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16.09.2020 | (rsn) - Am 29. August begann in Nizza die 107. Tour de France. Wir stellen seitdem eine der insgesamt 21 Etappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt vor.
17. Etappe, 16. September: Grenoble – Col de la Loze, 168 km
Es geht hinauf auf über 2300 Meter - die letzte Bergankunft dieser Tour ist auch die härteste. Die Straße am Col de la Loze verbindet erst seit kurzem die Skigebiete Méribel und Courchevel und feiert folgerichtig ihre Tourpremiere.
TagesTOUR: Der Etappenauftakt ist einmal mehr sehr sprinterfreundlich. Bis auf den Zwischensprint nach 46 Kilometern steht bis Kilometer 90 keine nennenswerte Schwierigkeit im Weg. Doch danach kommt es knüppelhart: Der Col de la Madeleine (1995 m / 17,1 km / 8,4 %) ist einer der mythischen Tourpässe und zählt zur hors catégorie. Nach der fast ebenso langen Abfahrt geht es rund 15 Kilometer flach durch das Tal, ehe die Schlusssteigung zum Col de la Loze beginnt (2304 m / 21,5 km /7,8 %). Vor allem die letzten vier Kilometer hinter Méribel sind stets zweistellig steil - mit Rampen von bis zu 20 Prozent.
KulTOUR: Die Straße zum Col de la Loze ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Sie wurde ab 2018 gebaut und am 12. Mai 2019 feierlich eröffnet - zu der Zeit lag noch Schnee, der für die Zeremonie geräumt werden musste. Zunächst war nur die Seite von Courchevel asphaltiert, seit 2020 ist auch die Straße von Méribel aus geteert. Zudem existieren Pläne, die Straße bis zum Skigebiet von Val Thorens zu verlängern, wo im vergangenen Jahr die 20. Etappe der Tour endete. Der Col de la Loze ist somit die siebthöchste Passstraße in Frankreich.
HisTOURie: Der Col de la Loze ist neu in der Tour, dafür war der Col de la Madeleine schon oft Teil der Route. 1998 beispielsweise versuchte Jan Ullrich hier vergeblich, Marco Pantani abzuschütteln. Der Italiener hatte tags zuvor dem Deutschen das Gelbe Trikot abgenommen, nachdem Ullrich am Galibier in Folge eines Hungerastes einbrach und über neun Minuten auf Pantani verlor. Doch der kleine Kletterspezialist hielt am Madeleine das Hinterrad des Titelverteidigers, der sich schließlich in Albertville im Zweiersprint gegen “Il Pirata” durchsetzte und seinen letzten Tour-Tagessieg auf einer Massenstart-Etappe feierte. Pantani trug Gelb bis nach Paris und ist damit der letzte Fahrer, dem das Double aus Giro d’Italia und Tour de France in ein und demselben Jahr gelang.
TOURakel: Bei der letzten echten Bergankunft dieser Tour sind vor allem Fahrer im Vorteil, die in der Höhe gut zurechtkommen. Dazu gehören natürlich in erster Linie die Kolumbianer, die es allerdings mit Primoz Roglic und Tadej Pogacar zu tun bekommen. Gibt es im vermuteten Kletterduell der beiden Slowenen vier Tage vor Paris eine Vorentscheidung in Sachen Gesamtsieg?
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