32. Clasica San Sebastian

Winokurows Abschied, Sanchez`zweiter Coup

Von Monika Prell

Foto zu dem Text "Winokurows Abschied, Sanchez`zweiter Coup"
Winokurows goldenes Rad | Foto: Monika Prell

14.08.2012  |  (rsn) - Ein neues Rad und nur ein Rennen Zeit, um es zu nutzen: Olympiasieger Alexander Winokurow (Astana) fuhr auf seinem golden lackierten Rad das letzte Rennen seines Lebens. Auf der Pressekonferenz nach der 32. Clasica San Sebastian zeigte sich der 38 Jahre alte Kasache sehr bewegt.

„Das war heute mein letztes Rennen. Es war sehr schön, ich habe es genossen, vor allem auch die Anfeuerung durch die Zuschauer. Ich wollte es genießen und mich kämpferisch zeigen. Leider waren meine Beine nicht so gut wie bei Olympia. Den Olympiasieg hatte ich nicht erwartet und ich bin mir auch noch gar nicht dessen bewusst, dass ich jetzt aufhöre, aber mit bald 39 Jahren wusste ich, dass es irgendwann so weit sein würde", erklärte Winokurow.

Was er nach der Karriere macht, weiß Winokurow noch nicht. „Übermorgen fliege ich in meine Heimat, wo der Präsident alle Olympischen Medaillengewinner ehren wird. Danach werde ich mich wohl mit dem Radsportbund treffen und über meine Zukunft reden", sagte er. „Sicherlich werde ich irgendwie mit dem Radsport in Verbindung bleiben, so dass wir uns weiterhin sehen werden“, so der sichtlich gerührte Astana-Kapitän.

Zusammen mit Winokurow stand auch der Olympiasieger von 2008, Samuel Sánchez (Euskaltel), an der Startlinie. Die beiden einzigen noch aktiven Olympiasieger begrüßten sich freudig, bevor sie sich mit den 158 anderen Fahrern auf die 234 anstehenden Kilometern begaben. Die etwas unglückliche Verlegung der Clásica auf einen Dienstag machte sich an der im Vergleich zu vergangenen Jahren geringeren Zuschauerzahl bemerkbar. Trotzdem wurden  die Fahrer kräftig angefeuert.

Auf den ersten Kilometern gab es bereits zahlreiche Attacken, die vom Peloton aber immer wieder eliminiert wurden, bis sich mit Adrián Palomares (Andalucía) und Javier Aramendia (Caja Rural) ein Duo gefunden hatte, welches das Feld ziehen ließ. Die beiden Ausreißer erreichten einen maximalen Vorsprung von 11:40 Minuten, während es das Feld aufgrund der großen Hitze ruhig angehen ließ.

Wegen der Zusammenarbeit von Katusha, Movistar, Ag2r und Omega- Pharma QuickStep wurden die beiden Spitzenreiter jedoch nach 150 Rennkilometern gestellt. Im Aufstieg zum Alto de Jaizkibel (1.Kat.) wurde kräftig attackiert und so konnte sich der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) bei der ersten Überquerung vor Eros Capecchi (Liquigas-Cannondale) und Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM) die Punkte schnappen. Marczynski schaffte es, in verschiedenen Fluchtgruppen präsent zu sein und auch ganz vorne mitzumischen, als es zum zweiten Mal über den Jaizkibel ging. So sicherte er sich die Bergwertung.

Nachdem sich imletzten Anstieg des Tages eine größere Gruppe gebildet hatte, in der sich unter anderem Winokurow, Alejandro Valverde (Movistar), Igor Antón (Euskaltel) und Joaquím Rodríguez (Katusha) befanden, attackierte gut neun Kilometer vor dem ZielLuis León Sánchez (Rabobank) und konnte aufgrund seiner ausgezeichneten Zeitfahrqualitäten einen Vorsprung von sieben Sekunden ins Ziel retten. Der Spanier hatte die Clásica bereits 2010 gewonnen und fuhr seinen siebten Saisonsieg ein. Im Sprint der Verfolger landete Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) vor Gianni Meersmann (Omega-Pharma Lotto) auf Rang zwei.

Der sichtlich erschöpfte Luis León Sánchez zeigte sich nach seine Sieg glücklich: „Der Gewinn dieses Rennens lässt mich die missglückten Olympischen Spiele vergessen. Es ist wunderbar, hier zum zweiten Mal zu gewinnen, vor allem vor dieser Kulisse der baskischen Zuschauer. Sie feuern nicht nur mich und die ersten an, sondern wirklich jeden. Es sind mit die besten Fans, die es gibt", erklärte der 28-Jährige und bedankte sich bei seiner Mannschaft: „Robert Gesink und Bauke Mollema haben mir mit ihren Attacken auf den letzten Kilometern den Weg geöffnet, die gesamte Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet. In letzter Zeit haben wir viel gewonnen und gezeigt, dass wir eine super Mannschaft sind. Ich bin wirklich glücklich", so Sanchez

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“

(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de

02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen

(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de

02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot

(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg

02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren

(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine