Interview mit dem deutschen Meister

Wegmann: Das ist ein Kurs für mich!

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Fabian Wegmann (Gerolsteiner) Foto: Christoph Adamietz

02.07.2008  |  (rsn) – Zum zweiten Mal nach 2007 startet Fabian Wegmann (Gerolsteiner) am Samstag im Deutschen Meistertikot in die Tour de France. Das Ziel des 28-jährigen Freiburgers bei seinem fünften Tour-Start ist ein Etappensieg. Chancen dafür sieht er mehr als im Vorjahr. „Die ersten zehn Tage sind mein Terrain“, sagt Wegmann im Interview mit Radsport News.

Was hast Du Dir für die Tour vorgenommen?

Wegmann: Eine Etappe gewinnen. Im letzten Jahr war ich zwei, drei Mal in einer Gruppe dabei. Auf der Etappe, die Linus Gerdemann gewonnen hat, wurde ich Sechster. Beim anderen Mal hatte ich Pech, das meine Gruppe wieder eingeholt wurde, als es hinten auf die Windkante ging. Ich möchte in diesem Jahr wieder offensiv fahren, in Gruppen gehen und so eine Etappe gewinnen. Das ist mein großes Ziel.

Die Tour de France startet in diesem Jahr nicht mit einem Prolog, sondern gleich einer anspruchsvollen Etappe. Kommt Dir das entgegen?

Wegmann: Auf jeden Fall. Ein Prolog ist sowieso nicht so mein Ding. Es ist zwar immer relativ schön, da das Rennen so langsam anfängt. Auf diesen fünf, sechs Kilometern bekommt man so richtig das Tourfeeling. In diesem Jahr geht es von Anfang an richtig zur Sache. Es ist auf jeden Fall ein Kurs für mich. Es wird aber auch sehr hektisch sein, da alle zeitgleich ins Rennen gehen. Die Fahrer wissen, dass es um jede gute Platzierung geht. Da wird an jeder Häuserecke um die beste Position gekämpft, auch wenn es keine Bonussekunden mehr gibt.

Hast du dir weitere Etappen rausgepickt, auf denen was für dich gehen könnte?

Wegmann: Eigentlich sind die ersten zehn Tage mein Terrain. Bei den ganz schweren Etappen im weiteren Verlauf kann ich zwar versuchen, in einer Gruppe zu sitzen, aber da müsste schon alles klappen, um erfolgreich zu sein.

Beim Giro hast Du schon mal das Bergtrikot gewonnen. Ist das für Dich auch bei der Tour vorstellbar?

Wegmann: Das muss man abwarten. Beim Giro hatte ich das ja auch nicht geplant. Wenn es gut läuft, und man genug Punkte gesammelt hat, warum nicht? Wenn ich in einer Spitzengruppe bin und es geht zu einer Bergwertung, dann werde ich da sicherlich auch um die Punkte kämpfen. Bei der Tour ist es aber schon extrem schwer, dieses Trikot zu gewinnen.

Was traust du dem Team bei der Tour zu?

Wegmann: Ich denke, wir sind ganz gut aufgestellt. Wir haben für jedes Terrain Fahrer dabei. Ich hoffe, dass wir in dieser Besetzung unserem Ziel, einen Etappensieg zu erlangen, ein Stück näher kommen. Markus Fothen traue ich einen Platz unter den ersten Zehn zu. Im letzten Jahr konnte er die Erwartungen nicht ganz erfüllen. In diesem Jahr hatte er aber eine gute Vorbereitung, ist wieder ein Stück gereift. Er hat eine gute Form, er kann das schaffen.

Wer ist dein Favorit auf den Gesamtsieg?

Wegmann: Ganz klar Cadel Evans. Er hat sich die letzten Jahre stetig verbessert. Ohne das Team Astana ist Evans der klare Topfavorit.

Wird die Tour in diesem Jahr sauberer sein?

Wegmann: Es gibt auf jeden Fall mehr unabhängige und vor allem intelligentere Kontrollen, in dem Bereich ist der Radsport trotz aller berechtigter Kritik Vorreiter. Ich denke, dass sich nach den ganzen Skandalen die Vernunft mehr und mehr durchsetzt. Dadurch glaube ich auch, dass sie sauberer geworden ist.

Ist es eine besondere Tour, da es möglicherweise die letzte des Teams sein wird? Was heißt besonders?

Wegmann: Wir können nicht mehr als unser Bestes geben. Man fährt mit einer guten Form zur Tour und probiert, das Beste herauszuholen. Von daher kann der Druck auch nicht mehr größer werden.

Denkst du, dass Teamchef Holczer noch einen neuen Sponsor findet?

Wegmann: Das ist schwer zu sagen. Ich hoffe und wünsche mir auf jeden Fall, dass das ganze Team zusammenbleibt. Ich bin jetzt sieben Jahre dabei, verstehe mich gut mit den Mechanikern, mit den Masseuren und den anderen Jungs des Teams. Es ist wie eine Familie, die einem ans Herz gewachsen ist. Ich bin mir sicher, dass Holczer es schafft, wieder etwas auf die Beine zu stellen.

Hast du schon nach anderen Teams Ausschau gehalten?

Wegmann: Es ist ja normal, dass man sich auch mit anderen Mannschaften beschäftigt, wenn der Vertrag ausläuft. Das sind die ganz normalen Verhandlungen, die man führt. Auch andere Teams haben Interesse an mir. Ich werde aber auf jeden Fall erst einmal abwarten, was Hans-Michael Holczer demnächst bekannt geben wird.

Setzt du dir einen Zeitpunkt, bis zu der die Zukunft des Teams klar sein muss?

Wegmann: Ich habe mir da kein Datum gesetzt. Ich warte einfach ab, was sich die nächsten Tage ergeben wird.

Mit Fabian Wegmann sprach Christoph Adamietz.

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