Titelverteidigerin Brand chancenlos, Brandau Zwölfte

Vos sprintet in Fayetteville zu ihrem achten WM-Gold

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Vos sprintet in Fayetteville zu ihrem achten WM-Gold"
Marianne Vos wurde in Fayetteville Cross-Weltmeisterin. Es war der achte Titelgewinn ihrer Karriere. | Foto: Cor Vos

29.01.2022  |  (rsn) – Acht Jahre nach ihrem letzten Weltmeistertitel im Cross hat Marianne Vos ihre achte Goldmedaille in dieser Disziplin gewonnen. Die Niederländerin schlug in Fayetteville nach einem langen Zweikampf im Sprint ihre Landsfrau Lucinda Brand, die als Titelverteidigerin ins Rennen gegangen war. Bronze sicherte sich die Italienerin Silvia Persico, die in der Schlussrunde von einem Sturz der Niederländerin Ceylin del Carmen Alvarado profitierte. Die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau wurde Zwölfte.

“Es war so ein hartes Rennen. Ich wusste, dass Lucinda schwer zu schlagen sein würde“, erzählte Vos im Ziel-Interview. Erst in den letzten beiden Runden attackierten sich die beiden Favoritinnen, die schon früh aus dem Feld davon gezogen waren. “Wir haben beide Druck ausgeübt, aber es war so schwer wegzukommen. Ich musste ruhig bleiben und mich auf den Sprint konzentrieren“, sagte die 34-Jährige, die sich letztlich souverän durchsetzte.

16 Jahre nach ihrem ersten Regenbogentrikot hat es nun endlich wieder für Vos geklappt. “Ich habe eigentlich nur gemacht, was ich immer gemacht habe. Ich hatte tolle Unterstützung von meiner Familie und meinem Team. Ich bin sehr dankbar, jetzt hier zu sein“, freute sich die neue Weltmeisterin über den sechsten Sieg in ihrem zehnten Saisoneinsatz.

Brandau überzeugte nach schlechtem Start

Brand zeigte sich im Rennen einige Male frustriert darüber, dass Vos lange die Führung verweigerte. Wie zuletzt in Hoogerheide und zwei Mal in Rucphen fand sie kein Mittel, um ihre explosivere Landsfrau abzuhängen. So musste sich die 32-Jährige, die bei Welt-Titelkämpfen seit 2018 immer auf dem Podest stand, ein Jahr nach Gold mit Silber zufrieden geben.

Die Überraschung des Tages war die 24-jährige Persico, die weite Teile des Rennens ein Duo mit Alvarado bildete. Die Weltmeisterin von 2020 stürzte allerdings in einer der letzten Kurven und konnte so nicht mehr um Bronze sprinten.

Mit einer beherzten Aufholjagd sammelte Brandau nach schlechtem Start Fahrerin um Fahrerin ein und erreichte schließlich als Zwölfte das Ziel. Damit gelang ihr zum Saisonhöhepunkt das beste Ergebnis bei einem bedeutenden internationalen Rennen dieses Winters.

So lief das Rennen:

Vom Start weg legte Brand ein hohes Tempo vor, und es dauerte nur wenige Minuten, bis sie sich mit Alvarado und Vos vom Feld absetzte. Die Titelverteidigerin erhielt von ihren Landsfrauen allerdings keine Unterstützung, so dass Persico im zweiten Umlauf den Anschluss an das Führungstrio schaffte. Nach einer erneuten Tempoverschärfung Brands fiel die Italienische Meisterin allerdings schnell wieder zurück und auch Alvarado konnte nun nicht mehr folgen.

Zum Ende der dritten Runde wollte Brand erstmals die Führung abgeben, Vos weigerte sich allerdings, im Wind zu fahren. Erst eine Runde später übernahm die siebenmalige Weltmeisterin erstmals – und mit gemäßigtem Tempo – die Führung, während dahinter im Kampf um die Bronzemedaille Persico zu Alvarado aufschloss.

Nach einer langsameren Runde attackiert Vos bei der vorletzten Passage am langen Anstieg erstmals Brand, die aber erfolgreich dagegenhielt. Eine weitere Attacke in einem technischen Teilstück brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg.

Die beiden Spitzenreiterinnen belauerten sich auch auf der Schlussrunde, so dass die Entscheidung im Sprint fiel. Kurz vor der Zielgeraden gab es erste Stehversuche. Brand erreichte den Asphalt zuerst, war im Spurt gegen Vos dann aber chancenlos. Alvarado stürzte am Hinterrad von Persico, so dass für die Italienerin der Weg zur Bronzemedaille frei war.

Endergebnis:
1. Marianne Vos (Niederlande) 55:00
2. Lucinda Brand (Niederlande) +0:01 Minuten
3. Silvia Persico (Italien) +0:51
4. Ceylin del Carmen Alvarado (Niederlande) +1:04
5. Yara Kastelijn (Niederlande) +1:05
6. Manon Bakker (Niederlande) s.t.
7. Maghalie Rochette (Kanada) +1:39
8. Helene Clauzel (Frankreich)+1:59
9. Inge van der Heijden (Niederlande) s.t.
10. Sanne Cant (Belgien) +2:12

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

21.04.2024Trotz Patzer triumphiert Brown bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Nach zweiten Plätzen in den Jahren 2020 und 2022 hat Grace Brown (FDJ – Suez) erstmals das Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen gewonnen. Die Australierin ließ nach schweren 152,9 Kilom

21.04.2024Lippert: “Ich will einfach genießen, wieder Rennen zu fahren“

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich geht am Sonntag eine Woche zu Ende, die auch bei Liane Lippert (Movistar) normalerweise sehr hoch im Kurs steht. Die 26-Jährige war 2022 Dritte des Amstel Gol

21.04.2024Reusser kehrt schon Ende April zur Vuelta ins Feld zurück

(rsn) – Marlen Reusser (SD Worx – Protime) hat sich von ihren Sturzfolgen schneller als erwartet erholt und konnte bereits wieder trainieren. Wie ihr Management nun ankündigte, wird die dreimalig

21.04.2024Niewiadoma: “Wir haben ein klares Ziel, den Sieg“

(rsn) – Zum achten Mal tragen die Frauen heute ihr Lüttich-Bastogne-Lüttich aus. Das Rennen wird um 13.30 Uhr allerdings in Bastogne gestartet und führt von dort aus über 152,9 Kilometer auf der

20.04.2024Die Strecken von Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecken haben sich im Verg

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)