RSNplus4 von 6 Ausreißer aus einer Mannschaft

B&B Hotels sorgte für überraschende Offensive

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "B&B Hotels sorgte für überraschende Offensive"
Volle Offensive bei B&B Hotels am dritten Dauphiné-Tag | Foto: Cor Vos

07.06.2022  |  (rsn) – Mit gleich vier Fahrern war der französische Zweitdivisionär B&B Hotels p/b KTM auf der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné unter den Ausreißern des Tages vertreten. Damit stellten sie in der schlussendlich sechsköpfigen Gruppe zwei Drittel der Athleten. Am Ende schauten drei Punkte in der Bergwertung heraus und der Preis des kämpferischsten Fahrers für Sebastian Schönberger, aber nicht wie erhofft der große Coup vom Tagessieg.

"Von der Aktion waren sicherlich alle überrascht, aber genau so soll es auch im modernen Radsport sein“, sagte Schönberger grinsend im Gespräch mit radsport-news.com. Besonders der Gegenwind, den das Peloton den gesamten Tag in der Auvergne begleitete, sorgte für die kreative Taktik des französischen Teams. "Nach 20 Kilometern hatten wir vom Feld nicht wirklich einen Vorsprung bekommen“, schilderte Schönberger, der gemeinsam mit dem Israeli Omer Goldstein (Israel – Premier Tech), dem Franzosen Thomas Champion (Cofidis) und dem Dänen Jonas Gregaard (Uno-X Pro Cycling Team) schon nach den ersten 2000 Metern der 169 Kilometer langen Strecke angegriffen hatte. ___STEADY_PAYWALL___

Geschuldet war dies der Kontrolle von TotalEnergies, einem weiteren französischen Zweitdivisionär, der am Vortag mit Alexis Vuillermoz das Gelbe Trikot eroberte und das unbedingt verteidigen wollten. Schönberger als auch der Däne Gregaard hatten nach den ersten beiden Tagen lediglich einen Rückstand von 15 Sekunden auf den Gesamtführenden.

Gougeard, Rolland und Heidemann suchen den Anschluss zu den Ausreißern | Foto: Cor Vos

Doch das Team des Österreichers setzte auf eine überraschende Offensive und brachte den mehrfachen Tour-de-France-Etappensieger Pierre Rolland an die Spitze des Rennens. Mithilfe der starken Rolleure Miguel Heidemann und Alexis Gougeard schlossen sie innerhalb von gut 20 Kilometern die Lücke zur Spitze.

Vier von sechs Ausreißern aus einer Mannschaft | Foto: Cor Vos

"Wir wollten einen der Bergfahrer in die Gruppe setzen, was mir gelungen ist. Ich hatte wieder einmal das Auge für die Gruppe“, erinnerte sich Schönberger, der dann die zweite Taktikrochade seiner Mannschaft erklärte: "Wenn man mit uns spielt, dann spielen wir auch. Wir waren mit dem geringen Vorsprung nicht einverstanden und probierten Pierre noch nach vorne zu bringen. Damit hatten wir zwei Karten im Spiel.“

Geht es mit starker Form für Schönberger zum Tourdebüt?

Doch am Ende wurden beide Trümpfe, zuerst Rolland, dann Schönberger vom Feld abgefangen. "Der Versuch hat ganz gut geklappt, leider war es aber den großen Teams wohl zu riskant“, meinte der 28-Jährige, der dann als vorletzter Ausreißer gut fünf Kilometer vor dem Ende gestellt wurde. Wenig später erwischte es auch den Dänen Gregaard und das Feld der Favoriten machte den Tagessieg unter sich aus.

Sebastian Schönberger am besten Weg zum ersten Tour-Ticket seiner Karriere | Foto: Cor Vos

"Im Endeffekt war auf dem Plateau dann einfach zu viel Wind. Wir hatten gut zusammengearbeitet, doch es hat nicht gereicht. Aber um zu gewinnen, muss man es auch probieren“, schilderte Schönberger, der selbst mit seiner Form und Leistung am dritten Dauphiné-Tag sehr zufrieden war: "Ich habe mich gut gefühlt und gezeigt, dass ich am richtigen Ort bin.“

Die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer des Tages | Foto: Cor Vos

Ob ihn die starke Leistung und die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer des Tages einen Schritt näher zu seiner möglichen Tour-de-France-Premiere brachten, wollte er nicht verraten: "Dafür habe ich derzeit keine Gedanken. Die stärksten Fahrer von uns werden die Tour fahren und das ergibt sich aus den Leistungen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.06.2022Was war die Jumbo-Show bei der Dauphiné wert?

(rsn) – Die Jumbo-Show beim Critérium du Dauphiné war nicht nur am Sonntag beeindruckend. Die Niederländer sind mit drei von acht Etappensiegen, den ersten beiden Plätzen in der Gesamtwertung un

12.06.2022Die Highlights der 8. Etappe beim Critérium du Dauphiné

(rsn) - Hand in Hand über den Zielstrich: Jonas Vingegaard und Primoz Roglic haben mit einem Doppelsieg am Plateau de Salaison eine echte Gala-Vorstellung des Teams Jumbo - Visma zum Abschluss des Cr

12.06.2022Jumbo-Gala: Doppelsieg zum Dauphiné-Abschluss

(rsn) – Primoz Roglic hat das Critérium du Dauphiné vor seinem Teamkollegen Jonas Vingegaard gewonnen. Auf der Schlussetappe von Saint-Alban-Leysse zum Plateau de Salaison fuhren die Beiden der Ko

12.06.2022Geoghegan Hart setzt in Frankreich die Hitze zu

(rsn) – Schlecht ist das, was Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) beim Critérium du Dauphiné in den letzten Tagen gezeigt hat, sicher nicht. Der Giro d´Italia-Sieger von 2020 liegt vor der Schl

12.06.2022Das Knie hält! Roglic bereit für die Tour de France

(rsn) - Nach überstandener Knieverletzung ist Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Eine Kostprobe gab der Slowene am Samstag auf der 7. Etappe des Criterium du Dauphin

12.06.2022Mas gibt Dauphiné vor der Schlussetappe auf

(rsn) - Enric Mas (Movistar) wird am Sonntag nicht mehr zur Schlussetappe des Critérium du Dauphiné antreten. Der Spanier, der am Donnerstag gestürzt war und am Samstag nicht mehr mit den besten Kl

12.06.2022Mühlberger: “Der Ärger kam ein wenig überraschend“

(rsn) – Eine starke Vorarbeit, die zum Etappensieg seines Teamkollegen führte und eine vertiefte Freundschaft mit dem Franzosen Kenny Elissonde (Trek – Segafredo) sind kurz zusammengefasst die be

12.06.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. Juni

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

11.06.2022Highlight-Video zur 7. Etappe des Criterium du Dauphiné

(rsn) - Auf der anspruchsvollen 7. Etappe des Criterium du Dauphiné, die über 135 Kilometer von Saint-Chaffrey nach Vaujany führte, ist Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seiner Favoritenrolle auf den

11.06.2022Verona gelingt bei Dauphiné mit 29 Jahren der erste Profisieg

(rsn) – Mit 29 Jahren und in seiner zehnten Saison als Berufsradfahrer feierte Carlos Verona (Movistar) auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné endlich seinen ersten Profisieg. Auf dem 135 Kil

11.06.2022Froome steigt bei der Dauphiné vor den Bergen aus

(rsn) - Chris Froome (Israel Premier Tech) ist zur 7. Etappe des Critérium du Dauphiné nicht mehr angetreten. "Ich fühle mich seit ein paar Tagen nicht ganz fit", begründete der viermalige Toursie

11.06.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 11. Juni

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofftem “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)