Vorschau auf das WM-Rennen der U23

Belgien und Italien in der Favoritenrolle

Von Christoph Adamietz

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| Foto: Cor Vos PRÜFEN

12.08.2023  |  (rsn) - Am Samstag steht bei der WM in Schottland das Straßenrennen der männlichen U23 auf dem Programm. Insgesamt müssen auf dem Weg von Loch Lomond nach Glasgow 168,4 Kilometer zurückgelegt werden, die meisten davon auf dem 14,5 Kilometer langen Rundkurs, der siebenmal zu absolvieren ist.

Erste Anwärter auf die Medaillen dürften die Belgier sein. Sie haben mit WorldTour-Profi Thibau Nys (Lidl - Trek) ein ganz heißes Eisen im Feuer. Der 20-Jährige ist amtierender U23-Weltmeister im Cross, der technisch anspruchsvolle Rundkurs von Glasgow müsste ihm also bestens liegen. In diesem Jahr gewann er bei den Profis bereits den GP Kanton Aargau (1.1) und eine Etappe der Tour of Norway (2.Pro). Mit Alec Segaert, dem Vizeweltmeister im Zeitfahren der U23, und Gil Gelders, dem Sieger des diesjährigen Gent-Wevelgem der U23, ist er zudem gut umringt.

Zu den Favoriten zählen auch die Franzosen Axel Laurance und Pierre Gautherat. Der 20-jährige Gautherat ist Profi bei AG2R - Citroën, bestritt dort zuletzt die Polen-Rundfahrt (2.UWT), wo er zum Abschluss einen siebten Platz holte. Außerdem gewann er zwei Etappen der U23-Friedensfahrt. Der zwei Jahre ältere Laurance steht aktuell beim Development-Team von Alpecin - Deceuninck unter Vertrag, wird aber zur kommenden Saison in die WorldTour-Mannschaft aufsteigen. Er gewann in dieser Saison je eine Etappe beim Circuit des Ardennes (2.2) und der Tour Alsace (2.2), dazu hatte er auch einige Einsätze mit dem Profiteam. Letztes Jahr ging sein Stern im Trikot von B&B Hotel – KTM beim WorldTour-Rennen Bretagne Classic auf, das er als Zweiter hinter Wout van Aert (Jumbo – Visma) beendete.

Bei den Italienern dürften die Hoffnungen auf Nicolo Buratti liegen, der Mitte April zu Bahrain Victorious in die WorldTour gewechselt ist. In dieser Saison gewann der 22-Jährige eine Etappe bei Kreiz Breizh Elites (2.2) und wurde Zweiter bei der U23-Ausgabe von Gent-Wevelgem. Mit Davide de Pretto, der zur kommenden Saison zu Jayco - AlUla wechseln wird und in diesem Jahr Dritter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich der U23 wurde, sowie dem nationalen U23-Meister Francesco Busatto, nächste Saison Berufsradfahrer bei Intermarché – Circus – Wanty, hat er weitere Titelkandidaten an seiner Seite. U23 Zeitfahr-Weltmeister Lorenzo Milesi, Dario Igor Belletta und Alessandro Romele vervollständigen das sehr starke Team.

Die Niederländer dürften mit dem endschnellen Casper van Uden, der für DSM - firmenich fährt, auf einen Sprint hoffen. Der 22-Jährige wurde unter anderem Dritter bei Mailand-Turin (1.Pro). Die Dänen setzen derweil auf Joshua Gudnitz, der dieses Jahr Eschborn-Frankfurt der U23 gewann, Gustav Wang, der im gleichen Rennen Zweiter wurde, und Anders Foldager, der einen Profivertrag bei Jayco – AlUla bereits in der Tasche hat.

Die Slowenen haben derweil mit Gal Glivar den Gesamtsieger des Orlen Nation Grand Prix (2.Ncup) und dem Carpathian Race (2.2U) in den eigenen Reihen, die Briten werden von Lukas Nerurkar, in diesem Jahr Etappensieger beim U23-Giro und dem Orlen Nations Grand Prix sowie Nachwuchswertungssieger bei Gran Camino, das Jonas Vingegaard gewann, angeführt. Aber auch Landsmann Jack Rootkin-Gray, in diesem Jahr beim Ringerike GP (1.2) und auf einer Etappe der U23-Friedensfahrt erfolgreich, muss man auf der Rechnung haben. Ebenso wird der Spanier Raul Garcia Pierna, Gesamtsechster der Vuelta Castilla y Leon (2.1) und Sieger der Nachwuchswertung der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) zu beachten sein. Der Kern-Pharma-Profi wurde Vierter im Zeitfahren dieser Altersklasse.

Die deutsche U23-Nationalmannschaft geht am Samstag ebenfalls mit Medaillenchancen ins Rennen. Im Falle eines Sprints einer kleinen Gruppe dürften Henri Uhlig und Tim Torn Teutenberg die aussichtsreichen Fahrer sein. Früh in die Offensive gehen müssten dagegen der deutsche U23-Meister Moritz Kretschy, Ole Theiler und Pierre-Pascal Keup.

"Ich bin optimistisch, dass wir etwas Großes herausholen können. Denn wenn uns ein Kurs liegt, dann der in Glasgow“, hatte Bundestrainer Ralf Grabsch zu Wochenbeginn zu radsport-news.com gesagt.

Die Österreicher hoffen auf Einzelstarter Alexander Hajek, die Schweizer auf Jan Christen und die Luxemburger auf Mathieu Kockelmann und Mats Wenzel.

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