DM-Dritter von Grimma startet durch

Julian Kern: Endlich Zutrauen in die eigene Stärke

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Julian Kern (Leopard-Trek) auf dem Podium in Grimma | Foto: ROTH

25.06.2012  |  (rsn) – Ende 2011 hatte Julian Kern nach der Auflösung seines Seven Stones-Teams das Rad schon an den Nagel gehängt. Dann kam der U23-Europameister doch noch beim neuen luxemburgischen Continental-Team Leopard-Trek unter. Und nach einem erfolgreichen Frühjahr, das er Mitte Mai mit einem Etappen Sieg und dem zweiten Gesamtrang beim Platz beim Fleche de Sud abschloss, landete der 22-Jährigen bei den Deutschen Meisterschaften im Straßenrennen von Grimma sensationell auf dem dritten Platz.

„Ich bin immer noch überglücklich über das Resultat“, sagte Kern am Montag zu Radsport News, nachdem er 24 Stunden zuvor einen beeindruckenden Kraftakt hingelegt hatte. Schließlich schaffte er es als einziger Fahrer einer frühen Ausreißergruppe, bis ins Ziel an der Spitze zu bleiben.

„Ich war mir zwar sicher, dass ich Potenzial habe, allerdings wohl nicht die mentale Stärke oder das Selbstvertrauen, dieses auch voll auszuschöpfen“, nannte Kern einen weiteren Grund, weshalb er im vergangenen Herbst seine Karriere fast beendet hätte.

Bei Leopard-Trek aber startete der in Eichstetten am Kaiserstuhl geborene Kern dann richtig durch, auch weil das Team mit Talenten gespickt ist -, wie zum Beispiel dem 19 Jahre alten Luxemburger Bob Jungels, der in dieser Saison Paris-Roubaix Espoirs gewann „Ich habe hier endlich eine richtige Mannschaft um mich rum, in der alle Fahrer für den Radsport leben und sich gegenseitig pushen und sich dadurch auch individuell verbessern“, nannte Kern eines der Erfolgsgeheimnisse.

„Mit meinen Ergebnissen im Frühjahr bin ich auch als Fahrer selbst noch gewachsen und habe viel Zutrauen in die eigene Leistungsstärke bekommen – das ist im Radsport enorm wichtig“, so Kern, dem der Parcours des Straßenrennens in Grimma gerade recht kam. „Als ich das erste Mal Infos über den Kurs bekam, dachte ich schon, dass er mir liegen könnte.“

Allerdings tauchten nach dem schweren Fleche du Sud ganz andere Probleme auf: „Ich habe gemerkt, das bei mir langsam die Luft raus ging“, erklärte Kern. „Ich habe dann zwei bis drei Wochen eher unseriös trainiert, wusste aber, dass dies für mich zu diesem Zeitpunkt das beste war.“ Erst eine Woche vor den Meisterschaften erhöhte Kern wieder die Belastung: „Da mein Motor gut und lange warm gefahren werden muss, habe ich die sieben Tage vor der DM dann nochmal richtig hart trainiert - und im Rennen lief die Maschine dann auch richtig rund“, freute sich der Leopard-Profi.

„Mit Linus Gerdemann und Jens Voigt habe ich mir die Strecke am Tag vorher nochmal angeschaut und war sofort begeistert. Wir wussten alle drei, dass sich früh schon eine große Gruppe davonmachen könnte, die dann auf diesem Kurs mit vielen Ecken, Steigungen und Abfahrten nie wieder gesehen werden würde. Genau deshalb haben ich und Jens auch keine Kräfte geschont, um in diese Gruppe rein zu kommen“, sagte Kern, dem es aber im Gegensatz zum 18 Jahre älteren Berliner gelang, bis zum Schluss ganz vorne zu bleiben.

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