022  |  (rsn) - Felix Engelhardt ist in Portugal neuer Europameister der U23 geworden. Der 21-jährige Deutsche setzte sich im Straßenrennen auf dem welligen Rundkurs von Anadia nach 147 Kilometern vor dem Tschechen Mathias Vacek und dem Italiener Davide De Pretto durch.

Für den beim Tirol-KTM-Team unter Vertrag stehenden Engelhardt, zuletzt Achter der Deutschen Straßenmeisterschaften im Sauerland, war es der bis dahin größte Erfolg seiner Karriere. Bisher letzter deutscher U23-Europameister war Julian Kern, der 2011 im italienischen Offida die Goldmedaille gewonnen hatte.

“Ich kann das überhaupt nicht fassen. Das ist überwältigend. Ich habe in den letzten vier Jahren zwar oft auf dem Podium gestanden, aber kein Rennen gewonnen. Und dann das“, jubelte Engelhardt nach seinem Coup.

Auch U23-Bundestrainer Ralf Grabsch freute sich über den Erfolg seines Schützlings. "Das war zum Abschluss der Straßen-EM ein absolutes Highlight, ein großartiger Erfolg", so Grabsch gegenüber radsport-news.com. Der Ex-Profi hatte schon darauf spekuliert, dass seine starke Mannschaft, zu der noch U23-Meister Jannis Peter, Tom Lindner, U23-Zeitfahrmeister Maurice Ballerstedt, Tobias Buck-Gramcko und Tim Torn Teutenberg zählten, um den Sieg würden mitfahren können. "Aber trotzdem muss man so etwas auch erst einmal durchziehen", fügte der Bundestrainer an.

Grabsch: "Felix hat für sich nun einen krönenden Abschluss gefunden"

Grabsch freute sich zudem, dass Engelhardt, der im Jahr 2022 schon elf Mal in die Top Ten gefahren war, dem jedoch der erste internationale Sieg noch fehlte, dieser nun auf höchstem Niveau gelang. "Er fährt immer offensiv und aggressiv und ist in den Rennen immer super platziert und hat nun für sich einen krönenden Abschluss gefunden", so Grabsch.

Engelhardt war auf der vorletzten Runde etwa 35 Kilometer vor dem Ziel im Anstieg gemeinsam mit Vacek und De Pretto in die Offensive gegangen. Der Vorsprung auf das Feld schwankte zwischen 30 und 50 Sekunden, die Verfolger wurden bei ihrer Jagd auf das Spitzentrio zudem noch durch einen Massensturz ausgebremst. "Das Glück war aber, dass vorne alle voll durchzogen und richtig Power hatten", so Grabsch, dem Engelhardt zustimmte. “Wir haben in der Spitzengruppe gut zusammengearbeitet", befand der neue U23-Europameister.

Einen Schreckmoment gab es beim BDR-Team schließlich am letzten Anstieg, als Engelhardt zurückzufallen drohte. "Felix hatte an der letzten steilen Steigung ein paar Probleme, konnte sich aber zum Glück direkt wieder mobilisieren", meinte Grabsch.

So ging die Spitzengruppe gemeinsam auf die Zielgerade, auf der Engelhardt 200 Meter vor dem Ziel "aus dem Hinterhalt" angriff, wie Grabsch sagte, und sich so den Sieg vor dem heranrauschenden Feld sicherte. Das gute Abschneiden der U23-Auswahl komplettierte Ballerstedt auf Rang neun.

Van Anroij gewinnt nach Gold im Zeitfahren auch Titel im Straßenrennen

Im Straßenrennen der Frauen holte sich Shirin van Anroij ihre zweite Goldmedaille, nachdem sie zum Auftakt schon im Einzelzeitfahren erfolgreich gewesen war. Die Niederländerin setzte sich nach 104,5 Kilometern mit elf Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Vittoria Guazzini durch, die den Sprint um Silber vor van Anroijs Landsfrau Fem van Empel für sich entschied. Als beste deutsche U23-Fahrerin wurde Ricarda Bauernfeind zeitgleich mit Guazzini Elfte.

Nachdem an den ersten Tagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit extremen Temperaturen um die 40 Grad zu kämpfen hatten, wurden die abschließenden Rennen bei erträglichen Bedingungen von deutlich unter 30 Grad ausgetragen.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) konnte bei den kontinentalen Titelkämpfen drei Gold- sowie je eine Silber- und Bronzemedaille verbuchen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.07.2022Schweizer Christen und Französin Rayer holen Titel

(rsn) - Das Schweizer Supertalent Jan Christen, der schon für das nächste Jahr beim UAE Team Emirates einen Vorvertrag unterschrieben hat, setzte sich im 125,9 Kilometer langen Straßenrennen der Ju

08.07.2022Deutsches U23-Quartett gewinnt Gold in der Mixed Staffel

(rsn) - Bei der U23-EM im portugiesischen Anadia haben die Deutschen in der Mixed Staffel die Goldmedaille gewonnen. Ricarda Bauernfeind, Linda Riedmann, Maurice Ballerstedt und Tobias Buck-Gramcko s

07.07.2022Ballerstedt durch die Hitze ausgeknockt, Buck-Gramcko gestürzt

(rsn) – Maurice Ballerstedt und Tobias Buck-Gramcko haben im Zeitfahren der U23- Europameisterschaften von Anadia trotz jeweils starkem Beginn eine Medaille verpasst. Beim Sieg des Belgiers Alec Seg

07.07.2022Bauernfeind verpasst nach Defekt im Zeitfahren eine Medaille

(rsn) - Ricarda Bauernfeind (Canyon SRAM Generation) und Linda Riedmann (Jumbo - Visma) haben in Portugal bei den Straßen-Europameisterschaften im Einzelzeitfahren der U23 trotz überzeugender Vorst

07.07.2022Czapla nach perfekter Vorstellung U19-Zeitfahr-Europameisterin

(rsn) – Schon im ersten Wettbewerb der Straßen-Europameisterschaften der U19 und U23 hat Justyna Czapla dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine Goldmedaille beschert. Im portugiesischen Anadia gewa

05.07.2022BDR schickt starkes Aufgebot zur EM der U23 und U19

(rsn) – Am Donnerstag beginnen im portugiesischen Anadia die U23-Europameisterschaften der U 23 und U19. Die Straßenrennen werden auf anspruchsvollen Rundkurs (21 km) ausgetragen. Dabei führt im

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

27.03.2024Van Aert und Stuyven nach Sturz bei Dwars door raus

(rsn) – Ein Sturz an der Spitze des Hauptfeldes hat für ein großes Favoritensterben bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) gesorgt. 67 Kilometer vor dem Ziel erwischte es auf breiter Straße bei trocke

27.03.2024Steimle vor Dwars door Vlaanderen: “Sonst wären Zweifel aufgekommen“

(rsn) – Ganz verarbeitet hatte Jannik Steimle die Enttäuschung seines letzten Rennens auch am Start von Dwars door Vlaanderen noch nicht. “Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden“, sagte der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine