Tropicale Amissa Bongo-Tagebuch / 5. Etappe

Ein Sieg zum Dessert

Von Fabian Schnaidt

Foto zu dem Text "Ein Sieg zum Dessert"
Fabian Schnaidt (Team Specialized Concept Store) | Foto: ROTH

02.05.2012  |  (rsn) - Aus technischen Gründen können wir leider heute erst den letzten Tagebuch-Eintrag von der Tropicale Amissa Bongo-Rundfahrt veröffentlichen, die am Sonntag zu Ende gegangen ist - und zwar mit dem Sieg von Fabian Schnaidt, der seinem Team Specialized Concept Store den ersten Sieg seit der Gründung Ende 2011 bescherte.


Liebe Radsport-News Leser, nach dem Transfer gestern (Samstag) Abend erwartete uns ein kulinarischer Höhepunkt. Pizza und Kuchen zum Nachtisch hoben die Stimmung bei uns im Team. Da ich am Nudelbuffet leer aus ging, machte ich mich gleich an den Nachtisch und lud mir einen schönen Teller mit Kuchen auf.

Als Thomas Vöckler bei uns am Tisch vorbei kam und meinen Teller sah, konnte er sich einen Kommentar nicht verkneifen. „Mit so einem Teller voll Dessert gewinnt man morgen kein Rennen“, so Voeckler wörtlich. Mein Zimmerkollege Christoph Springer meinte darauf zu mir, dass das der beste Grund sei, morgen das Rennen zu gewinnen.

Bei wieder extremen Temperaturen und gnadenlos scheinender Sonne fiel der Startschuss zur Schlussetappe. Meine Haut hatte sich gerade von der gestrigen Etappe erholt, da bildeten sich kurz nach dem Start schon wieder kleine Brandbläschen. Das Rennen entwickelte sich erwartungsgemäß sehr hektisch und offensiv. Das Team fuhr wie die Tage davor auch konzentriert an der Spitze und wir waren in den Fluchtgruppen immer vertreten.

Als das geschlossene Feld in die letzte sieben Kilometer lange Runde ging, attackierte Voeckler am kurzen Anstieg. Wieder mal war es Chris, der reagieren konnte und bei Voeckler am Rad war. Chris war es auch, der die Gruppe am Laufen hielt, so dass die Teams, die niemanden dabei hatten, hinten zur Nachführarbeit gezwungen wurden.

2000 Meter vor dem Ziel wurde die Gruppe wieder gestellt. Ich war bereits am Hinterrad von Yohan Gène, der bereits zwei Etappen gewonnen hatte, und den Sprint vom eingeholten Voeckler und Charteau vorbereitet bekam. Bei der Wende 400 Meter vor dem Ziel konnte ich meine Position behaupten - und die war optimal.

180 Meter vor dem Ziel trat ich als Erster an und gewann den Sprint deutlich vor Gène. Als ich Thomas Voeckler bei der Siegerehrung begegnete, musste ich sofort an das Abendessen am Vortag denken und grinsen.

Nach der Etappe wurde es dann dank einer Dopingkontrolle nochmal richtig hektisch, da ich den Bus zum Flughafen bekommen musste. Doch bevor es zum Flughafen ging, legten wir noch einen Abstecher bei der After-Race-Party ein, um uns vor dem Rückflug zu stärken.


Au revoir

Euer Fabi

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