Nur Bernal konnte dem Ravensburger folgen

Buchmann: “So können wir beim Giro weitermachen“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Buchmann: “So können wir beim Giro weitermachen“"
Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

19.05.2021  |  (rsn) - Als hätte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) die Kritik seines Teammanagers Ralph Denk als letzten Ansporn gebraucht um ein kräftiges Lebenszeichen bei der 104. Auflage des Giro d’Italia zu setzen. Auf der 11. Etappe von Perugia nach Montalcino schaltete der Ravensburger im Finale auf Attacke und mit Ausnahme von Egan Bernal, der aktueller Träger des Maglia Rosa, konnte keiner dem Deutschen folgen und somit verbesserte sich der 28-Jährige in der Gesamtwertung um fünf Plätze und liegt nun auf dem sechsten Rang.

"Mit dem Podium wird es dünn, weil noch viele gute Fahrer im Rennen sind", erklärte Denk in einem Interview dem Münchner Merkur und der TZ. 1:47 Minuten betrug der Rückstand auf den Toursieger von 2019 nach dem ersten Ruhetag und damit gerade einmal neun Sekunden weniger, als in Frankreich vor zwei Jahren nach 21 Etappen in Paris. Als Vierter verpasste Buchmann seinen ersten Podiumsplatz bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt nur ganz knapp, diese Premiere wurde nun als Ziel für seine Girokampagne ausgegeben.

In der ersten Woche wirkte der 28-Jährige, der als die große Hoffnung bei den großen Rundfahrten aus deutscher Sicht trägt, noch nicht einhundertprozentig auf dem Level seiner Kontrahenten. Doch auf dem mit vier Schottersektoren gespickten elften Tagesabschnitt präsentierte sich Buchmann richtig stark. Alleine attackierte er aus der Gruppe der Gesamtwertungsfahrer und fuhr im finalen Anstieg einige Sekunden heraus. Lediglich Bernal schloss auf der Kuppe zum Deutschen auf und jagte mit ihm gemeinsam ins Ziel nach Montalcino.

"Heute habe ich mich von Anfang an sehr gut gefühlt, das Team hat mich im ersten Schottersektor in eine gute Position gefahren und dann war es ein sehr hartes Rennen", erklärte der 28-Jährige in einem ersten Statement. Doch obwohl er nach 120 Kilometern keinen einzigen Helfer mehr an seiner Seite hatte, wirkte der Ravensburger lange nicht so angeschlagen wie viele der anderen Klassementfahrer nach dem Ruhetag.

Buchmann einer der Gewinner des Tages

"In den Sektoren sind wir immer Vollgas gefahren, aber ich war immer weit vorne platziert und am letzten Berg habe ich die anderen Fahrer angesehen, gemerkt, dass schon jeder kaputt ist. Dann dachte ich, ich probier’s mal", schilderte der Bora-Kapitän, der neben dem völlig sensationellen Etappensieger Mauro Schmid (Qhubeka – Assos) und Leader Bernal, der souverän sein Rosa Trikot verteidigte, sich zu den Gewinnern des Tages zählen durfte.

Erst auf den letzten Metern der Etappe verlor Buchmann den Anschluss an Bernal, der noch drei Sekunden auf ihn herausfahren konnte. Damit liegt der Deutsche nun 1:50 hinter dem Maglia Rosa, auf den neuen Drittplatzierten, dem Italiener Damiano Caruso (Bahrain – Victorious) fehlen ihm aber nur mehr 38 Sekunden. In der Gesamtwertung kletterte er nun erstmals in die Top Ten, ist nun Sechster.

"Ich denke, das war ein gutes Rennen und so können wir weitermachen", erklärte der Ravensburger abschließend, vor allem sicher auch im Hinblick auf die vielen schweren Bergetappen, die auf den nächsten zehn Etappen noch warten. Denn eigentlich ist das Hochgebirge die Domäne des Deutschen und mit der weiter ansteigenden Form ist der Traum vom Podium und das von seinem Team ausgegebene Ziel mehr als in Reichweite.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.06.2021Buchmann startet bei der Tour von allen Fesseln befreit

(rsn) - Ursprünglich war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nicht für die diesjährige Tour de France vorgesehen. Doch nach seinem schweren Sturz und dem dadurch erzwungenen Ausscheiden beim Giro

31.05.2021Almeida: Sechster statt Vierter, aber trotzdem besser als 2020

(rsn) - Die Platzziffer am Ende des 104. Giro d'Italia war schlechter, als bei der 103. Auflage des Rennens, doch die Leistung von Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) durfte man in den vergangene

31.05.2021Rosa nimmt Bernal endlich die große Last von Gelb

(rsn) – Der Sonntagnachmittag in Mailand war emotional für Egan Bernal. Am Ende des 30 Kilometer langen Abschlusszeitfahrens richtete er sich auf, breitete die Arme aus und rollte erleichtert über

31.05.2021White: Yates´ Tour-Teilnahme ist “höchst wahrscheinlich“

(rsn) – Schlecht war das Ergebnis von Simon Yates (BikeExchange) beim 104. Giro d´Italia nicht: Rang drei in der Gesamtwertung, er stand auf dem Podest. Und doch war es nicht das, wofür er vor dre

31.05.2021Walscheid: “Bin super zufrieden mit den drei Wochen“

(rsn) – Mit gleich drei Etappensiegen durch Mauro Schmid, Giacomo Nizzolo und Victor Campenaerts war Qhubeka Assos eine der Überraschungsmannschaften beim Giro d`Italia. Nur Ineos Grenadiers hatte

30.05.2021Sturz kostet Cavagna möglichen Sieg in Mailand

(rsn) - Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hätte das Abschlusszeitfahren des 104. Giro d'Italia in Mailand gewinnen können. Zumindest wäre es äußerst knapp zwischen ihm und dem vorher per De

30.05.2021Video: Bernals letzte Meter auf dem Weg zum Giro-Sieg

(rsn) - Mit dem Tagessieg vor dem Mailänder Dom hatte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) erwartungsgemäß nichts mehr zu tun. Doch der Kolumbianer hat im Abschlusszeitfahren des 104. Giro d´Italia das

30.05.2021Ganna gewinnt Zeitfahren trotz Platten vor gestürztem Cavagna

(rsn) - Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das abschließende Zeitfahren des Giro d’Italia in Mailand für sich entschieden. Der Italiener gewann nach 30,3 Kilometern vor Rémi Cavagna (Deceuninck

30.05.2021Bernal feiert Gesamtsieg, Ganna gewinnt Abschlusszeitfahren

(rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag des 104. Giro d`Italia sein Rosa Trikot nicht mehr abnehmen lassen und sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg der Italien-

30.05.2021Die Renneinsätze der deutschsprachigen Fahrer

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

30.05.2021Bernal: “Nur mein Name auf der Giro-Trophäe zählt“

(rsn) – Erstmals ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Leader in die Schlusswoche einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 20 der 21 Etappen des Giro d’Italia hat er mit 1:59 Minuten auf d

30.05.2021Caruso war für Bardet Hilfe und Problem zugleich

(rsn) – Falls im abschließenden Zeitfahren keine Sensation passiert, wird das deutsche Team DSM den 104. Giro d’Italia ohne Tageserfolg verlassen. Nach einer schwierigen ersten Woche präsentier

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)