Pogacar gewinnt die 3. UAE Tour, Yates gestürzt

Im letzten Versuch platzt bei Ewan der Knoten, Bauhaus Dritter

Foto zu dem Text "Im letzten Versuch platzt bei Ewan der Knoten, Bauhaus Dritter"
Caleb Ewan (Lotto Soudal) feiert seinen Sieg auf der Schlussetappe der UAE Tour. | Foto: Cor Vos

27.02.2021  |  (rsn) - Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat zum Abschluss der 3. UAE Tour die letzte Chance clever genutzt und sich im Sprint auf der Strandpromenade seinen ersten Saisonsieg gesichert. Der 26-jährige Australier trat im Finale der 147 Kilometer langen 7. Etappe, die in Yas Marina gestartet worden war, auf letzten Metern vom Hinterrad von Sam Bennett (Deceuninck - Quick Step) aus an und verhinderte so den dritten Tagessieg des Iren, der sich diesmal mit dem zweiten Platz begnügen musste.

Das Tagespodium komplettierte erneut ein deutscher Profi. Nachdem am Freitag Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) auf den dritten Platz gesprintet war, landete dort 24 Stunden der Kölner Phil Bauhaus (Bahrain Victorious), gefolgt von Bennetts Anfahrer Michael Morkov, dem Niederländer Cees Bol (DSM) und dem Hürther André Greipel (Israel Start-Up Nation). Ackermann dagegen war eingebaut und wurde nur Elfter.

"Wir sind hierher gekommen, um eine Etappe zu gewinnen und es war nur noch eine übrig. Da war schon Druck, heute ein gutes Resultat abzuliefern. Mein Team hat einen tollen Job gemacht“, sagte Ewan, der mit seinen Helfern den Konkurrenten in Abdu Dhabi zunächst den Vortritt ließ, dann aber freie Fahrt hatte, nachdem er gestern noch im Positionskampf ausgebremst worden war.

Aber auch diesmal lief bei Lotto Soudal nicht alles nach Wunsch. “Roger (Kluge) ging etwas spät links heraus und wir drohten schon etwas aus dem Tritt zu kommen. Deshalb musste ich wirklich früh von seinem Hinterrad wegspringen. Ich sah Sam (Bennett) von rechts mit enormem Speed ankommen und es gab genügend Raum für mich, um mich daranzuhängen. Das war die einzige Chance, und ich zog mit hoher Endgeschwindigkeit an ihm vorbei“, schilderte Ewan die entscheidende Situation und fügte an: "Das ist schon erleichternd. Ich war noch nie in meiner Karriere zu Beginn eines Jahres so lange ohne Sieg. Deshalb fühlt es sich das gut an, bevor ich nach Europa zurückkehre und dort meine Saison beginne."

Yates holt sich eine blutige Nase

Kurzzeitige Aufregung gab es unter den Klassementfahrern. 40 Kilometer vor dem Ziel landete der Gesamtzweite Adam Yates (Ineos Grenadiers) mit dem Gesicht voraus auf dem Asphalt und musste an blutenden Gesichtswunden behandelt werden. Da aber das Feld das Tempo reduzierte, gelang dem Briten wieder der Anschluss, wodurch sich an der Spitze der Gesamtwertung nichts änderte.

Der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) sicherte sich die Gesamtwertung mit 35 Sekunden Vorsprung auf den Vorjahressieger, Dritter wurde mit 1:02 Minuten Rückstand der Portugiese Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step). “Das ist wirklich großartig! Das war mein erstes Ziel der Saison und mein erstes Heimrennen, weshalb es sehr wichtig war und ich sehr glücklich bin. Meine Teamkollegen haben einen wirklich tollen Job gemacht. Das war eine unserer besten Leistungen. Natürlich werde ich zur UAE Tour wiederkommen“, sagte der Vorjahreszweite Pogacar, der mit dem geschlagenen Yates die Plätze tauschte.

Bester deutscher Profi in den Emiraten war Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe), der mit 10:31 Minuten Rückstand die Rundfahrt auf Platz zwölf beendete. Pogacar gewann auch die Nachwuchswertung, der Niederländer David Dekker (Jumbo - Visma) entschied die Punktewertung für sich.

So lief das Rennen:

Die Schlussetappe der 3. UAE Tour wurde zunächst von den Ausreißern Alexys Brunel (Groupama - FDJ), Samuele Battistella und Matteo Sobrero (beide Astana - Premier Tech) dominiert. Das Trio zog kurz nach dem Start davon und hatte sich nach weniger als 20 Kilometern bereits gut drei Minuten Vorsprung herausgefahren. Danach kontrollierten die Sprinterteams aber das Geschehen und reduzierten den Rückstand schnell.

Als gut 60 Kilometer vor dem Ziel auf breiten Straßen eine Windkantenattacke das Feld auseinanderriss, war es um die kleine Spitzengruppe geschehen. In der ersten Gruppe befanden sich zahlreiche Sprinter sowie Pogacar und Yates, weshalb im Feld vor allem EF Education - Nippo für Neilson Powless und Jumbo - Visma um Dekker Tempo machten und die starke Fluchtgruppe nach rund 15 Kilometer wieder einfingen.

Nach einer kurzen Beruhigung sorgte dann ein durch Yates ausgelöster Massensturz an der Spitze für Aufregung. Der Gesamtzweite flog über seinen Lenker, landete mit dem Gesicht voran auf dem Asphalt und löste unfreiwillig eine Kettenreaktion im Feld aus. Yates musste einige Minuten auf der Straße behandelt werden, weil er stark blutete, schaffte dann mit Hilfe seiner Teamkollegen wieder an Anschluss auf das Feld, in dem das Tempo deutlich reduziert worden war.

