RSN-Rangliste, Platz 28: Tony Martin

Perfektes Ende einer herausragenden Karriere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Perfektes Ende einer herausragenden Karriere"
Tony Martin nach dem WM-Sieg der deutschen Mixed-Staffel | Foto: Cor Vos

28.11.2021  |  (rsn) - Mehrere Stürze, der achte Weltmeistertitel und schließlich das Karriereende: Hinter Tony Martin (Jumbo - Visma) liegt ein aufregendes Radsportjahr. Auch in seiner dritten und letzten Saison bei Jumbo - Visma verzichtete der 36-Jährige wieder auf persönliche Ambitionen und stellte sich in den Dienst der Kapitäne wie Primoz Roglic. Allerdings konnte Martin auch drei Mal in seiner Paradedisziplin auftrumpfen.

Bei den Deutschen Straßenmeisterschaften holte er sich seinen zehnten Titel im Einzelzeitfahren. Bei der WM in Flandern reichte es für den viermaligen Zeitfahr-Weltmeister nochmals zu einem respektablen sechsten Platz, ehe drei Tage später nochmals Martins große Stunde schlug. Im letzten Rennen seiner 14-jährigen Profikarriere führte er die deutsche Mixed Staffel zur Goldmedaille.

"Der Weltmeistertitel war natürlich das Highlight. Es war, in Verbindung mit dem Karriereende, eine besondere Saison. Insgesamt bin ich zufrieden und das Ende war mit meinem achten Weltmeistertitel mehr als perfekt", erklärte Martin gegenüber radsport-news.com.

Doch in Martins Abschiedsjahr gab es nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Mehrere Stürze sorgten dafür, dass er nie so richtig in Fahrt kam. Gleich zum Saisonauftakt brach Martin sich auf der 5. Etappe von Paris - Nizza den Ellenbogen.

Sechs Wochen später saß der Routinier wieder im Sattel, spielte aber weder bei der Tour de Romandie noch beim danach folgenden Critérium du Dauphiné in den Zeitfahren eine Rolle. Deutlich besser lief es dagegen bei den Deutschen Meisterschaften in Öschelbronn, wo er sich souverän gegen starke Konkurrenz durchsetzte und seinen Titel ein weiteres Mal verteidigte. "Für mich ist ein Deutscher Meistertitel aktuell eine größere Befriedigung als vielleicht vor fünf oder zehn Jahren, weil die Konkurrenz nähergekommen ist“, so Martin nach seinem zehnten Sieg in elf Jahren.

Sportlicher Leiter "ist nicht der Plan"

Doch das Glück blieb nicht lange auf seiner Seite. Zum Auftakt der Tour de France wurde er von einer unaufmerksamen Zuschauerin regelrecht abgeräumt, die ein Pappschild kurz vor dem heranrollenden Feld auf die Straße hielt. Dick bandagiert konnte Martin die Frankreich-Rundfahrt zwar fortsetzen, doch auf der 11. Etappe erwischte es ihn ein weiteres Mal. Der Routinier zog sich bei einem Sturz Verletzungen im Gesicht, am Knie und am Ellenbogen zu, an dem er im Frühjahr erst operiert werden musste. "Auf die Stürze im gesamten Saisonverlauf hätte ich gerne verzichtet", kommentierte Martin trocken.

Doch der fünfmalige Etappensieger der Tour de France kämpfte sich im Herbst ein letztes Mal zurück, bestritt als WM-Vorbereitung die Tour of Britain und konnte sich in Flandern schließlich über einen traumhaften Abschied vom Peloton freuen.

Martins weitere berufliche Zukunft ist noch offen - eines aber konnte er ausschließen: "Der Plan ist nicht, vom Rad in das Auto als Sportlicher Leiter umzusteigen und dann wieder 200 Tage im Jahr nicht zu Hause zu sein". Stattdessen wolle er erst einmal "Zeit mit der Familie verbringen und Abstand gewinnen."

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