Stauffs erstes ProTour-Jahr / April

Et es wie et es un et kütt wie et kütt!

Von Andreas Stauff

Foto zu dem Text "Et es wie et es un et kütt wie et kütt!"
Andreas Stauff (Quick Step) Foto: ROTH

13.05.2010  |  (rsn) - Vier Monate bin ich nur schon im Profilager und so langsam habe ich mich eingewöhnt. Die Umstellung ist mir letztendlich nicht sonderlich schwer gefallen. Da ich mit der Kölner Trainingsgruppe um Ciolek, Gajek, Knees, Roels, Sieberg und Greipel schon seit Jahren trainiere, konnte ich mir bereits einige Tipps besorgen und mir vieles abschauen.

So viel hat sich auch gar nicht geändert. Ich achte ein bisschen mehr auf meine Ernährung und bin noch ein wenig konzentrierter beim Training. Das tue ich aber nicht unbedingt bewusst, vielmehr hat es sich im Alltag so ergeben.

Der größte Unterschied zu den Amateurzeiten ist eigentlich die Reiserei und die Renndichte, aber auch das ist zur Routine geworden. Dass ich mehr Renntage habe, wirkt sich auch auf mein Training aus. Wo ich im letzten Jahr mit meinem Trainer Oli Elsenbach noch viele Intervalle ins Training zwischen den Rennen integriert habe, stehen jetzt viel mehr regenerative Einheiten auf dem Programm.

Nach dem Scheldeprijs Anfang April sollte ich eigentlich nach einem Tag zu Hause wieder zu Paris-Roubaix anreisen. Dummerweise bin ich morgens im Halbschlaf beim Treppensteigen mit einem Zeh an der Stufe hängengeblieben und zack, Gelenkkapsel verletzt... Shit happens! Da sich dutzende Kilometer Kopfsteinpflaster nicht gut mit einer Gelenkverletzung vertragen, ging ich direkt über zum schon erwähnten regenerativem Trainingsblock.

Gute zwei Wochen habe ich zusammen mit Arthur Gajek Tag für Tag Kilometer abgespult, um noch mal eine gute Grundlage für die kommenden Rennen zu legen, denn Ende April sollte es zur Tour de Romandie gehen. Ursprünglich war diese mal als Vorbereitung für den Giro geplant, da aber kurzfristig die Kalifornien-Rundfahrt ins Programm aufgenommen wurde, bereitete ich mich in der Schweiz nun also auf das größte Rennen der USA vor.

Nach dem eher ruhigen Training unmittelbar vor der Romandie hatte ich keine großen Erwartungen, da eigentlich auf jeder Etappe gegen Ende immer noch ein Berg im Profil zu finden war. Zwischen Romandie und Kalifornien bin ich dann auch noch die 4 - bzw. fünf - Tage von Dünkirchen gefahren, nicht unbedingt mein neues Lieblingsrennen, aber doch eine Rundfahrt, die mir in naher Zukunft liegen könnte. Ich konnte einmal unter die ersten Zehn fahren und ein anderes Mal meinen Kollegen Nikolas Maes zu einem 5. Platz eskortieren. Die letzte Etappe verlief aus unserer Sicht ein wenig unglücklich, da sich die Ausreißergruppe mit ein paar Metern Vorsprung ins Ziel rettete und ich mit Platz zwei vom Hauptfeld dann in der Endabrechnung nur auf dem 16. Platz landete.

Für mich war der April dieses Jahr also relativ ruhig, ganz im Gegensatz zum Großteil meiner Teamkollegen. Für die Mannschaft standen mit der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix die wohl wichtigsten Rennen des Jahres an. Für ein Klassikerteam wie Quick Step sind ein 2. Platz in Flandern und ein 5. in Roubaix vielleicht kein Traumergebnis, aber auch kein Weltuntergang. An Cancellara führte in diesem Jahr kein Weg vorbei - und da ist der Belgier dann dem Rheinländer wieder ähnlich... Et es wie et es un et kütt wie et kütt!

Bis dannn,

Andy

Andreas Stauff hat den Sprung in die ProTour geschafft. Der 23-jährige Kölner wird in den beiden nächsten Jahren für das belgische Quick Step-Team fahren. Radsport News begleitet den talentierten Sprinter durch seine erste Profisaison. Einmal im Monat wird sich Stauff zu Wort melden und den Lesern von seinen Erfahrungen berichten.

 

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)