Im Mittelpunkt stehen noch Verfahrensfragen

Lappartient: “Fall Froome wohl nicht vor dem Giro gelöst“

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Chris Froome (Sky) | Foto: Cor Vos

21.03.2018  |  (rsn) - Nach Ãœberzeugung von UCI-Präsident David Lappartient ist im Fall Chris Froome mit einer Entscheidung nicht mehr vor Mai zu rechnen. Das bedeutet, dass der Brite aller Wahrscheinlichkeit nach wie geplant am 4. Mai in Jerusalem am Start des 101. Giro d’Italia stehen wird.

"Es ist eine langwierige Prozedur, Fragen müssen beantwortet, Dokumente müssen studiert werden. Beide Seiten haben leistungsfähige Anwälte und der Fall ist viel komplizierter als sonst", sagte Lappartient der Gazzetta dello Sport. Er bestätigte zwar, dass die juristische Anti-Doping-Abteilung LADS (Legal Anti Doping Services) das Anti-Doping-Tribunal des Radsportweltverbands konsultiert habe, allerdings sei es dabei zunächst nur um juristische Verfahrensfragen gegangen.

"Bevor wir zur nächsten Phase übergehen, müssen wir sicher sein, dass wir jede Frage beantwortet haben. Niemand will riskieren, weiterzumachen, ohne jedes Detail geklärt zu haben. Deshalb hat die LADS dem Anti-Doping-Tribunal einige Fragen gestellt, um sicher zu gehen, dass sie das richtige Prozedere eingehalten haben ", sagte Lappartient.

Mit seinen Aussagen wird der Franzose die Diskussionen über das Vorgehen im Fall der positiven Salbutamol-Probe von Froome gewonnenen Vuelta a Espana 2017 weiter befeuern. Zahlreiche Teamchefs, Fahrer, Rennveranstalter und auch Sponsoren haben bereits ihr Unverständnis über das sich jetzt seit Monaten hinziehende Verfahren geäußert, zumal Froomes Sky-Team sich weigert, den Fahrer bis zu einer Entscheidung zu suspendieren.

Gemäß den Anti-Doping-Statuten ist der Rennstall nicht dazu verpflichtet, da es sich bei dem Asthmamittel Salbutamol um eine "spezifische Substanz“ handelt, deren Verwendung bis zu einem bestimmten Grenzwert erlaubt ist. Den hatte Froome am 7. September nach der 18. Vuelta-Etappe deutlich überschritten.

“Ich kann es verstehen, dass die Radsportfans eine Entscheidung wollen, aber wir in der UCI haben präzise Verfahren, die wir befolgen müssen, um in unserem Sport glaubwürdig zu sein. Ich hoffe, dass der Fall so bald wie möglich gelöst sein wird. Ich hatte gehofft, vor dem Giro d'Italia, aber glaube nicht, dass es so sein wird“, sagte Lappartient, der selber bereits vergeblich an Team Sky appelliert hatte, Froome bis zur Klärung der Vorwürfe freiwillig zu suspendieren.

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