21-jähriger Belgier ist nächste Deceuninck-Rakete

Vansevenant hat jetzt schon die Bilanz des Vaters egalisiert

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Mauri Vansevenant (Deceuninck - Quick-Step) bejubelte beim GP Industria seinen ersten Profisieg. | Foto: Cor Vos P

08.03.2021  |  (rsn) - In seinen 14 Jahren als Berufsradfahrer war Wim Vansevenant hauptsächlich als Helfer unterwegs. Dem langjährigen Lotto-Profi gelang in dieser Zeit nur ein Sieg. Diese Bilanz seines Vaters hat Mauri Vansevenant (Deceuninck - Quick-Step) nach gerade mal acht Monaten in der WorldTour nun beim GP Industria & Argitiano (1.Pro) bereits egalisiert - und das 25 Jahre, nachdem Vansevenant senior eine Etappe der Tour du Vaucluse gewann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Mauri Vansevenant mehr als nur diesen einen Profisieg feiern und seinen Vater überflügeln wird, ist ziemlich hoch. Denn schon in seiner U23-Zeit holte der Kletterspezialist Spitzenergebnisse in Serie. So gewann er 2019 die schwere Aostatal-Rundfahrt und wurde Sechster der Tour de l`Avenir.

Der Einstieg bei den Profis im vergangenen Sommer verlief dann auch reibungslos. Vansevenant gehörte zum Deceuninck-Aufgebot, das bei der Settimana Coppi e Bartali das Mannschaftszeitfahren gewann, zudem kämpfte sich der 21-Jährige bei schweren Klassikern wie Lüttich - Bastogne - Lüttich bis ins Ziel.

In Larciano Weltklassekonkurrenz düpiert

In seiner ersten kompletten Profisaison hat der junge Belgier offensichtlich ein noch höheres Level erreicht. Bei der Tour de la Provence belegte Vansevenant Gesamtrang acht, bei der Trofeo Laigueglia wurde er auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert nach dem einzigen Profisieg seines Vaters Dritter. Und am Sonntag schlug er fast schon folgerichtig beim GP Industria zu.

Nach schweren 193 Kilometern rund um Larciano ließ Vansevenant erstklassige Konkurrenz hinter sich. Im Sprint einer kleinen Spitzengruppe verwies er Routiniers wie Bauke Mollema (Trek - Segafredo), Mikel Landa (Bahrain  Victorious) sowie Nairo Quintana (Arkéa Samsic) auf die Plätze. Chancenlos waren Weltstars wie Alejandro Valverde (Movistar / Achter) oder Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo / Zehnter).

"Es war für mich keine Überraschung, dass die Attacken am letzten Anstieg kamen. Ich war gut genug, um ihnen folgen zu können. Als ich merkte, dass ich in Gesellschaft von GrandTour- und Monument-Siegern war, gab das mir zusätzlich Selbstvertrauen. Am Ende wusste ich, dass ich auf meinen Sprint vertrauen konnte. Denn den habe ich normalerweise nach einem harten Rennen. Ich bin super happy über diesen Erfolg", strahlte Vansevenant nach seinem Coup.

Bei Deceuninck wird jeder Fahrer besser

Mit seinem Sieg trug er zudem zu einem fast perfekten Sonntag seines Teams  bei: Sam Bennett gewann den Auftakt von Paris - Nizza und holte sich das Gelbe Trikot, Rückkehrer Mark Cavendish sprintete beim GP Monseré auf den zweiten Platz.

Die nun schon acht Saisonsiege von Deceuninck - Quick-Step zeigen nicht nur, dass die Mannschaft von Patrick Levefere scheinbar mühelos Abgänge oder Langzeitausfälle wie die von Remco Evenepoel oder Fabio Jakobsen kompensieren kann. Vielmehr ist es so, dass so gut wie jeder Fahrer beim belgischen WorldTour-Rennstall besser wird, seien es aufstrebende Talente wie Vansevenant, die sich blitzschnell in der WorldTour etablieren, oder auch schwächelnde Altstars wie Cavendish, der plötzlich wieder an Siegen schnuppert.

Für Vansevenant steht als nächstes die Settimana Coppi e Bartali auf dem Programm, wo er nach seinen bisherigen Leistungen zu den Favoriten zählen wird. "Die Saison hat für mich fantastisch begonnen, so kann es gerne weitergehen", sagte er selbstbewusst.

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