Pole vor erster Saison bei Tinkoff-Saxo

Poljanski: Als Neoprofi zum Giro d´Italia

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Poljanski: Als Neoprofi zum Giro d´Italia"
Pawel Poljanski wurde 2011 als Amateur Zweiter beim GP Valdaso. | Foto: Cor Vos

07.01.2014  |  (rsn) – Bjarne Riis hat schon mehrmals bewiesen, dass er ein Näschen für talentierte Fahrer hat. Der erfahrene Däne gilt als Entdecker von Fahrern wie Andy Schleck, Matti Breschel oder Rafal Majka. Man sagt Riis zwar nach, er habe einen schwierigen Charakter und sei im persönlichen Umgang eher kompliziert, aber eines muss man ihm zugute halten. Er unterstützt aktiv die Talentförderung, sichtet neue unbekannte Jungfahrer, auf die er setzt und baut. Das ihnen geschenkte Vertrauen zahlen die Fahrer ihm dann doppelt zurück.

Für die Saison 2014 verpflichtete Riis gleich Neoprofis, auf die bis dato wohl keiner aufmerksam wurde. Im Trikot von Tinkoff-Saxo, wie das Team nach dem Verkauf an den russischen Multimillionär Oleg Tinkov heißt, werden künftig die Dänen Jesper Hansen und Michael Valgren Andersen, der Slowake Michael Kolar sowie der Pole Pawel Poljanski fahren. Vor allem der 24-jährige Poljanski hat es Riis angetan.

„Pawel ist sehr talentiert, ein ausgezeichneter Kletterer, der Top-Resultate bei den Ausdauertests gebracht hat“, sagte Riis, der die Möglichkeit nutzte, sich Poljanski in der zweiten Saisonhälfte 2013 genauer anzusehen. Der ehemalige Polnische U23-Meister war nämlich Stagiaire bei Tinkoff-Saxo. In den Rennen, an denen er teilnahm, sammelte er zwar wegen einer Erkrankung wenig Pluspunkte, aber in den anschließenden Tests konnte er dann den Teamchef von sich überzeugen.

„Riis ist wirklich ein toller Mensch, mit denen man sich gut unterhalten kann. Unsere Zusammenarbeit wird bestimmt gut verlaufen“, sagte Poljanski zu radsport-news.com. Anfang Dezember verbrachte er zwei Wochen imTrainingscamp auf Gran Canaria, wo er unter anderem auf seinen Landsmann Rafal Majka traf.

Den Kletterspezialisten aus Krakau kennt Poljanski schon seit mehreren Jahren, sie wohnten sogar zusammen in Italien, als Poljanski dort für kleinere Mannschaften fuhr. 2013 sollte er beim Team Vini Fantini, das ihm ein Angebot machte, den Durchbruch schaffen. Aufgrund finanzieller Probleme - die Mannschaftsleitung hatte kein Geld, um für Poljanski die Lizenz bezahlen - musste der junge Pole sein Debüt im Profi-Peloton verschieben. Den Rest der Saison verbrachte er bei der Amateur-Mannschaft von Acqua e Sapone, bevor der Wechsel zu Tinkoff-Saxo folgte.

„Die Stimmung in der Mannschaft ist super, wir verstehen uns ziemlich gut. Um meine weitere sportliche Entwicklung mache ich mir keine Sorgen, bei Tinkoff-Saxo habe ich dazu die besten Chancen. Ich habe schon meinen Kalender erfahren, ich bin einziger Neoprofi im Aufgebot, der bei einer Grand Tour starten wird“, so Poljanski, der beim Giro d?Italia zum Einsatz kommen wird. „Ich behalte die Ruhe, aber ich sehe schon, dass die Sportliche Leitung viel von mir erwartet. Von Stress aber ist keine Rede“, erklärte Poljanski, der sein Radsport-ABC beim polnischen Nachwuchsteam Cartusia Kartuzy lernte.

Vor der Italien-Rundfahrt wird der Jungprofi noch bei der Tour de Langkawi, Katalonien-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Tour de Romandie mit von der Partie sein. Am 7. Januar flog er mit seinen Mannschaftskollegen erneut auf die Kanarischen Inseln: „Nach diesem Trainingslager fahre ich nach Italien, wo ich eine Wohnung habe und wo ich mich weiter vorbereiten werde“. Erst dann fängt für Poljanski das wahre Profi-Leben an.

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf der 3. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war nach 166

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)