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09.04.2010 | (rsn) – Das BMC Racing-Team hat auf die in Italien gegen seine beiden Fahrer Alessandro Ballan und Mauro Santambrogio laufenden Ermittlungen reagiert und wird die beiden Italiener bis auf Weiteres keine Rennen mehr fahren lassen. Ballan sollte am Sonntag beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix starten.
„Das BMC Racing Team und seine Mitglieder waren bis vor wenigen Tagen nicht in Kenntnis dieser Untersuchung und hoffen, über das Verfahren weitere Informationen zu erhalten. Hiervon unabhängig haben wir jedoch schon jetzt den Entscheid gefällt, die betroffenen Fahrer aus den laufenden Wettbewerben zu nehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag. BMC fügte an, dass beide Fahrer in dem Zeitraum, auf den sich die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft von Mantua beziehen, keine Teammitglieder gewesen seien. In Übereinstimmung mit den eigenen Vorgaben des Teams und im Einklang mit den Verhaltensregeln des Radsportweltverbandes UCI für solche Fälle (Code of Conduct IX, 2) habe man aber diesen Schritt vollzogen.
„Dieser Entscheid unsererseits soll nicht als Vorverurteilung der genannten Fahrer im Zusammenhang mit der Untersuchung in Italien gesehen werden“, heißt es in der von BMC-Teampräsident Jim Ochowicz unterzeichneten Erklärung weiter. „Beide Fahrer werden sich nun aber persönlich den Anschuldigungen stellen und diese selber behandeln müssen.“
Sowohl Ballan als auch Santambrogio sind Neuzugänge vom italienischen Lampre-Team. Die Beiden sowie die sportliche Leitung von Lampre und der ehemalige Giro-Sieger Damiano Cunego zählen zu einem Kreis von 35 Personen, gegen die in Italien ermittelt wird. Am Wochenende hatten die Behörden bei den beiden Lampre-Fahrer Alessandro Petacchi und Lorenzo Bernucci bereits Hausdurchsuchungen durchgeführt. Bei Bernucci, der zu seiner T-Mobile-Zeit bereits eine Dopingsperre absitzen musste, waren die Dopingfahnder fündig geworden und hatten Blutverdünner und der gleiche Appetitzügler sicher gestellt.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht der Pferdetrainer und Apotheker Guidi Nigrelli, der seit vielen Jahren mit Lampre-Teamchef Giuseppe Saronni befreundet ist. Beide bestreiten, in Dopingpraktiken verwickelt zu sein.