Gravel-Etappe Gesprächsthema Nr. 1

Reaktionen zum Tour-Parcours: Kletterer froh, Sprinter nicht

Foto zu dem Text "Reaktionen zum Tour-Parcours: Kletterer froh, Sprinter nicht"
Jonas Vingegaard (rechts) bei der Präsentation der Strecke für die Tour de France 2024 in Paris. | Foto: Cor Vos

26.10.2023  |  (rsn) – Die Strecke der 111. Tour de France der Männer ist bekannt und schon gleich nach der Präsentation in Paris äußerten sich einige der wichtigsten Protagonisten – Fahrer wie Teamleiter – gegenüber unterschiedlichen Medien zum Parcours für den Juli 2024.

Neben dem extrem harten Finale am Schlusswochenende stand vor allem die 9. Etappe rund um Troyes im Mittelpunkt vieler Gespräche nach der Präsentation. Dort stehen 32 Kilometer auf 14 Gravel-Sektoren auf dem Programm und gerade den verantwortlichen Team-Managern scheint das ein Dorn im Auge zu sein.

radsport-news.com hat die Reaktionen zusammengetragen:

Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma / Mixed Zone): "Ich freue mich sehr über die Strecke. Sie scheint superschwer zu sein, besonders in der dritten Woche. Ich denke das ist ein guter Parcours für mich und ich freue mich natürlich darauf. Besonders die vorletzte Bergetappe scheint mit sehr vielen Höhenmetern in großer Höhe super, super hart zu werden. Wenn ich die Beine vom diesjährigen Tour-Zeitfahren habe, kommen mir die Zeitfahren entgegen, wenn die von der Vuelta, dann eher nicht. Die Schotteretappe ist ein schönes neues Element, aber gleichzeitig auch ein Tag, an dem man die Tour verlieren kann. Es wäre eine Schande, wenn einer der Favoriten dort fünf Minuten verliert."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / L'Equipe): "Die Strecke ist schön. Ich mag die erste Woche wirklich, sie ist etwas härter, als in vergangenen Jahren. Man muss schon in guter Form zum Start der Tour kommen. Insgesamt gibt es Höhenmeter, Sprinteretappen, zwei Zeitfahren, was super spannend ist. Die Bergetappen sind recht normal, nichts außergewöhnliches, aber sie sehen sehr gut aus – besonders die letzten drei Tage, wo die Tour, denke ich, entschieden wird. Das Zeitfahren zwischen Monaco und Nizza ist super interessant. Darauf freue ich mich, aber man muss es mit wirklich guten Beinen erreichen."

Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck / Wielerflits): "Sie sagen es gibt acht Etappen für Sprinter, das ist also das Maximum. Aber ich muss mir genauer anschauen, wie viele es wirklich sind. Die letzte Chance für Sprinter ist auf jeden Fall die 16. Etappe. Danach ist die Frage, ob man bis Nizza weiterfährt, denn es wird ein sehr schweres Tour-Ende. Ich denke da muss man schauen, wo man nach Etappe 16 steht. Wenn man keine Aussichten mehr auf Grün hat, muss man sich fragen, wie viel Sinn es noch macht, weiterzufahren. Auch weil noch andere Ziele wie die Olympischen Spiele in Paris anstehen."

Mark Cavendish (Astana Qazaqstan / Mixed Zone): "Es ist so hart! Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert. Das dürfte die schwerste Route sein, die ich bei der Tour de France je gesehen habe. Es gibt ein paar Sprint-Chancen, aber die muss man erstmal erreichen."

Richard Plugge (Teamchef Jumbo – Visma / Wielerflits): "Es ist ein fantastischer Parcours. Es wird ein unglaublich intensiver Anfang und auch das Ende wird äußerst schwierig sein. Einzig diese Schotteretappe, die hätte für mich nicht sein müssen. Das macht keinen Sinn, ich verstehe nicht, warum sie so etwas gesucht haben. Dadurch erhöhen sie nur den Faktor 'Pech'. Wir wollen, dass der Kampf so fair wie möglich wird. Eine Etappe wie diese trägt dazu, meiner Meinung nach, nicht bei. Aber der Rest ist trotzdem sehr schön und es ist ein sehr guter Kurs für Jonas."

Patrick Lefevere (Teamchef Soudal – Quick-Step / Wielerflits): "Das ist eine der schwersten Strecken der letzten Jahre. Es wird in Italien von Anfang an nicht einfach und schon auf der 4. Etappe geht es in die Berge. Danach ist es sehr abwechslungsreich mit einigen kurzen Etappen, die bereits am Anfang mit Pässen versehen sind. Ich denke, dass es nur für die Sprinter etwas enttäuschend ist. Und was die Schotteretappe betrifft: Das ist, wie wenn man mich fragt, was ich von Kopfsteinpflaster-Etappen bei der Tour halte: Ich bin kein Fan davon."

Ralph Denk (Teamchef Bora – Hansgrohe / Pressemitteilung): "Auf den ersten Blick ist es eine ausgewogene Tour de France. Für die Fans ist es spannend, dass sich die GC-Favoriten gleich in der ersten Woche zeigen müssen und wahrscheinlich erst beim Schlusszeitfahren die Entscheidung über Gelb fällt. Unseren Plänen kommen die zwei Zeitfahren und vielen Höhenmeter entgegen. Dass ich kein Fan von Pflaster- und Gravelsektoren in Grand Tours bin, ist bekannt. Dafür gibt es meiner Meinung nach die Klassiker."

