Viviani gewinnt erneut die EuroEyes Cyclassics

Ackermanns Missgeschick kostet auch Degenkolb die Siegchance

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Aus der Traum vom Sieg bei der Cyclassics 2018: Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) war 1500 Meter vor dem Ziel gestürzt. | Foto: Cor Vos

19.08.2018  |  (rsn) – Mit Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), John Degenkolb (Trek-Segafredo) und André Greipel (Lotto Soudal) am Start standen die Chancen der Deutschen auf einen Heimsieg bei den EuroEyes Cyclassics (1UWT) gut wie lange nicht. Doch ein Sturz von Ackermann brachte nicht nur den Deutschen Meister selbst, sondern auch Degenkolb um seine Siegchance.

So jubelte am Ende wie im Vorjahr der Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors), der nach 216 Kilometern in Hamburg in der Mönckebergstraße souverän Arnaud Demare (Groupama-FDJ) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) hinter sich ließ.

"Letztes Jahr habe ich den Sprint 200 Meter vor dem Ziel eröffnet und gewonnen, dieses Jahr hundert Meter später und es hat wieder gereicht. Ich fahre die Saison meines Lebens und bin sehr stolz, hier erneut gewonnen zu haben", freute sich Viviani über seinen bereits 15. Saisonsieg, der zugleich der 55. von Quick-Step Floors in diesem Jahr war.

Die aus deutscher Sicht entscheidende Szene spielte sich 1500 Meter vor dem Ziel ab, als Ackermann im vorderen Teil des Feldes zu Fall kam und dabei fast Degenkolb mit sich riss. Auch Greipel, der am Ende Rang 23 belegte, wurde dadurch ausgebremst. "Es ging eine Welle durchs Feld, da hat sich Pascal wohl an einem Hinterrad aufgehangen und ist leider gestürzt. Es ist schade, er hatte so eine gute Form und dass er am Ende nicht zum Sprint kommt, ist schon eine Enttäuschung“, sagte Ackermanns Teamkollege Marcus Burghardt nach dem Rennen der ARD.

Während der Pfälzer auf den Asphalt knallte und erst mit einigen Minuten Verspätung ins Ziel kam, konnte sich Degenkolb gerade noch so auf dem Rad halten, verlor aber entscheidende Positionen, so dass am Ende nicht mehr als Rang vier drin war.

"Es ist schon enttäuschend. Ich habe mich extrem gut gefühlt. Ein Fahrer hat mich praktisch aus dem Feld katapultiert, fast in die Bande rein. Ich konnte mich gerade so fangen, war mit den Schuhen aus den Pedalen, habe viele Positionen verloren, bin von hinten wieder gekommen, da war am Ende nicht mehr drin als der vierte Platz“, sagte der 29-Jährige der ARD.

Zweitbester Deutscher war Nikias Arndt (Sunweb), der bei seinem Heimspiel Achter wurde. "Es war ein schnelles Rennen, ich war im Finale ziemlich auf mich alleine gestellt, es ist ein solides Ergebnis“, stellte der 26-Jährige fest.

Früh im Rennen setzte sich eine fünf Fahrer starke Spitzengruppe um den Kolumbianer Winner Anacona (Movistar) vom Feld ab. Dem Quintett wurde aber nur einen Maximalvorsprung von drei Minuten zugestanden. Bis zur zweiten von drei Waseberg-Überquerungen hatte das Peloton den Rückstand auf 30 Sekunden reduziert.

Danach kehrte etwas Ruhe ein und Anacona und Co. konnten ihren Vorsprung wieder auf 90 Sekunden ausbauen. In dieser Phase zeigte sich auch Nils Politt (Katusha-Alpecin) mit mehreren Vorstöße sehr aktiv. Absetzen konnte der Kölner sich allerdings nicht. Kurz vor der letzten Überquerung des 700 Meter langen und bis zu 15 Prozent steilen Waseberg waren auch die Ausreißer wieder gestellt.

Im Anstieg attackierte Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida), woraus sich eine zehn Fahrer starke Spitzengruppe bildete, zu der auch Kristoff zählte. 20 Sekunden Vorsprung nahm die Gruppe auf die letzten zehn Kilometer gegenüber einem dezimierten Feld mit, in dem Bora-hansgrohe, Quick-Step Floors und Groupama-FDJ die Tempoarbeit übernahmen.

4500 Meter vor dem Ziel war aber auch der Ausritt von Colbrelli, Kristoff & Co. vereitelt und die Sprinterteams übernahmen die Kontrolle. Auf den letzten 1500 Metern wurde die Vorbereitung allerdings durch den stürzenden Ackermann durcheinander gebracht, der zwei Fahrer mit sich riss und beinahe auch Degenkolb zu Fall gebracht hätte.

Unbeeindruckt davon zeigte sich die Quick-Step-Formation, die sich an die Spitze des Feldes setzte und Kapitän Viviani mustergültig den Sprint vorbereitete.

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