Auf den letzten 30 Kilometer kontrollierten Deceuninck, Bora - hansgrohe und Lotto Soudal das Geschehen, nur unterbrochen von einer EF-Überraschungsaktion kurz vor dem zweitem Zwischensprint, an dem der Gesamtfünfte Powless die zwei Sekunden Rückstand auf den Vierten Chris Harper (Jumbo - Visma) gutmachen wollte. Dessen Team reagierte aber schnell und neutralisierte die Attacke. Letztlich holte sich Dekker die Maximalpunktzahl sowie die drei Bonussekunden vor Harper und Powless und sicherte sich damit das Grüne Trikot.

Auf den letzten Kilometern führte Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) nach Abu Dhabi hinein und durch einige Kurven auf die dortige Corniche. Auf dem fünf Kilometer langen dreispurigen Strandboulevard positionierte sich dann UAE Emirates an der Spitze, um Pogacar aus allen Gefahren zu halten.

Deceuninck läutete auf den letzten 2,5 Kilometern das Finale ein und zog Bennett von der Spitze weg den Sprint an. Mit Ewan am Hinterrad jagte der Ire dem Ziel entgegen, musste den Australier dann aber rechts von sich noch vorbeiziehen lassen. Bauhaus fuhr als Dritter über den Zielstrich und holte sich damit die erste Podiumsplatzierung bei dieser UAE Tour, wogegen Ackermann schlecht positioniert war und nicht in den Kampf um den Etappensieg eingreifen konnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.10.2021UAE Tour: RCS Sport und Abu Dhabi Sports Council verlängern

(rsn) - RCS Sport und der Abu Dhabi Sports Council werden ihre Zusammenarbeit bei der UAE Tour fortsetzen und für weitere drei Jahre die einzige WorldTour-Rundfahrt des Nahen Ostens gemeinsam organis

28.02.2021Ackermann: Das Timing im Lead-out stimmte nicht

(rsn) - Auch im dritten Massensprint der UAE Tour verpasste Pascal Ackermann (Bora - Ackermann) den angestrebten Etappensieg. Schien der Pfälzer als Dritter der vorletzten Etappe noch auf einem guten

28.02.2021Adam Yates sicherte sich mit blutenden Wunden Rang zwei

(rsn) - 40 Kilometer vor dem Ziel der 3. UAE Tour schien das Rennen für Adam Yates beendet. Mit seinen Helfern weit vorne im Feld fahrend, verlor der Neuzugang von Ineos Grenadiers plötzlich und aus

28.02.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 nimmt trotz der Corona-Pandemie an Fahrt auf, auch die deutschsprachigen Fahrer sind bereits wieder im Einsatz. Wir liefern Ihnen einen wöchentlichen Überblick über

27.02.2021Highlight-Video der UAE-Schlussetappe

(rsn) - Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat zum Abschluss der 3. UAE Tour seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 26-jährige Australier gewann die 7. Etappe über 147 Kilometer zwischen Yas Marina und de

27.02.2021Greipel: “Das war wie russisches Roulette“

(rsn) - André Greipel (Israel Start-Up Nation) hat am letzten Tag der UAE Tour seinen Aufwärtstrend eindrucksvoll bestätigt. Auf der 7. Etappe zwischen Yas Marina und Abu Dhabi Breakwater gelang de

27.02.2021Ewan gewinnt Schlussetappe, Pogacar feiert Gesamtsieg

(rsn) - Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat zum Abschluss der 3. UAE Tour seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 26-jährige Australier gewann die 7. Etappe über 147 Kilometer zwischen Yas Marina und de

27.02.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 27. Februar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

26.02.2021UAE Tour: Stork bricht sich die Kniescheibe und mehrere Rippen

(rsn) - Vor der 6. Etappe der UAE Tour war Florian Stork (DSM) auf Rang zwölf der Gesamtwertung und eine Position vor Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) der beste deutsche Fahrer. Doch nach einem sc

26.02.2021Ackermann fehlte ein Tritt, um an Bennett dranzubleiben

(rsn) - Die Endgeschwindigkeit ist da, aber das Timing stimmte noch nicht. So belegte Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) am Ende der 6. Etappe der UAE Tour von Deira Island nach Palm Jumeirah (165

26.02.2021Highlight-Video der 6. Etappe der UAE Tour

(rsn) - Sam Bennett (Deceuninck - Quick Step) hat auch den zweiten Massensprint der 3. UAE Tour für sich entschieden. Der 30-jährige Ire setzte sich über 165 Kilometer der von Deira Island nach Pal

26.02.2021Bennett und Deceuninck wieder eine Klasse für sich

(rsn) - Sam Bennett (Deceuninck - Quick Step) ist der beste Sprinter der UAE Tour. Der 30-jährige Ire ließ im heftig umkämpften Finale der 165 Kilometer langen 6. Etappe auf der künstlich errichte

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

01.05.2024Van Gils krönt im Sprint vor der Alten Oper sein Frühjahr

(rsn) – Im Sprint einer rund 35-köpfigen Spitzengruppe hat Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) das 61. Frankfurt-Eschborn (1.UWT) für sich entschieden und damit sein großartiges Frühjahr gekrönt.

01.05.2024Slowene Primozic fängt Vorjahressieger Boros noch ab

(rsn) - Der aktuell Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, Jaka Primozic (Hrinkow Advarics), hat den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbund

01.05.2024Rick Zabel beendet nach Rund um Köln seine Karriere

(rsn) - Rick Zabel (Israel - Premier Tech) wird am 26. Mai bei Rund um Köln (1.1) das letzten Rennen als Radprofi bestreiten. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat der 30-Jährige in Absprache

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)