Tirreno-Adriatico: Yates bleibt vorn

Im Vollgas-Finale entreißt van der Poel Fabbro den ersten Profisieg

Foto zu dem Text "Im Vollgas-Finale entreißt van der Poel Fabbro den ersten Profisieg"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Feniix) hat die 7. Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

13.09.2020  |  (rsn) – Matteo Fabbro (Bora – hansgrohe) hat in einem packenden Finale der 7. Etappe von Tirreno – Adriatico (2.UWT) seinen ersten Profisieg knapp verpasst. Der Italiener führte bis 400 Meter vor dem Ziel in Loreto das Rennen als Solist an, wurde dann aber auf dem bis zu 13 Prozent steilen Schlusskilometer noch vom mit hohem Tempo heranstürmenden Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) überholt und musste sich dann sogar noch hinter dem Portugiesen Ruben Guerreiro (EF Pro) mit Rang drei begnügen.

"Es war eine unglaubliche Etappe, viel schwerer als erwartet. Ich wusste, dass ich am letzten Anstieg Vollgas geben musste. Als ich Fabbro überholte, da wusste ich, dass ich gewinnen würde. Ich bin über diesen Sieg, den ich seit Beginn der Fernfahrt angestrebt habe, sehr glücklich", erklärte van der Poel, dessen Team gerade einen kleinen Lauf hat. Am Samstag war Tim Merlier im Sprint erfolgreich, Gianni Vermeersch gewann heute in Belgien die Antwerp Port Classic

Die Klassementfahrer kamen neun Sekunden hinter van der Poel ins Ziel, wobei Wilco Kelderman (Sunweb) die Gruppe ins Ziel führte und Vierter wurde. Kurz hinter dem Niederländer folgten Sitzenreiter Simon Yates (Mitchelton – Scott) und der Gesamtzweite Rafal Majka (Bora – hansgrohe). Zwischen dem Briten und dem Polen liegen vor der abschließenden, 10,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren nur 16 Sekunden. Allerdings könnte am Montag auch Geraint Thomas (Ineos -Grenadiers) seine Stärke im Kampf gegen die Uhr ausspielen. Der Waliser kam ebenfalls in der sieben Fahrer starken Favoritengruppe ins Ziel und behauptete mit 39 Sekunden Rückstand Rang drei im Klassement. 

"Es war eine schwere Etappe, das Team hat das Rennen aber toll kontrolliert. Jetzt wird das Einzelzeitfahren entscheidend sein. Meine Hauptrivalen sind Thomas und Majka. Ich denke, vor allem Majka ist gut im Kampf gegen die Uhr", erklärte Yates mit Blick auf die Schlussetappe.

So lief das Rennen: 

Am vorletzten Tag der Fernfahrt dauerte es lange, bis sich eine Ausreißergruppe bilden konnte. In der zweiten Rennstunde lösten sich schließlich 14 Fahrer um van der Poel, Silvan Dillier (AG2R) und Fabbro. Die große Spitzengruppe konnte sich bis zum Kilometer 60 einen Vorsprung von fünf Minuten auf das Feld herausfahren, der allerdings 45 Kilometer vor dem Ziel schon halbiert war.

Im hügeligen Finale fiel zunächst die Spitzengruppe auseinander – nur noch van der Poel, Fabbro und Guerreiro waren vorne übrig geblieben, ehe sich auf den letzten 20 Kilometern Fabbro auf und davon machte. Aus dem Feld heraus attackierte Jakob Fuglsang (Astana) mit zwei Begleitern attackiert und fuhr sich einen Vorsprung von 45 Sekunden auf das Feld heraus, das knapp 20 Kilometer vor dem Ziel knapp drei Minuten hinter dem Spitzenreiter lag.

Der Bora-Neuzugang nahm einen Vorsprung von 25 Sekunden auf seine einstigen Begleiter mit auf die letzten zehn Kilometer, dahinter hatten sich Fuglsang & Co bis auf 45 Sekunden dem 25-Jährigen genähert – dazwischen lag noch die Gruppe um van der Poel. Die Favoriten um Yates und Majka konzentrierten sich bei noch einer guten Minuten Rückstand auf den Showdown am kurzen, aber steilen Schlussanstieg.

Den nahm Fabbro noch mit 20 Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe in Angriff. Guerreiro und van der Poel lösten sich auf der letzten flachen Passage und schlossen in der letzten Kurve zum Italiener auf, während Fuglsang und die anderen Ausreißer ins und hinter das kleine Hauptfeld zurückfielen. Auf den letzten Metern hatte dann van der Poel die meisten Kraftreserven und sicherte sich mit einigen Metern Vorsprung den zweiten Saisonsieg. Der Schlagabtausch unter den Klassementfahrern blieb indes aus.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.09.2020Highlight-Video der 8. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton - Scott) hat die 55. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Dem 28-jährigen Briten reichte Platz 17 im abschließenden Zeitfahren, das in San Benedetto del Tronto üb

14.09.2020Der andere Yates-Zwilling kann das Blaue Trikot verteidigen

(rsn) - Im vergangenen Jahr musste sein Bruder Adam Yates (Mitchelton - Scott) im abschließenden Zeitfahren von Tirreno-Adriatico das Blaue Trikot noch an Primoz Roglic (Jumbo - Visma) abtreten. Um g

14.09.2020Rundet Majka heute Boras starke Woche auf dem Podium ab?

(rsn) - Während die vielen starken Auftritte bei der Tour de France für Bora - hansgrohe noch nicht von Erfolg gekrönt sind, hatte das deutsche Team beim 55. Tirreno - Adriatico bereits zweimal Gru

14.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 14. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

13.09.2020Van der Poel fängt Fabbro noch ab, Yates bleibt im Blauen Trikot

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) hat mit einem starken Antritt im Finale der 7. Etappe von Tirreno-Adriatico Matteo Fabbro (Bora - hansgrohe) noch abgefangen und sich seinen zweiten Sais

13.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

12.09.2020Finale der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico im Video

(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap

12.09.2020Ackermann findet zu spät die Lücke

(rsn) – Das sechste Teilstück von Tirreno – Adriatico lief nicht nach dem Geschmack von Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe). Der Sprinter, der die ersten beiden Etappen gewonnen hatte und desh

12.09.2020Merlier gewinnt 6. Etappe vor Ackermann

(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap

12.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

11.09.2020Als Woods schwächelte, nutzte Simon Yates seine Chance

(rsn) - Wie Teamkollege Lennard Kämna bei der Tour, so verpasste Rafal Majka bei der 55. Auflage von Tirreno-Adriatico nur knapp den Sieg. Der 30-jährige Pole musste sich nach 202 Kilometern von Sar

11.09.2020Simon Yates fährt Woods aus dem Blauen Trikot

(rsn) - Nach seinem Sieg auf der Königsetappe von Tirreno-Adriatico hat sich Simon Yates (Mitchelton - Scott) das Blaue Trikot des Spitzenreiters der Fernfahrt übersteifen können. Der 28-jährige B

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)