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10.04.2008 | (rsn) – Es passiert nicht oft, dass ein Teamkollege den anderen einige Meter vor der Ziellinie im Sprint abfängt und ihm den sicher geglaubten Sieg noch entreißt. Auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kam es nach einen packenden Finale zu dieser skurrilen Situation.
Der Italiener Morris Possoni (High Road), der nach seinem Ausreißversuch vom Vortag erneut - diesmal zusammen mit vier anderen Fluchtgefährten - lange Zeit vorne weg gefahren war, hatte seinen ersten Profisieg greifbar nah vor Augen, als sein Kapitän Kim Kirchen aus dem jagenden Feld heraus im letzten Moment noch an ihm vorbeizog und zu seinem zweiten Etappensieg bei der schweren Rundfahrt durch den spanischen Nordwesten stürmte. Die Erklärung für die Aktion des 29-jährigen Luxemburgers lieferte High Roads Sportlicher Leiter Valerio Piva nach dem Rennen.
„Es war klar, dass Morris’ Gruppe 250 Meter vor dem Ziel gestellt werden würde. Kim konnte nicht abbremsen und riskieren, dass ein anderer Fahrer noch an ihm vorbeiziehen würde“, so der Italiener. „Wir wollten nicht, dass es so kommt. Auch wenn es schade für Morris ist, so ist es doch viel besser, dass Kim die Etappe gewinnt als wenn wir sie verlieren.“
Piva nahm die starke Vorstellung des 23-jährigen Possoni aber zum Anlass, um die beeindruckenden Leistungen von High Roads junger Garde in dieser Saison herauszustreichen: „Ich denke, kein anderes Team hat eine solch große Gruppe erfolgversprechender Talente. Tony Martin, Mark Cavendish und Edvald Boasson Hagen sind in diesem Jahr schon großartig gefahren. Und jetzt hat sich Morris in zwei Fluchtgruppen an zwei Tagen hintereinander ganz vorne gezeigt. Er baut seine Form für die Tour de Romandie und den Giro d’Italia auf. Natürlich wäre ein Sieg toll gewesen, aber es sollte einfach nicht sein.“ Vielleicht hat Morris Possoni bei einer dieser beiden Rundfahrten mehr Glück. Verdient hätte er es sich nach seinen Auftritten in den vergangenen beiden Tagen.
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