Nahe an der Sensation zum Giro-Auftakt

Roglic: Auf dem zweiten Bildungsweg zu einem Großen?

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Roglic: Auf dem zweiten Bildungsweg zu einem Großen?"
Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) im Giro-Auftakt-Zeitfahren | Foto: Cor Vos

06.05.2016  |  (rsn) - Große Sprünge war Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) gewohnt, ursprünglich aber aus einem ganz anderen Bereich: Vierschanzen-Tournee und Skifliegen hießen lange die erklärten Ziele des Slowenen. Roglic eiferte dem Traum nach, ein großer Skispringer zu werden. Sogar Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften konnte er sammeln. Den ganz großen Durchbruch schaffte er aber nicht. Ein schwerer Sturz ließ ihn 2011 endgültig seine Skibretter an den Nagel hängen.

Was ihm im Skispringen versagt blieb, könnte er nun im Radsport nachholen. Der Start war zumindest vielversprechend. Beim Giro d’Italia ging der 26-Jährige in seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt – und zu Beginn wäre ihm beinahe wirklich der ganz große Sprung geglückt: Mit einer Zeit von 11:03 Minuten setzte er im Zeitfahren von Apeldoorn eine Bestmarke, an der sich fast alle die Zähne ausbissen. Die Sensation war nahe, doch schließlich musste sich Roglic kurz vor Schluss doch noch Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) geschlagen geben – um nur eine Hundertstel.

Dennoch war das ein weitere Achtungserfolg in einer bislang bemerkenswerten Saison. Nach dem Aus im Skispringen schloss sich Roglic 2013 dem slowenischen Continental-Team Adria Mobil an, benötigte keine Eingewöhnungszeit und machte mit Erfolgen bei kleineren Rennen in Europa sofort auf sich aufmerksam. In seiner Auffassung zeigte er sich dabei pragmatisch: „Es ist etwas völlig anderes zum Skispringen. Aber Sport bleibt Sport. Du musst hart dafür arbeiten.“

Die niederländische Equipe LottoNL-Jumbo schlug zu Saisonbeginn zu und wurde schnell entlohnt: Die Algarve-Rundfahrt beendete der Neuzugang auf Platz fünf und auf der Schlussetappe der Katalonien-Rundfahrt musste er sich nur Alexey Tsatevich (Katusha) geschlagen geben.

Mit Platz zwei beim Giro zum Auftakt in Apeldoorn hat Roglic sich nun endgültig einen Namen in seiner neuen Sportart gemacht. Sein Team ist von seinen Fähigkeiten überzeugt. „Man kann seine schnelle körperliche Entwicklung und sein wachsendes Verständnis für die Rennen sehen. Er ist ein großes Talent, das schnell lernt und über große Fähigkeiten verfügt“, sagte Sportdirektor Nico Verhoeven bei seiner Verpflichtung.

Und vielleicht schafft Roglic im Radsport, was ihm im Skispringen verwehrt blieb, ein Großer zu werden. Sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg.

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