RSN-Rangliste, Platz 60: Tobias Bayer

Vertragsverlängerung der frühe Lohn für ein starkes Debütjahr

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Vertragsverlängerung der frühe Lohn für ein starkes Debütjahr"
Tobias Bayer (Alpecin - Fenix) gab bei der Vuelta a Espana sein Grand Tour-Debüt. | Foto: Cor Vos

09.11.2021  |  (rsn) - Es war eine aufregende Premierensaison bei Alpecin - Fenix, die der 21-jährige Österreicher Tobias Bayer erlebte. Aus der Kontinental-Ebene stieg er auf, erhielt einen Zweijahresvertrag beim niederländischen Team von Superstar Mathieu van der Poel und erfüllte die Erwartungen mit so großer Bravour, dass sein Kontrakt sogar vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert wurde.

"Es hat sich einiges verändert für mich in diesem Jahr, sportlich gesehen war es ein riesiger Schritt", berichtete der Oberösterreicher stolz gegenüber radsport-news.com. Bei der Vuelta a Espana gab er sein Grand-Tour-Debüt, und auch, wenn er aufgrund eines Sturzes das Rennen vorzeitig beenden musste, hat Bayer positive Erinnerungen an die Spanien-Rundfahrt: "Vor allem wenn ich auf jene Etappen zurückdenke, die wir gewonnen haben, dann kommt ein gutes Gefühl auf."

Aber der Neoprofi agierte nicht nur als Helfer, sondern bekam im stärksten Team der zweiten Liga auch eigene Chancen, zeigte sich dabei in der ersten Vuelta-Woche mehrmals ganz vorne. "Insgesamt war ich an acht unserer 33 Siege beteiligt. Das ist schon ein Jahr voller schöner Erinnerungen", erinnerte sich Bayer.

Auch wenn es noch kein gemeinsames Rennen mit van der Poel gab, so fühlt er sich pudelwohl bei seiner Mannschaft. Schon vor der Saison berichtete er über den Traum, der sich für ihn mit dem Vertrag bei Alpecin – Fenix erfüllte. Von Beginn arbeitete er auch in den Sprintzügen von Jasper Philipsen und Tim Merlier und erwies sich als wichtiger Faktor für die Erfolge der beiden Belgier.

Mit Spaß für die Top-Sprinter gearbeitet

Schon bei seinem ersten Einsatz für Merlier meinte dieser, dass man sich auf den jungen Österreicher im Leadout voll verlassen kann. "Das war für mich eine völlig neue Erfahrung, dass du mit der Einstellung ins Rennen gehst, dass du dieses auch gewinnst. Das Team war zufrieden mit mir und ich habe im Finale immer meinen Job machen können", so der Attergauer.

Ab dem ersten Rennen lebte er sich voll in seiner Helferrolle rein. "Schon bei Etoile de Besseges wurde ich in den Sprintzug eingebunden. Mit Jasper und Tim, die einfach absolute Weltklasseleute sind, hast du schon eine andere Resonanz im Feld, als wenn du für ein kleines Team fährst", empfand Bayer, der sichtlich gefallen an seiner Rolle auf den letzten Kilometern gefunden hat: "Es macht richtig Spaß, das Adrenalin, das du im Sprint ausschüttest wenn du richtig reinhältst, das bekommst du nirgendswo anders."

Vuelta-Flucht mit dem Ziel Führungstrikot

Schon früh in der Saison erfuhr er, dass sein Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert wird und dass er auch für die Vuelta-Mannschaft vorgesehen war. Bei der Burgos-Rundfahrt ließ er dann sein können aufblitzen, als er auf der schweren Etappe über den Picon Blanco sogar Fahrer wie Egan Bernal von seinem Hinterrad abschütteln konnte.

Gut einen Monat später stand der schreckliche Anstieg im Norden Spaniens nochmals auf dem Programm des Österreichers, der als Teil einer Ausreißergruppe hoffte, sich dort das Rote Trikot des Gesamtführenden zu sichern. Doch der Este Rein Taaramäe (Intermarche – Wanty – Gobert) machte ihm einen Strich durch die Rechnung und Bayer erwischte im Schlussanstieg nicht seine besten Beine. Doch alleine der Wille, gleich beim Grand-Tour-Debüt das Führungstrikot zu holen zeigte, dass der junge Österreicher noch Großes in seiner Karriere vorhat.

Trotz Vuelta-Sturz bei EM und WM stark

Dies wollte er auch bei den Welt- und Europameisterschaften, die er noch in der Klasse U23 bestritt, unter Beweis stellen. Doch sein Vuelta-Aus wegen einer Gehirnerschütterung verhinderte eine gute Vorbereitung. Trotzdem beendete Bayer beide Rennen in den Top Ten. "Ich hatte auch wochenlang mit Problemen an der Wirbelsäule und im Brustbereich zu kämpfen. Aber wenn die Form wie bei der Vuelta gut ist, dann steigen halt immer die Erwartungen", erklärte der 21-Jährige.

"Im Nachhinein bin ich mit meinen Ergebnissen im Nationalteam zufrieden, aber ich wollte definitiv mehr", so Bayer, der sich für 2022 viel vorgenommen hat. "Das Ziel ist, wieder eine Grand Tour zu bestreiten und ich möchte auch ins Klassikerteam kommen. Und vor allem will ich mich auch wieder bei kleineren Rennen selbst probieren, vielleicht eines sogar gewinnen", blickte er auf das kommende Jahr voraus.

Dann wird sein Team einen weiteren österreichischen Fahrer im Aufgebot haben, weil Michael Gogl nach zwei Jahren bei Qhubeka – NextHash nun zu Alpecin – Fenix wechselte: "Das ist richtig cool, vor allem weil er gar nicht mal weit von mir entfernt wohnt. Wir haben schon ab und zu gemeinsam trainiert und ich denke, auch für ihn ist es eine gute Mannschaft", freute sich Bayer.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Giro-Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

09.05.2024Flèche du Sud: Etappenplatzierung kostet Teutenberg Führung

(rsn) - Einen Tag nach seinem Auftaktsieg beim Flèche du Sud (2.2) musste Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) seine Gesamtführung wieder abgeben. Da es bei der fünftägigen Rundfahrt d

09.05.2024Nächster Sieg: De Lie zeigt auch beim Circuit de Wallonie auf

(rsn) - Die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams haben sich beim hochkarätig besetzten Circuit de Wallonie (1.1) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim Sieg des Belgiers Arnaud De Lie (Lo

09.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Itala

(rsn) – Pelayo Sánchez (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 24-jährige Spanier setzte sich über 180 hügelige Ki

09.05.2024Sanchez spart Kraft und schlägt Alaphilippe im Sprint

(rsn) - Pelayo Sanchez (Movistar) hat die 6. Etappe des 107. Giro d’Italia von Viareggio nach Rapolano terme über 180 Kilometer und drei Schottersektoren gewonnen. Im Dreiersprint war der Spanier s

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)