BDR-Männervierer soll in Paris um Medaille fahren

Neu-Bundestrainer Zühlke: “Die Härte muss von der Straße kommen“

Von Felix Mattis

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Der deutsche Verfolgungs-Vierer wurde bei den Olympischen Spielen von Tokio im Sommer 2021 Sechster. | Foto: Cor Vos

08.03.2022  |  (rsn) – Nachdem die Frauen in Tokio zum Olympiasieg gerauscht sind, sollen auch die deutschen Verfolger bei den Olympischen Spielen von Paris im Sommer 2024 wieder um Edelmetall kämpfen. Das jedenfalls hat Tim Zühlke, der neue Ausdauer-Nationaltrainer des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), als Ziel ausgegeben. Es wäre die erste Medaille seit dem Gold-Coup von Sydney im Jahr 2000.

"Das kleine Finale in Paris ist das große Ziel", erklärte der Erfurter, der Sven Meyer als Elite-Bundestrainer beerbt, nachdem er zuvor schon die Junioren  betreut hatte. In einer Pressemitteilung des BDR erklärte der 42-Jährige, dass der Weg zum Erfolg auf der Bahn bei ihm künftig hauptsächlich über harte Arbeit auf der Straße führe.

"Ich habe im ersten Lehrgang auf Mallorca gemerkt, dass bei einigen die Belastung fehlt. Das Training muss intensiver werden. Meine Philosophie ist ganz klar: Das Training muss härter sein, als der Wettkampf. Wenn die Leistung stimmt, kann man sich auf der Bahn den Feinschliff holen, technische Abläufe verbessern. Aber die Härte, die muss von der Straße kommen", so Zühlke.

"Wir werden viel und intensiv auf der Straße trainieren und auch mehr Rennen fahren. Das ist anders als früher", erklärte er und bezog sich auch auf einen direkten Unterschied zwischen ihm und seinem Vorgänger Meyer. "Ich denke, der Hauptunterschied zu Meyer ist, dass er ein hervorragender Trainingswissenschaftler ist, viel mit Zahlen und Messwerten gearbeitet hat, und ich eher der Praktiker bin. Ich werde viel ausprobieren, weil ich der Meinung bin, dass man bei allen Messungen und Analysen das Training nicht vergessen darf."

Hoffnung auf Freigaben durch WorldTour-Teams

Zühlke hofft darauf, dass auch WorldTour-Straßenprofis wie Felix Groß und Roger Kluge auf der Bahn weiterhin zum Einsatz kommen werden – auch bei den großen Turnieren. "Mit Roger Kluge läuft das seit Jahren sehr gut", so der neue Bundestrainer. Bei Groß müsse man auf Freigaben seines neuen Teams UAE Emirates hoffen. Doch auch die anderen Bahnfahrer der Ausdauerdisziplinen sollen künftig mehr Straßenrennen bestreiten, betonte Zühlke.

Wie er das erste Nations Cup-Event vom 21. bis 24. April in Glasgow besetzen wird, das will der Bundestrainer erst im April entscheiden. Am 1. und 2. April wird er eine Leistungsüberprüfung in Frankfurt/Oder durchführen, bei der es in erster Linie um Schnelligkeit gehe, erklärte er. Mitte April folgen dann drei Bahn-Renntage in Gent, und danach die Nominierung für den ersten Nations Cup.

Das erste echte Highlight seiner Regentschaft als Ausdauer-Bundestrainer ist dann im Sommer die Heim-EM in München. "Auch wenn die Bahn ganz schön tricky ist und wegen der steilen Kurven ein höheres Sturzrisiko birgt", so Zühlke, der aber noch weit davon entfernt ist, schon einen Olympia-Kader für 2024 im Kopf zu haben:

"Weil die EM und vermutlich auch die WM im Herbst noch nicht zur Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris zählt, haben wir keinen hohen Druck, können also testen und probieren und in Trainings einiges umstellen", erklärte er.

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