Rolf Aldag, (Head of Sports Bora - hansgrohe, Pressemitteilung): "Die Tour 2024 hat einige extrem hohe Berge. Es wird viel über 2000 Meter gefahren. Wer kommt in dieser Höhe gut zurecht? Das sind nicht viele Fahrer und gerade der Schritt an die 2000 Meter-Marke macht ganz oft einen Unterschied bei den Kletterern. Wir werden uns darauf einstellen, die Höhentrainingslager in der Vorbereitung werden jetzt noch wichtiger.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach nehmen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder auf. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag davon erzählte, wi

07.05.2024Vingegaard ist wieder zurück auf dem Rad

(rsn) – Erstmals seit seinem schweren Sturz am 4. April bei der Baskenland-Rundfahrt hat Jonas Vingegaard eine Trainingseinheit im Freien absolviert. In einem von seinem Team Visma – Lease a Bike

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhencamp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt zurzeit nicht im Höhentrainingslager seines Teams Visma – L

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

16.04.2024Vingegaard verlässt das Krankenhaus in Vitoria-Gasteiz

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat zwölf Tage nach seinem schweren Sturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt das Krankenhaus von Txagorritxu in der baskischen Hauptstadt V

12.03.2024Evenepoel erkundet vorletzte Tour-Etappe und finales Zeitfahren

(rsn) – Einen Tag nach Paris-Nizza, das er hinter dem souveränen Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) auf Rang zwei beendete, war Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) schon wieder auf dem

12.03.2024In dieser Saison keine Tour für Champs-Élysées-Sieger Meeus

(rsn) – In seinen ersten drei Jahren bei Bora – hansgrohe bestritt Jordi Meeus entweder Paris-Nizza oder Tirreno-Adriatico. In der vergangenen Woche suchte man den Belgier aber vergeblich bei eine

08.03.2024Bora - hansgrohe schon zur Tour in Red-Bull-Rot?

(rsn) – Nach der Ende Januar durch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde genehmigten Mehrheitsbeteiligung von Red Bull am Team Bora – hansgrohe teilte Manager Ralph Denk mit, dass die we

23.02.2024Vingegaard: “Kann mir nicht vorstellen, Giro statt Tour zu fahren“

(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) in diesem Jahr erstmals vor der Tour de France bereits beim Giro d´Italia um den Gesamtsieg kämpfen will, hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a

Weitere Radsportnachrichten

17.05.2024Vollering auch in Burgos die beste Bergfahrerin

(rsn) - Demi Vollering (SD Worx – Protime) hat die 2. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) gewonnen. Nach 123 Kilometern war sie auf dem Alto de Rosales vier Sekunden schneller als Evita Muzi

17.05.2024Milan: “…aber das Finale ist kompliziert“

(rsn) – Nach topografischen Schwierigkeiten sucht man auf der 13. Etappe des 107. Giro d’Italia vergeblich. Auf den 179 Kilometern zwischen Riccione und Cento werden die Sprinter erneut eine Chanc

17.05.2024Brand und Co. stoppen bei Sturzopfern und verlieren viel Zeit

(rsn) – Nach dem schweren Sprint-Crash im Finale der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Femina haben vier Fahrerinnen angehalten, um nach den Gestürzten Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und Sofia Bertizzol

17.05.2024Bertizzolo bricht sich bei Sprint-Crash in Burgos den Arm

(rsn) – Neben Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich auch das zweite Opfer des furchtbaren Sturzes im Sprint-Finale der 1. Etappe bei der Vuelta a Burgos Femina Knochenbrüche zugezogen: Sofia Berti

17.05.2024Der große Befreiungsschlag des Julian Alaphilippe

(rsn) - Die Freude war riesig beim Rennstall Soudal – Quick-Step. Das gesamte Wolfsrudel – Eigenwerbung des etwas rustikal veranlagten Teamchefs Patrick Lefevere – war unterhalb der Siegertribü

17.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

16.05.2024Ohne Hindernisse durch die Po-Ebene

(rsn / ProCycling) – Vor etwa 15 Jahren gab es bei den großen Rundfahrten noch eine Handvoll Etappen, die kaum sehenswert waren – lange und langweilige Sprintetappen, die scheinbar kein Ende nahm

16.05.2024Algerien: Sarnowski hätte “das Ding auch holen können“

(rsn) - Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat wie am Vortag, so auch auf der 5. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) den zweiten Rang herausgefahren. Im Sprint nach 129 Kilometern in Bouira musste

16.05.2024Van Bondt: “Unglaublich, was Julian gemacht hat“

(rsn) – Die 12. Giro-Etappe entwickelte sich zum erwarteten Tag der Ausreißer und speziell der des Julian Alaphilippe (Soudal – Quick Step). Nach einem Tagessieg bei der Vuelta a Espana sowie sec

16.05.2024Balsamo mit Gehirnerschütterung und Frakturen

(rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich bei ihrem schweren Sturz auf der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) Frakturen und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das gab ihr Team am A

16.05.2024Hellas: Ritzinger erst ganz hinten und dann mit Doppelschlag

(rsn) – Beim zweigeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) war Felix Ritzinger (Felt - Felbermayr) als Vierter des Einzelzeitfahrens und mit dem auf der zweiten Halbetappe hauchdünn verpassten Ber

16.05.2024Bennet bejubelt zweiten Sieg in Folge, Ackermann Fünfter

(rsn) – Mit seinem zweiten Sieg in Folge hat Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) seine Führung bei der 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) ausgebaut. Der 33-jährige Ire entschied die 3. Etapp

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)