Tour du Limousin wurde zum Sekundenthriller

Barguil feiert emotionalen ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Barguil feiert emotionalen ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere"
Warren Barguil (Arkéa - Samsic | Foto: Cor Vos

21.08.2021  |  (rsn) – Freud und Leid lagen auf der Schlussetappe der Tour du Limousin (2.Pro) ganz nah beisammen. Der als Spitzenreiter ins Rennen gegangene Franzose Dorian Godon (AG2R Citroën) erkrankte in der Nacht und konnte im Finale des vierten Teilstücks mit Ziel in Limoges nicht mehr mit den Besten mithalten. Davon profitierte Landsmann Warren Barguil (Arkéa - Samsic), der sich noch an die Spitze der Gesamtwertung schob – denkbar knapp vor dem zeitgleich gewerteten Franck Bonnamour (B&B Hotels p/b KTM). Der 29-jährige Barguil feierte damit den ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere.

Entsprechend groß war die Freude beim Kletterspezialisten, der vor Jahren als die größte Rundfahrthoffnung der Franzosen galt, dann aber nicht über zwei zehnte Gesamtränge bei der Frankreich-Rundfahrt hinauskam. Zudem gelangen ihm 2017 zwei Tour-Etappensiege und der Gewinn des Bergtrikots. Nach seinem Wechsel zum Zweitdivisionär Arkéa blieb Barguil dann aber meist hinter den Erwartungen zurück. Dafür konnte sich der Bretone nun aber in Limoges über ein Happy End freuen.

“Dorian sagte, dass er in der Nacht krankgeworden sei, auf einer solch anspruchsvollen Etappe mit der Hitze kann man das nicht verbergen. Ich selbst habe bis zum Schluss daran geglaubt, den Sieg einzufahren und wollte auch meine Teamkollegen, die so toll für mich gearbeitet haben, nicht enttäuschen. Nach der Tour habe ich hart gearbeitet und mein erster Rundfahrtsieg bei den Profis ist nun die Belohnung dafür“, so Barguil, der 2019 schon einmal nahe dran war, ein Mehretappenrennen zu gewinnen. Beim damaligen Arctic Race of Norway (2.Pro) wurde er aber auf der Schlussetappe noch um eine Sekunde vom Ukrainer Alexey Lutsenko (Astana) von der Spitze der Gesamtwertung verdrängt.

Diesmal drehte Barguil den Spieß um und setzte sich in einem “heißen Finalduell“ mit Bonnamour gegen seinen Landsmann durch - allerdings nur aufgrund der besseren Etappenplatzierungen. Im Ziel wurde Barguil dann von seiner Familie in Empfang genommen. “Es ist das erste Mal, dass ich vor den Augen meiner Eltern und meines Kindes gewinnen. Das bewegt mich sehr“, sagte der Gesamtsieger sichtlich gerührt.

Arkéa-Sportdirektor Yvon Ledanois, der seinen Schützlingen noch am Morgen im Teambus Hoffnungen darauf gemacht hatte, den Rückstand von 14 Sekunden auf Godon wettmachen zu können, freute sich mit seinem Kapitän. “Warren ist ein Siegertyp. Ich ziehe den Hut vor ihm. Vor seiner Familie zu gewinnen, war für ihn sehr emotional. Der Erfolg wird ihm sicherlich Selbstvertrauen für den restlichen Saisonverlauf geben“, sagte Ledanois.

Während Barguil sich im Ziel ausgelassen mit seinen Teamkollegen über den Erfolg freute, erreichte Godon in Begleitung von drei Teamkollegen das Ziel mit knapp zwei Minuten Rückstand. “Mein Körper war bei der Hitze völlig dehydriert, so hatte ich auf der letzten Runde Krämpfe, konnte kaum mehr atmen. Ich war einfach am Limit“, sagte der 25-Jährige, der zwar den größten Erfolg seiner Laufbahn verpasste, dennoch aber nicht mit leeren Händen die Tour du Limousin verließ. Godon gewann die 2. Etappe und feierte damit seinen zweiten Saisonsieg, nachdem ihm im Juni bereits bei Paris-Camembert die Titelverteidigung gelungen war.

Weitere Radsportnachrichten

21.05.2024Großschartner: “Pogacar wird auch der große Tour-Favorit sein“

(rsn) – Angesichts von fast sieben Minuten Vorsprung kann Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die letzte Woche des 107. Giro d´Italia vergleichsweise entspannt angehen. Bislang hatte der Slowene das

21.05.2024“Es ist 2024!“ - CPA fordert Streichung des Umbrailpasses

(rsn) – Wenige Stunden vor dem Start der 16. Giro-Etappe gibt es offensichtlich doch noch keine Einigung zwischen der Fahrervereinigung CPA und dem Veranstalter RCS Sport darüber, wie auf die gemel

21.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

20.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges auf zwischenzeitlich neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in letzter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)